Die menschliche Akasha. Monika Muranyi
hochgezogen worden und gewähren ein wenig Schutz vor dem anhaltenden Pfeil- und Speerregen. Weitere Männer fallen, und wir rücken vor, um ihre Plätze einzunehmen. Konzentriere dich! Leiste den gefallenen Kameraden keine Hilfe! Schau sie nicht an! Sonst bist du als Nächstes dran.
Seit dem ersten Kanonenfeuer ist nicht einmal eine Minute vergangen; wir stoßen weiterhin Kampfesschreie aus, als wir scharenweise auf das Deck zum anderen Schiff drängen, wie es Vorschrift ist. Unsere Kommandeure behaupten, der Lärm würde den Feind erschrecken, aber wir wissen, dass damit vor allem die Schmerzensschreie der Männer übertönt werden sollen, die durch schreckliche Wunden zu Fall gebracht wurden und die wir, wie man uns beigebracht hat, nicht anschauen sollen. Nicht hinschauen! Konzentriere dich!
Noch einmal dröhnen die Kanonen, und mein Tod ist das, was meine Vorgesetzten einen »dummen Tod« nennen. Ich sterbe nicht ehrenvoll. In all dem Chaos, dem Lärm und der Verwirrung finde ich mich am äußersten Rand der Landungsbrücke wieder. Unsere eigene koordinierte Kanonensalve war zu träge, schlug auf unser eigenes Deck auf und beförderte mich hinunter in das wüste Gewühl zwischen den beiden Schiffen, die knirschend aneinanderreiben. Ich muss gleichzeitig auseinandergerissen und ertrunken sein. Nie habe ich mich dem Feind gestellt, nie mein Land verteidigt. Ich habe komplett versagt. Das Meer verhöhnt mich, als es sich unverzüglich über meinen abgetrennten Körperteilen schließt und meine Seele in Gefangenschaft nimmt. Niemand hört meine Schreie.
Ich erwache schweißgebadet. Schon wieder dieser Traum! Warum träume ich das so oft? Hat das mit einem Film oder einem Buch zu tun, den ich gesehen bzw. das ich gelesen habe? Der Traum war so real! Ich konnte die Geräusche hören.
Darüber denke ich nach, während ich mich für die Arbeit fertig mache, meine E-Mails checke und einem Freund eine SMS über mein Smartphone schicke. Könnte dieser Traum auf eine tatsächliche Erfahrung zurückgehen? Ist das vielleicht die Erklärung für meine Angst vor dem Meer? Mein Leben lang haben sich meine Freunde über mich lustig gemacht, wenn ich nicht ins Meer gehen wollte. Schwimmbäder und Swimmingpools sind okay, auch Seen, aber das Meer – niemals! Ich weiß, das ist nicht rational, aber Angst ist nun einmal nichts Logisches. Vor einiger Zeit habe ich erkannt, dass ich das Meer nicht nur einfach nicht mag – ich hasse es. Ich hasse das Gefühl, das es mir vermittelt, als ob es mich kennen würde. Es ist egal, ob ich darin schwimme oder nicht, ich mag es einfach nicht – und ein Boot besteigen oder mit dem Schiff fahren …, nie im Leben! Man schlug mir schon vor, eine Therapie zu machen, aber ich hatte meine eigene Lösung, und sie funktioniert. Ich lebe einfach so weit weg vom Meer wie möglich.
Als ich mich auf den Weg zur Arbeit mache, spüre ich immer noch einen Rest der Angst, die mich in meinem Traum gefangen hielt. Ich fahre mit dem Auto los auf die Straße. Ich lächle und genieße die tägliche friedliche Fahrt zur Arbeit durch die weite texanische Prärie, weit weg vom Meer und in Sicherheit.
Die vorstehende Geschichte stammt nicht von mir, aber es könnte meine Geschichte sein. Wie Kryon uns sagt, können diese erstaunlich realen Träume sehr wohl Ausdruck vergangener Leben sein, die über diese geheimnisvolle Energie, die sogenannte Akasha-Chronik, in das derzeitige Leben übertragen werden. Bestimmte vergangene Lebenszeiten, die ganz besonders dramatisch waren, scheinen in unser Zellgewebe eingeprägt zu sein. Können sie uns im Hier und Jetzt beeinflussen? Haben diese Überbleibsel einen Einfluss auf unser derzeitiges Leben und unsere Entscheidungen? Die Antwort lautet: Ja! Sie bergen umfassendes Potenzial, unser Leben zu beeinflussen und auch zu verändern.
In diesem Buch geht es um diese erstaunlichen Akasha-Energien, von denen Kryon in den letzten vierundzwanzig Jahren immer wieder gesprochen hat. Doch es handelt sich um viel mehr als lediglich um Informationen über Erfahrungen aus früheren Leben. In dieser neuen Energie nach dem Jahr 2012 können wir – wie uns gesagt wird – tatsächlich auf tief greifende Weise mit unserer eigenen Akasha-Energie arbeiten. Wir können sogar die Furcht und Angst vergangener Erfahrungen umschreiben, das Drama aufheben und es sozusagen außer Kraft setzen.
Und wie wäre es, wenn wir nach unseren Talenten und körperlichen Attributen aus der Vergangenheit »schürfen« würden? Können wir sie uns in unserem derzeitigen Leben zunutze machen? Warum eigentlich nicht, wenn sie sich doch in uns befinden? Sind Sie daran interessiert?
