Aus Liebe zu Mutter Erde. Kiesha Crowther
des »Kann man glauben oder auch nicht« herauszuheben.
Während meiner Bekanntschaft mit Kiesha habe ich mit eigenen Augen Dinge gesehen, die ich sonst vielleicht bezweifelt hätte. Ich war anwesend, wenn Kiesha von Spirit Informationen erhielt, habe diese Botschaften sogar manchmal selbst niedergeschrieben, während sie durchkamen. Manche dieser Informationen waren unglaublich spezifisch, erwähnten Orte, von denen sie nie gehört hatte und die man auch kaum hätte erfinden können, wie zum Beispiel Pumapunku. Als sie esoterische Informationen über das Wesen und den Zweck dieses uralten Ortes empfing, der uns beiden völlig unbekannt war, bezweifelte ich, ob wir ihn auf irgendeiner Landkarte finden würden. Doch es ist ein Ort in Bolivien, und wir fanden Berichte über seine H-förmigen Bausteine, genau wie Kiesha sie auf ihren Notizblock gezeichnet hatte.
Manchmal hatte sie detaillierte Visionen eines Erdrutsches oder eines Erdbebens in einem anderen Land, und wenn wir am nächsten Tag die Nachrichten durchsahen, war tatsächlich genau dort eine Katastrophe passiert. Manchmal erschienen ihr mitten am Tag Geistwesen. Während einer Heilsitzung konnte es geschehen, dass ein verstorbener Verwandter der Person auftauchte und ihr ganz spezifische Informationen übermittelte. Sie konnte den oft tränenüberströmten Betroffenen die Verwandten genau beschreiben, was sie anhatten und was sie sagten. Ich hatte von solchen Dingen bis dahin nur gelesen oder im Fernsehen gehört. Kiesha kann diese Phänomene nicht willentlich steuern. Es scheint zu geschehen, wenn die Geisteswelt die Kommunikation für nötig erachtet. Ich bin zwar immer eine spirituell Suchende gewesen und habe lange meditiert, aber so etwas hatte ich noch nicht erlebt. Diese Ereignisse bewiesen mir unwiderlegbar die Existenz der geistigen Welt und Dimensionen der Wirklichkeit, die weit jenseits dessen liegen, was die meisten von uns in ihrem Alltag erleben.
Kiesha und ich lernten uns 2006 in einem Frauen-Retreat-Zentrum in Crestone in Colorado kennen. Wir erkannten einander sofort als Seelenfreundinnen, und ich habe seitdem die Ehre, eine unmittelbare Zeugin ihrer Reise zu sein. Im Rückblick war dieses Retreat der Start für Kieshas Weg, wirklich zu Little Grandmother zu werden. Es war das erste Mal, dass sie ihre dörfliche Herkunft hinter sich ließ und an einem alternativen, spirituellen Retreat teilnahm, und zwar unter Frauen. Es war eine große Offenbarung für sie. Zum ersten Mal stand sie öffentlich zu dem, was sie war, und fühlte sich sicher genug, um über einige ihrer Erfahrungen zu sprechen.
In dem Jahr, in dem wir uns kennenlernten und sie noch nicht Little Grandmother war, schrieb sie mir in langen Briefen ihre Lebensgeschichte und teilte dabei zum ersten Mal jemandem mit, was sie seit ihrer Kindheit von Spirit und Mutter Erde erfahren und gelernt hatte. Diese Briefe brachten mich oft zum Weinen, weil sie so viel Schmerzliches enthielten. Ich gewann zunehmend die Überzeugung, dass Kiesha keine gewöhnliche junge Frau war, sondern sie zu etwas Besonderem bestimmt war. Die Geschichte ihres Lebens, die sich mir Brief um Brief offenbarte, hatte eine mythische Dimension. Ihr Heilungsprozess hatte begonnen, und sie entfaltete sich wie eine Blume, die lange geschlossen gewesen war. In ihrer Heilung verbrannte sie all den Schmerz und die Negativität, die sie so lange in sich getragen und die sie fast umgebracht hatte. Ich spürte schon in jenen frühen Tagen, dass ihre Geschichte eines Tages erzählt werden würde, dass sie Dinge enthielt, die wichtig waren und die mitgeteilt werden müssen. Ich wusste, ihre Geschichte würde Herzen öffnen, so wie sie meines geöffnet hatte. Doch zu jenem Zeitpunkt konnte keine von uns auch nur ahnen, was ihr bevorstand und dass ihre Rolle viel umfassender war, als wir uns träumen ließen.
Inzwischen ist Kiesha etwas Besonderes; sie ist Little Grandmother und verfügt über ungewöhnliche Gaben und Fähigkeiten, doch sie ist auch sehr menschlich. Sie musste tief graben, um ans Licht zu kommen, genau wie viele andere, die mit den dunkleren Aspekten der Menschheit konfrontiert wurden und viel Schmerz und Feindseligkeit erfahren mussten. Ich spüre die grundsätzliche Demut, in der sie verwurzelt ist und die Menschen zu eigen ist, die schon früh so manches verloren haben, was anderen selbstverständlich ist, und deshalb einen tieferen Sinn finden mussten, um weiterleben zu können.
