Der kleine Medicus. Band 3: Von Viren umzingelt. Dietrich Grönemeyer

Der kleine Medicus. Band 3: Von Viren umzingelt - Dietrich Grönemeyer


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      Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer

      Von Viren umzingelt

      mit Illustrationen von Sabine Rothmund

      1. Auflage 2021

      © 2021 TESSLOFF VERLAG

      Burgschmietstraße 2-4, 90419 Nürnberg

      Alle Rechte vorbehalten

      Idee/Text: Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer unter Mitarbeit von: Dr. Bernd Flessner

      Illustrationen: Sabine Rothmund

      Grafische Gestaltung, Layout: Marie Gerstner

      Lektorat: Anja Starigk

       www.tessloff.com

      ISBN: 978-3-7886-4413-0

      eISBN: 978-3-7886-7154-9

      Die Verbreitung dieses Buches oder von Teilen daraus durch Film, Funk oder Fernsehen, der Nachdruck, die fotomechanische Wiedergabe sowie die Einspeicherung in elektronische Systeme sind nur mit Genehmigung des Tessloff Verlages gestattet.

      Inhalt

       Nano kehrt zurück

       Opa Sonntag als Versuchskaninchen

       Micro Minitecs Geheimwaffen

       Nano und Marie werden geschrumpft

       Als Bodynauten in Opa Sonntag

       Der Kampf in Opas Kopf

Was bisher geschah - Nano wurde aus Versehen im Turbobeamer geschrumpft. Und schon begann eine abenteuerliche Fahrt durch Micro Minitecs Körper – mit Rappel als Copilot! In Micros Magen konnten Nano und Rappel die spektakuläre Zersetzung einer Sardine miterleben. Sie meisterten eine rasante Slalomfahrt durch den Dünndarm, bestaunten kunterbunte Bakterien, wagten eine Melonenkern-OP und landeten schließlich unversehrt ... im Klo. Alles geschafft! Nur: Wird Nano wohl wieder vergrößert werden können? Nano ist ein aufgeweckter Junge mit verstrubbelten blonden Haaren. Er hat ein paar Sommersprossen im Gesicht und trägt einen roten Kapuzenpulli. Nano spielt gerne Fußball und möchte später einmal Arzt werden. Seit er Dr. X und Micro Minitec kennengelernt hat, schlittert er von einem Abenteuer ins nächste. Marie ist etwas jünger als Nano. Sie hat kinnlange braune Haare, die von einer Haarspange zurückgehalten werden. Sie trägt ein orangefarbenes T-Shirt mit einer Blume darauf über einem blau-weiß gestreiften Langarmshirt. Marie ist Nanos kleine Schwester. Sie kann sehr gut singen und hat ein fotografisches Gedächtnis. Manchmal nervt sie Nano ein bisschen. Manchmal aber auch nicht. Dr. X blickt gutmütig durch eine kreisrunde Brille. Er hat eine Glatze, ringsherum aber einen Kranz aus grau-weißen Haaren, die lustig vom Kopf abstehen. Bekleidet ist er mit einem weißen Arztkittel. Dr. X ist Arzt – und Erfinder. Er kennt sich bestens mit Röntgenstrahlen und Holografien aus und hat den Kopf immer randvoll mit neuen Ideen. Micro Minitec hat eine auffällige Frisur: Ihre pinken Haare sind auf dem Kopf zu zwei kleinen Knubbelchen zusammengedreht. Sie blickt verschmitzt über den Rand ihrer runden Brillengläser und trägt einen silbernen Anzug. Micro Minitec ist seine pfiffige Assistentin. Sie hat genauso geniale Ideen wie Dr. X. Ihre allergenialste Erfindung ist der Turbobeamer: eine Schrumpfmaschine!

      Nano kehrt zurück

      „Es wird schon klappen“, sagte Micro Minitec und kniff die Augen zusammen, um den verkleinerten Mini-Nano besser sehen zu können. „Bleib dort stehen. Der Greifer holt dich ab und bringt dich an die richtige Stelle des Turbobeamers.“

      „Okay“, stimmte Nano zu und richtete seinen Blick nach oben. Dort erschien nach wenigen Sekunden ein Greifarm, der ihm wie eine riesige Kneifzange vorkam. Angst hatte er keine, denn es war derselbe Greifer, der ihn nach seiner Schrumpfung zur Kapsel getragen hatte. Das zangenförmige Gerät umfasste ihn vorsichtig und zog ihn in die Höhe. Nach einer kurzen Reise landete er mitten auf der Unterseite des Hamburgers.

      „Nicht bewegen!“, rief Micro Minitec. „Ich schalte jetzt den Turbobeamer ein!“

      Nanos Herz pochte. Als ihn die Maschine geschrumpft hatte, war er ahnungslos gewesen. Jetzt aber wartete er auf das Kribbeln. Und darauf, wieder zur vollen Größe zu wachsen. Sonst müsste er tatsächlich in das kleine Puppenhaus seiner Schwester einziehen.

      Die beiden Puppen Klara und Bertha würden dann seine Mitbewohner sein. Klara fehlte ein Auge, während Bertha schon mehrmals ein Bein verloren hatte. Und beide Puppen würden deutlich größer sein als er, sollte es nicht gelingen, ihn wieder zu vergrößern. Bei dem Gedanken an diese neue Familie kullerte eine Träne seine Wange herunter.

      Dann spürte er plötzlich das merkwürdige Kribbeln in seinem Körper und hörte das bekannte Geräusch. Der Turbobeamer hatte seine Arbeit begonnen. Wieder kitzelte es überall, wieder musste er lachen, wieder sauste der grünblaue Lichtstrahl aus der oberen Brötchenhälfte über ihn hinweg. Sonst passierte nichts.

      Eine weitere Träne rann über seine Wange. Er war noch immer kleiner als eine Ameise.

      „Was soll jetzt …“, begann er, als sich die obere Hälfte des Hamburgers plötzlich in Bewegung setzte und auf ihn zuschoss. Der unvorstellbar große Raum verlor seine Unendlichkeit, die Wände rasten auf ihn zu, das Labor um ihn herum dagegen schrumpfte mit atemberaubender Geschwindigkeit. Unwillkürlich ging Nano in die Knie, um nicht erdrückt zu werden. Doch seine Furcht war unbegründet, das Geräusch verstummte schlagartig und das Kitzeln hörte auf.

      „Total irre!“, jubelte Micro Minitec und riss ihre Arme hoch. „Du hast es geschafft! Du bist wieder ein Großer!“ „Tatsächlich“, schnaufte Dr. X erleichtert. „Der Turbobeamer kann also wirklich Kinder schrumpfen und auch wieder vergrößern.“

      Nano sah sich um, betrachtete seine Hände und starrte Dr. X und Micro Minitec an. Alles schien zu passen, alles fühlte sich normal an. Nur das Licht kam ihm ein bisschen heller vor, aber das lag wahrscheinlich an der Schrumpfung und Vergrößerung.

      „Du darfst deinen Mund ruhig schließen“, lachte Micro Minitec und stieg die Leiter hinauf. „Na, wie fühlst du dich? Alles an seinem Platz?“

      „Ich denke schon“, antwortete Nano.


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