Dies ist das zweite themenorientierte Buch der Autorin und Kryon-Archivarin Monika Muranyi. Das erste Buch, »Der Gaia-Effekt«, war eine sorgfältig recherchierte Zusammenstellung von praktisch allem, was Kryon jemals über Gaia durchgegeben hat. Es wurde so gut aufgenommen, dass Monika klar wurde: Sie müsste eigentlich noch mindestens zwei Bücher über weitere Themen schreiben. Das Buch, das Sie, liebe Leserinnen und Leser, in der Hand halten, ist Buch Nummer zwei.
Die Akasha ist kompliziert und wird oft missverstanden. Monika Muranyi stellt zusammen, was Kryon über dieses Thema durchgegeben hat, und versieht das Material mit Erklärungen und Kommentaren. Und sie stellt Kryon viele Fragen, um bestimmte Eigenschaften und Attribute noch klarer zu machen. Diese Fragen stehen nirgendwo sonst, sie sind einzig und allein in diesem Buch zu finden. Genießen Sie diese Reise, auf der Sie ein Thema erforschen, welches Ihre Abstammung auf dem Planeten Erde untersucht!
Lee Carroll
Einleitung
In meinem Vorgängerbuch »Der Gaia-Effekt« habe ich die weisen Lehren Kryons über Gaia zusammengestellt. Es erzählt die Geschichte der tiefen Beziehung zwischen der Menschheit und Gaia, dem Planeten Erde. Dieses zweite Buch der Kryon-Trilogie beschäftigt sich mit der menschlichen Akasha.
Es gibt einen Kreislauf des Lebens und ein großartiges System. Jeder Mensch hat eine Akasha, auf die er zugreifen kann, um sein derzeitiges Leben zu bereichern und die Energien potenzieller zukünftiger Leben zu verändern. »Der Gaia-Effekt« war eine Einladung an die Leser, ihre Beziehung zu Gaia zu erneuern. Dieses Buch lädt die Leser ein, ihre Beziehung zu sich selbst zu erneuern und zu ihrer eigenen Meisterschaft zu erwachen.
Viele Menschen auf dem Planeten waren bereits früher hier – in unzähligen Lebenszeiten voller unvorstellbarer Ereignisse und Erfahrungen. Wer sind Sie wirklich? Welche Talente tragen Sie in sich? Warum haben Sie sich für eine bestimmte Arbeit entschieden? Auf was können Sie in Ihrem Leben nicht verzichten? Was sind Ihre größten Ängste? Die Antworten auf diese Fragen sind für jeden Einzelnen etwas ganz Einmaliges und Persönliches. In jedem von uns sitzt unsere flüchtige Akasha mit der Blaupause dessen, wer wir sind. (Speziell zur flüchtigen Akasha siehe Kapitel 10: »Mit der Akasha kommunizieren«.)
Sie können sich Ihre Akasha wie ein spirituelles Gefäß vorstellen. In diesem Gefäß befindet sich alles, was mit Ihnen zu tun hat. Wenn Sie es aufmachen, kommt die Weisheit all Ihrer Leben heraus, die Sie jemals gelebt haben. Das spirituelle Gefäß ist eine Metapher für die spirituellen Lektionen in Ihrer Akasha. Das heißt, Sie müssen nicht alles wieder von Neuem erlernen. Sie müssen dieses Gefäß einfach nur öffnen und Ihr spirituelles Wissen wieder erwecken. Doch wie können wir dieses spirituelle Gefäß öffnen? Den Anfang haben Sie bereits gemacht, indem Sie dieses Buch lesen. Spirit sieht Ihre Absicht! Wenn Sie die nachfolgenden Informationen lesen, insbesondere die Durchgaben von Kryon, spüren Sie vielleicht so etwas wie ein Erinnern. Und Sie erinnern sich tatsächlich an Ihre spirituelle Weisheit!
Den Großteil meines Lebens galt meine Leidenschaft der Natur. Das ist immer noch so, allerdings auf eine andere Art und Weise als früher. Diese Leidenschaft führte mich in Australien auf die Universität, wo ich mein Studium in Angewandter Naturwissenschaft mit Auszeichnung abschloss. Die wissenschaftliche Forschung, insbesondere die Feldforschung in einer großartigen Natur, war für mich der Himmel auf Erden. Nach dem Studium arbeitete ich als Park Ranger für eine Nationalparkagentur in Canberra. Das Leben war toll. Ich tat eine Arbeit, die ich liebte, und wurde auch noch dafür bezahlt. Es fühlte sich eigentlich gar nicht wie Arbeit an. Über 15 Jahre arbeitete ich in zahlreichen Nationalparks in ganz Australien und Neuseeland. Ohne dass es mir klar war, hatte mich meine Akasha genau dort »abgesetzt«, wo ich mich am wohlsten fühlte: in der Natur, bei Gaia. Ich war zufrieden und glücklich, in einer spektakulären Landschaft, weit entfernt von der Hektik und dem Lärm der Großstadt, zu leben.
Als 2005 meine Ehe in die Brüche ging, kamen viele, bisher unbewusste Probleme an die Oberfläche. Das Ereignis war direkt