Tore zur Freiheit. Andrea Dinkel-Tischendorf
Geistführer brauchen auch etwas zu tun!
Wounded Knee schenkt mir Vertrauen
Zur rechten Zeit am richtigen Ort
Schwere wird in Leichtigkeit gewandelt
Heilung durch das Sehen früherer Leben
Die Radiomoderatorin, die ihren Seelenauftrag lebt
Kapitel 5 ‒ Wenn die Seele sich erinnert
Vorwort
Dieses Buch ist in der Hoffnung geschrieben, es möge jedem Leser und jeder Leserin Erkenntnis schenken über die Liebe und Weisheit, die aus Gott geboren in unserer Seele wohnt, und über die Kraft, die aus seinem Licht ein Feuer in unserem Herzen entfesselt, das jegliches Leid zu transformieren vermag.
Es ist ein Buch voller Geschichten … wahrer Geschichten ‒ von Menschen, die durch ihre Offenheit, ihren Mut und ihr Vertrauen in der Lage waren, die nicht immer einfachen Herausforderungen ihres Lebens anzunehmen und ihnen mit Liebe, Verständnis und Vergebung zu begegnen.
Jede einzelne Geschichte hat mich selbst tief berührt und den Wunsch freigesetzt, sie zu teilen, um den Sinn des eigenen Lebens zu erkennen und das Geschenk Gottes, welches uns vom ersten Atemzug in die Hand gelegt wird, mit kindlicher Neugier, Begeisterung und Leichtigkeit anzunehmen.
Was wäre die Menschheit ohne guten Willen, ohne Glaube, Hoffnung, Kraft und Hingabe und vor allem – was wären wir ohne Liebe?
Ich hoffe, dass du durch dieses Buch Mut findest, dein eigenes Leben kraftvoll in die Hand zu nehmen; dass du Trost findest und die Erfahrung machst, dass alles im Leben einen tieferen Sinn hat und nichts umsonst war; dass du lernen darfst, wie Vergebung die Tore zur Freiheit und zu wahrem Frieden öffnen kann, und dass deine Seele ihre Flügel weit öffnet, um endlich zu fliegen.
Einleitung
Wir schreiben den 13.12.2015. Bald ist Weihnachten. Ein kalter Wind fegt über Freilassing, meine Wahlheimat seit nunmehr drei Jahren. Die goldenen Strahlen der Sonne breiten sich wärmend und, der Kälte zum Trotz, über das Lattengebirge aus. Mein Blick schweift zum Himmel.
Eindrucksvoll und majestätisch zeichnet sich die schlafende Hexe, der Ostausläufer des Lattengebirges, vom zarten Blau des Horizonts ab. Die Wolken fügen sich reizvoll in das zarte BlauGrau ihrer Umgebung. Das gleißende Licht der Sonne, die hoch am Horizont steht, wandelt das strahlende Weiß ihres Seins in eine augenscheinliche Öffnung des Himmels.
Je näher ich die riesige Wolke vor mir betrachte, die sich wie ein weites Band in den Himmel erstreckt, desto mehr dehnt sich mein Bewusstsein aus. Mein Körper beginnt zart zu schwingen, und ein Teil von mir ist sich darüber bewusst, wie nah doch tatsächlich das Tor zur anderen Seite ist und wie wenig es bedarf, dies zu spüren. Nur ein bisschen Ruhe und Stille.
Meinen Blick verklärt auf die Wolke gerichtet, beginnt sie sich in einigen schillernden Farben des Regenbogens zu präsentieren: Ein zartes Rosa durchwebt sie, Gold kommt hinzu, Grün und Blau, und der Himmel dazwischen färbt sich in Indigo. Als würde sich auch die Sonne über ihr Erkennen freuen, breitet sie nun ihr Licht über die zuvor grau gefärbte Umgebung.
Ich erinnere mich an die Worte meiner geliebten Freundin Maya: »Die Sonne ist eine Manifestation von Christus, von Ananda, dem Glückseligen«, und kehre zurück in das Jahr 2003, als ich mit geschlossenen Lidern zwischen einer Gruppe von Menschen stehe. Plötzlich erscheint vor meinem inneren Auge die Sonne in ihrem goldgelben, mächtigen Licht ‒ gerade so, als würde sie allmählich vor mir aufgehen. Als sie in vollem Glanz vor mir steht, ist es, als würde sie mein Wesen in sich selbst aufnehmen. Ich lasse mich glückselig in ihr Licht fallen. Es gibt nichts anderes zu tun!
Und da falle ich … ungebremst und mit dem Gesicht nach vorne … platsch … auf den Boden! Während ich glückselig mit der Nase nach unten auf dem Boden liege und darüber nachdenke, was mein Körper vom Sturz abbekommen haben könnte, richte ich mich langsam wieder auf und stelle fest: Mein Körper ist wohlauf, kein blauer Fleck, keine Beule, einfach nichts! Ich weiß noch, dass ich dachte: »Ja, was soll auch passieren ... ich bin doch nur in die wunderschöne Sonne gefallen! ›Die Sonne ist eine Manifestation von Christus.‹ … Ja, natürlich!«, und mein Erleben bestätigt die Essenz dieser Wahrheit. Was wären wir ohne ihr Licht? Es gäbe kein Leben auf unserem wunderschönen blauen Planeten.
Als ich von Maya erfuhr, dass die Erde ein ebenso lebendiger Körper wie die Sonne ist und zugleich die Dualseele von Christus, machte all dies Sinn für mich. Was wären wir ohne Mutter Erde, die uns nährt?