Wünsch es dir einfach aber mit Leichtigkeit. Pierre Franckh
zu führen? Daher sind all die kleinen alltäglichen Wunder so wesentlich, weil sie uns helfen, immer größeres Vertrauen in unsere eigene Gedankenkraft zu entwickeln.
Manchmal müssen wir erst lernen, der Leichtigkeit zu vertrauen. Sobald wir aber damit ein wenig Erfahrung gewonnen haben, verändert sich alles. Mit einem Mal wandelt sich unser Leben und wird zu einer einzigen wundervollen Erfahrung, die aufregender und atemberaubender ist, als wir es uns jemals hätten träumen lassen. Spätestens dann geschieht nämlich das eigentliche Wunder.
Wir sind selbst in der Lage, in unserem Leben wahre Wunder zu bewirken.
Jeder von uns kann das. Jeder. Auch du. Der Schlüssel hierzu ist Leichtigkeit. Und die gewinnen wir zunächst mit den kleinen Wünschen.
Wie sich Julia voller Vertrauen und Leichtigkeit für ihren Bruder etwas wünschte
Lieber Herr Franckh,
es funktioniert!
Mir ist klar, dass ich Ihnen nicht wirklich etwas Neues erzähle, aber vielleicht freut es Sie, zu hören, dass Ihre Flughafengeschichte aus Ihrem Buch »Erfolgreich Wünschen« heute »Nachahmung« gefunden hat.
Mein Bruder sollte heute Morgen ziemlich früh nach London fliegen, um auf dem dortigen wissenschaftlichen Kongress am Abend einen kurzen Vortrag über seine Doktorarbeit zu halten. Er hat sich unbändig gefreut, an dem Kongress teilzunehmen und als Student seine Arbeit vorstellen zu dürfen. Sein Flug wurde jedoch wegen schlechten Wetters komplett gestrichen. Die folgenden Maschinen waren bereits ausgebucht. Am frühen Nachmittag saß er trotz verzweifelter Versuche, nach London zu kommen, immer noch am Flughafen fest. Als er mich anrief, dachte ich sofort an Ihre Flughafengeschichte. Da die Zeit extrem knapp war, ließ ich alles stehen und liegen und schickte folgenden Wunsch ans Universum, natürlich schriftlich:
»Liebes Universum,
ich danke so sehr für die beste und schnellste Lösung, dass mein Bruder rechtzeitig und glücklich zu seinem Vortrag in London ist. Danke!
Express-Bestellung! Danke!«
Meine Bitte wurde wie folgt »bearbeitet«: Eine halbe Stunde später rief mich mein Bruder wieder an. Wie durch ein Wunder habe er plötzlich ohne Weiteres ein Ticket für die nächste Maschine bekommen, er habe sogar schon die Bordkarte. Außerdem sei sein Vortrag jetzt doch erst morgen, er könne also in aller Ruhe eine Nacht im Hotel verbringen.
Vielen Dank, dass es Ihre Bücher gibt, die einen immer wieder daran erinnern, dass es eigentlich ganz einfach ist. Wenn nur nicht immer der Verstand aufmüpfig würde. Dann ist es gut, etwas in der Hand zu haben, um den Verstand zu überzeugen, dass er nicht über allem steht, sondern Teil des Ganzen ist.
Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Inspiration und Erfolg, herzliche Grüße!
Julia
Der große Vorteil von kleinen Wünschen ist, dass sie uns relativ leichtfallen. Bei den großen Wünschen dagegen verlieren wir oft die Leichtigkeit, weil es ja um »etwas« geht. Der Wunsch ist uns dann so wichtig, dass wir mit Nachdruck und einer gewissen Ernsthaftigkeit wünschen.
Leichtigkeit ist der Schlüssel zum Erfolg.
Leichtigkeit bringt unseren Wunsch noch positiver zum Schwingen. Wenn unsere Grundstimmung von Leichtigkeit geprägt ist, finden Zweifel und unbewusste Ängste keinen Boden, auf dem sie gedeihen können.
Wenn du merkst, dass du beim Wünschen viel zu ernst und schwer wirst, dann erinnere dich an die Leichtigkeit und Freude beim Wünschen. Denn je öfter wir mit unseren leichten Wünschen all die wunderschönen Erfolge erzielen, desto leichter fällt es uns mit der Zeit, auch die größeren Wünsche in unser Leben zu integrieren. Und zwar mit genau der gleichen Leichtigkeit.
Im Übrigen sind es oftmals gerade die kleinen Dinge, welche die großen Glücksgefühle in uns auslösen können. Wir sollten also die kleinen Wünsche nie als weniger wertvoll betrachten, sondern als einen wesentlichen Weg zu unserem täglichen Glück.
Von so einem Glücksgefühl erzählt auch die nächste Geschichte.