Doch wie jeder, der ihr begegnet, schnell merkt, hat sich Kiesha eine beeindruckende Unschuld und Reinheit des Herzens bewahrt. Das befähigt sie meiner Meinung dazu, die schwierige Verantwortung zu übernehmen, die mit der Rolle der Weisheitshüterin und Schamanin (die zwischen den Welten geht) verbunden ist. Diese Herzensreinheit und Unschuld sind ganz wesentlich.
Die Herausforderungen des schamanischen Wegs sind sehr groß; es erstaunt mich immer wieder, dass so viele Menschen im Westen unbedingt Schamanen sein wollen. Es vergeht kaum eine Woche, in der Kiesha nicht mit körperlichen Schmerzen, Krankheit, Schwierigkeiten oder ungewöhnlichen Phänomenen konfrontiert ist. Diese Ereignisse rangieren von »einfach beunruhigend« bis »enorm kraftzehrend«. Es erfordert große Sensibilität, doch genau diese Sensibilität öffnet die betreffende Person körperlich und psychisch für sehr viel Schmerz, Negativität und das ganze Spektrum der menschlichen Emotionen und Erfahrungen. Bekannt zu werden ist für solch empfindsame Wesen nicht immer einfach!
Kiesha hat nie nach Ruhm oder Anerkennung gestrebt, doch innerhalb von nur drei Jahren hat ihre Botschaft weltweit Millionen von Menschen erreicht. Ohne die Hilfe von Spirit wäre das einer weltunerfahrenen, wenig gebildeten jungen Frau vom Lande unmöglich gewesen. Als eine, die das alles mit ansah, erschien es mir klar, dass hier etwas Großes am Werk war. Es gab einfach keine andere Erklärung dafür, dass so viele von dieser jungen Frau namens Little Grandmother erfuhren und mehr von ihr wissen wollten.
Little Grandmother wurde 2009 weltweit bekannt, nachdem Bob Keeton einen Vortrag von ihr vor etwa fünfzig Leuten in Santa Fe auf Video aufgenommen hatte. In diesem Vortrag erzählte sie jenen, die nicht dabei gewesen waren, von der kraftvollen dreitägigen Zeremonie, die sie im April jenes Jahres geleitet hatte. Es war Little Grandmothers erste öffentliche Zeremonie gewesen. Die Organisatoren des Return of the Ancestors Gathering, der offiziellen internationalen Versammlung von indigenen Ältesten auf Hopi-Land in Arizona, hatten sie darum gebeten. Die Veranstaltung stand im Zusammenhang mit den Prophezeiungen der Maya und der Hopi. Sie hatte noch nie eine öffentliche Zeremonie durchgeführt und fürchtete sich sehr davor. Sie musste sich intensiv mit einer größeren Macht verbinden, um es zu tun, und tief darauf vertrauen, dass Spirit sie führen würde. Die meisten bei jener Zeremonie Anwesenden sagten hinterher, es sei die kraftvollste spirituelle Versammlung gewesen, an der sie je teilgenommen hatten. (Mehr über diese Zeremonie erfährst du im Kapitel »Die Rückkehr der Ahnen«.) Wir alle hatten das Gefühl, an etwas wirklich Wegweisendem teilgenommen zu haben, das von globaler spiritueller Bedeutung war. Bei jener Zeremonie waren viele, viele, ja Tausende von Ahnen anwesend und nahmen sogar an ihr teil, wie viele Anwesende spürten und Little Grandmother deutlich sah.
Die Zeremonie war für alle, die daran teilgenommen hatten, sehr eindrucksvoll gewesen, und in dem Vortrag, den Kiesha ungefähr einen Monat später hielt, schaffte sie es, den Zuhörern die Energie und die heilige innere Bewegung zu vermitteln, die während der Zeremonie spürbar gewesen war. Sie tat das auf eine berührende Weise, die die Herzen der Menschen öffnete. Für Bob hatte dieser Vortrag eine besondere Botschaft und spirituelle Energie, und er fragte, ob er ihn auf YouTube einstellen dürfe. Kiesha war einverstanden. Innerhalb von sechs Monaten hatte sich das Video von diesem Vortrag verbreitet wie ein Virus. Tausende von Menschen schauten es sich an. Aus aller Welt nahmen sie Kontakt mit Kiesha auf, weil sie sich so bewegt davon fühlten, weil sie sich leidenschaftlich dafür begeisterten, uns selbst und die Erde zu heilen und zu lernen, vom Herzen her zu leben, in Harmonie mit der Natur. Von überall her kamen Einladungen, zu reisen, zu reden und heilige Zeremonien durchzuführen.
In kurzer Zeit fühlten sich Hunderttausende zu Little Grandmothers herzerfüllter Botschaft und Präsenz hingezogen. Sie fühlten sich inspiriert, um unserer wunderschönen, kostbaren Mutter Erde willen zusammenzukommen, zu versuchen, das vorherrschende Bewusstsein auf dem Planeten vom Ego und Verstand zurück zur Liebe zu bringen, so wie es die indigenen Ältesten und Weisen lehren. Eine große Bewegung entsteht. Die Kinder von Mutter Erde versammeln sich als ein Stamm, als ein vereinigtes Herz, um die Art, wie wir leben und das Leben auf diesem Planeten erfahren, zu verändern. Little Grandmother reist und spricht, um die Botschaften, die sie von Mutter Erde und Spirit erhält, zu verbreiten. Ein weiterer kraftvoller Aspekt ihres heiligen Werks sind ihre Zeremonien für Mutter Erde (manche davon sind öffentlich und andere