Der kleine Medicus. Band 3: Von Viren umzingelt. Dietrich Grönemeyer

Der kleine Medicus. Band 3: Von Viren umzingelt - Dietrich Grönemeyer


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Nanos Blutdruck, testete seine Reflexe und zeigte ihm einige Karten mit Rätselaufgaben, die er so schnell wie möglich lösen musste. Aber es war alles in Ordnung. Nach der kurzen Untersuchung verabschiedete sich Dr. X. Und Micro Minitec brachte Nano zu dem selbstfahrenden Auto ohne Räder.

      „Sage einfach deine Adresse“, strahlte Micro Minitec.

      „Das Auto bringt dich dann auf dem schnellsten Weg nach Hause. Wir sehen uns, Nano. Bist ein mutiger Forscher! Ehrlich!“

      Jetzt strahlte auch Nano und setzte sich gleich auf einen der Sitze. Ein Lenkrad gab es allerdings nicht. Selbst wenn er hätte fahren dürfen, hätte er das Auto nicht lenken können.

      „In den Schillerhain dreiundzwanzig“, sagte Nano.

      „Schillerhain dreiundzwanzig“, wiederholte eine Computerstimme. „Ankunft in fünfzehn Minuten.“

      Lautlos schloss sich die Haube, dann schwebte das Auto geräuschlos davon. Nano drehte sich noch einmal um und winkte Micro Minitec zu. Der Rückweg wurde für Nano zu einem großen Spaß. Immer wieder verfolgten ihn staunende Passanten oder Autofahrer mit offenem Mund. Ein Kind, das ein schwebendes Auto fuhr, hatte noch niemand von ihnen gesehen. Mal lächelte Nano die Schaulustigen überlegen an, mal grüßte er mit erhobener Hand, als wäre er ein berühmter Filmstar. Viel zu schnell war die Fahrt vorbei. Das schwebende Auto hielt genau vor dem Haus der Familie Sonntag.

      Noch bevor Nano die Haustür erreicht hatte, wurde sie mit viel Schwung aufgerissen. Sein Opa begrüßte ihn mit einem finsteren Blick. Nano kannte diesen Blick. Opa hatte mal wieder die mieseste Laune.

      „Wo warst du?“, polterte er los. „Und erzähle mir nicht, du seist in der Schule gewesen! Der Schuldirektor hat nämlich bei uns angerufen. Er hat dich zufällig im Bus nach Spatzenhorst sitzen sehen. Heute Morgen. Aber wir konnten seine Fragen nicht beantworten.“

      „Ihr hättet mich doch anrufen können“, wehrte sich Nano und zog sein Smartphone aus der Hosentasche. Zu seiner Überraschung zeigte das Display gleich fünf entgangene Anrufe an. Wahrscheinlich war er in der Kapsel nicht erreichbar gewesen.

      „Da hat sich nur deine Mobilbox gemeldet“, sagte Opa Sonntag finster. „Also, wo warst du?“

      „Bei Micro Minitec“, antwortete Nano. „Und bei Dr. X.“

      „Ich will nicht wissen, wie deine Comichefte heißen, sondern wo du warst!“, mahnte sein Opa.

      „Bei Micro Minitec und Dr. X“, erwiderte Nano. „Das sind keine Comicfiguren, das sind Forscher und Ärzte.“

      „Na klar, und ich bin Astronaut“, lachte Opa Sonntag giftig. „Ärzte mit solchen Namen gibt es nicht.“

      „Doch! Und es sind die besten Ärzte!“, sagte Nano.

      „Der beste Arzt ist Professor Götz von Schlotter!“, widersprach Opa Sonntag. „Und jetzt reicht es mir! Geh in dein Zimmer. Unglaublich. Schwänzt die Schule, um im Bus ungestört seine Comics lesen zu können.“

      „Ich habe keine Comics gelesen!“, wehrte sich Nano und wollte an seinem Opa vorbei in sein Zimmer laufen, als dieser plötzlich ein merkwürdiges Gesicht machte. „Was ist?“, fragte Nano. „Geht es dir nicht gut? Du bist ja auf einmal ganz bleich im Gesicht. Komm mal lieber schnell rein und setz dich hin. Ich hol dir ein Glas Wasser.“

      „Ich habe Kopfschmerzen“, antwortete sein Opa und ließ sich auf einen Stuhl fallen. „Daran bist nur du schuld. Ich habe sonst nie Kopfschmerzen.“

      „Soll ich Oma Rosi anrufen?“, schlug Nano vor. „Sie hat gute Rezepte dagegen. Pfefferminzöl zum Beispiel.“

      „Nein, es geht schon“, winkte sein Opa missmutig ab.

      „Wirklich?“, fragte Nano.

      „Rauf in dein Zimmer“, murrte sein Opa, versenkte seinen Kopf in seine Hände und stöhnte leise.

      Nano machte sich zögernd auf den Weg, als plötzlich etwas Wuscheliges an seinen Füßen vorbeiflitzte. Er wollte noch die Haustür schließen, die immer noch offen stand. Doch da war es bereits zu spät.

      „Kannickel!“, rief seine Schwester Marie auch schon aus dem Flur und rannte an ihm vorbei nach draußen. Nano warf seinem Opa noch einen Blick zu, dann folgte er seiner Schwester.

      „Kannickel! Bleib stehen!“, rief Marie, doch der kleine Hund verschwand blitzschnell durch die Hecke.

      „Marie!“, rief wiederum Nano. „Bleib doch stehen!“ Erst kurz vor dem Dorfweiher gelang es ihm, seine Schwester einzuholen, die am Ufer aufgeregt nach Kannickel suchte.

      „Ich habe mit ihm geschimpft“, sagte Marie mit Tränen in den Augen. „Er wollte das neue Futter nicht fressen. Es sah auch wirklich eklig aus. So wie Hundefutter eben aussieht.“

      „Also ist er abgehauen“, stellte Nano fest. „Das passt zu Kannickel. Aber den finden wir schon wieder.“

      Obwohl Kannickel in der Regel gut folgte, war er schnell beleidigt und lief auch mal weg. So wie jetzt.

      Sie mussten ihn finden, denn wenn Kannickel beleidigt war, wagte er sich auch auf viel befahrene Straßen.

      „Was ist los?“, fragte unerwartet eine Stimme.

      Nano drehte sich um. Es war Lilly.

      „Kannickel ist abgehauen“, antwortete Nano.

      „Ich helfe euch suchen“, sagte Lilly. „Manuel muss auch gleich kommen. Wir wollten zu dir und fragen, warum du heute nicht in der Schule warst.“

      „Das ist eine lange Geschichte“, sagte Nano. „Die erzähle ich später. Lasst uns erst mal Kannickel einfangen.“

      Bald hatten die Kinder den kleinen Park abgesucht, ohne auch nur die geringste Spur von dem Hund zu finden.

      „Das gibt es doch nicht!“, schimpfte Nano nach einer Weile. „Der kann sich doch nicht in Luft aufgelöst haben.“

      „Wer hat sich aufgelöst?“, fragte Manuel, der plötzlich vor ihnen stand. Auf seinen Armen hielt er Kannickel.

      „Der saß winselnd vor eurer Gartentür.“

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