Wie Inès Patin eines Eselbabys wurde und sich damit ihr Kindheitstraum erfüllte
Lieber Pierre,
vom 17. bis 19. September gastierte der Zirkus Barelli in Baden-Baden. Leider erfuhr ich davon erst am 20.9. Da ich aber nun gelernt habe, dass selbst Unmögliches wahr werden kann, wünschte ich mir, dass ich die Vorstellung doch noch besuchen könnte. Natürlich bekam ich noch am gleichen Nachmittag von meinem Lebensgefährten die Nachricht, dass der Zirkus Barelli seinen Aufenthalt verlängert habe, bis zum 23.9., so stehe es in der Zeitung.
Also fuhren wir zum Zirkus, um Karten für die Freitagsvorstellung zu kaufen, aber leider waren die Kassen geschlossen. Als ich zu den Wohnwagen schlenderte, kam mir ein zerzauster Mann im Morgenmantel entgegen – wie sich später herausstellte: der Zirkusdirektor. Nachdem sich Herr Barelli für sein Aussehen entschuldigt hatte, erklärte er, dass man keine Karten reservieren müsse, da der Zirkus leider sehr wenig besucht sei und deswegen auch keine Vorstellung stattfinde.
Ich bat darum, dass alle Anwesenden wenigstens die Tierschau besuchen dürften, damit vor allem die Kinder eine kleine Freude hätten. Und dieser Wunsch ging prompt in Erfüllung – kostenfrei!
Während des Rundganges durch die Tierschau wünschte ich inständig: »Die Vorstellung findet statt!« Ich hatte leider vergessen, »heute« zu sagen, und so fand sie eben nicht am gleichen Tag statt. Am Samstag traf ich dann mit meiner Mama pünktlich vor Ort ein. Bei der 20-Uhr-Vorstellung waren leider wieder nur 42 Leute, aber sie wurde trotzdem durchgeführt.
Der Zirkusdirektor brachte seine Traurigkeit darüber zum Ausdruck, hatte aber dann auch eine freudige Nachricht, denn in der vergangenen Nacht war ein Eselbaby gesund zur Welt gekommen und es sollte am nächsten Tag in der Nachmittagsvorstellung getauft werden. Mein Herz schlug bis zum Hals ... Warum? Esel sind meine Lieblingstiere!
In der Pause durfte man beim Besuch der Tierschau auch das Eselbaby hautnah erleben. Es war Liebe auf den ersten Blick. Ich konnte nach Herzenslust mit dem Eselbaby schmusen. In mir keimte ein Wunsch auf, der während der zweiten Vorstellungshälfte immer stärker wurde: »Ich möchte das Eselbaby am nächsten Tag in der Manege taufen!« Ich ließ den Wunsch los und vertraute auf die Erfüllung, auch wenn es vollkommen verrückt schien.
Als die Vorstellung zu Ende war, nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und fragte den Zirkusdirektor, der am Ausgang stand: »Ich frage Sie jetzt einfach etwas, denn wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Darf ich morgen das Eselbaby taufen?« Nun war es raus.
Die Sekunden vergingen wie in Zeitlupe, dann antwortete er: »Lassen Sie mich eine Nacht darüber schlafen, ich sage Ihnen morgen Bescheid.«
»Aber wann wird denn die Taufe sein: um 15 oder um 18 Uhr?«, fragte ich ein bisschen panisch.
Und plötzlich schaute er mich an, als habe ihm gerade jemand etwas ins Ohr geflüstert, und sagte: »Wissen Sie was, Sie dürfen die Taufe des Eselbabys machen und es wird Ihren Namen bekommen.«
Können Sie sich vorstellen, was ich in dem Moment fühlte? Ich fiel Herrn Barelli um den Hals und wankte unter Freudentränen dankbar zum Auto.
Der Tag der Taufe war ein kleiner Freudentaumel. Mein Wunsch nach mehr Publikum erfüllte sich, es waren mehr als 120 Personen gekommen. Gegen Ende der Vorstellung war es endlich so weit, die Eselin wurde mit ihrem Baby hereingeführt und der Zirkusdirektor bat mich in die Manege ... Mit wild pochendem Herzen trat ich ins Scheinwerferlicht, und plötzlich war die Welt rings um mich vergessen. Ein Kindheitstraum ging gleichzeitig mit in Erfüllung, denn ich hatte mir immer gewünscht, in der Manege im Rampenlicht zu stehen. Mit 37 Jahren erfüllte sich nun dieser Kinderwunsch zusammen mit meinem kürzlich versandten Wunsch nach der Eseltaufe. Ich durfte nun das Eselbaby mit Sekt auf meinen Namen »Inès« taufen. Jetzt bin ich, solange die Eselin lebt, die Patin und darf sie im Zirkus Barelli besuchen, sooft ich mag – »denn ein Zirkus