Aura Reading. Andy Schwab
nutzen kannst. Bei diesen Techniken geht es weniger um die visuelle objektive Ausdrucksweise von Auren, sondern vielmehr um die Interpretation der wahrgenommenen Energiefelder.
Die erste Technik, die wir vorstellen werden, gründet auf der Yogaphilosophie und leitet sich von den verschiedenen Körperhüllen aus der Sicht des Yoga ab. Die zweite Methode hingegen ist eine sehr praktische Herangehensweise, die wir gerne in Beratungssitzungen anwenden.
Egal welche dieser beiden Varianten für dich infrage kommt, die Rahmenbedingungen sind immer die gleichen. Dabei geht es weniger um äußere Umstände wie Lichtverhältnisse oder ähnliches, sondern vielmehr um den inneren Zustand, um deine innere Haltung. Da dies ein sehr zentraler Punkt ist, erläutern wir diesen ausführlich in den Kapiteln ›Die Wahrnehmung‹ und ›Äußere und innere Sinne‹. Hier erfährst du mehr über die optimalen innerlichen Grundvoraussetzungen des Aura-Sehens.
Die praktischen Übungen in diesem Buch dienen deiner Inspiration. Es gibt kein Falsch oder Richtig, daher versuche erst gar nicht, etwas richtig zu machen. Die wichtigsten ersten Schritte sind Vertrauen und ein ›SichErlauben‹. Eine Anleitung wie bei einem Rezept mit Geling-Garantie gibt es nicht. Es gilt hierbei auch nicht, Schema F zu befolgen oder gar schulisch etwas zu erlernen. Wir üben, probieren etwas aus – spielerisch, ganz ohne schulmeisterliche Lehre, ohne jeglichen Leistungsdruck und frei von Ehrgeiz. Nur so wird sich der Erfolg beim Aura-Sehen einstellen.
Farbliche Erscheinungen wie bei der Kirlian- oder AuraFotografie sind nicht zwingend, denn die Aura kann auch transparent oder wasserfarbig wahrgenommen werden. Auch durchsichtige Wellen wie bei einem Hitzeflimmern in der Ferne am Horizont sind möglich. Dies bedeutet, dass es keinerlei allgemeingültigen Schlüssel gibt, der einem bei der Interpretation hilft. Jede feinstoffliche Wahrnehmung ist eine individuelle Angelegenheit, die in ihrer Ausdrucksform unterschiedlich wahrgenommen werden kann.
Bei der Interpretation um ein Thema aber sollten die Ergebnisse zumindest ähnlich kongruent sein. Zum Beispiel kann dieselbe Person nicht kinderlos geblieben sein und gleichzeitig fünf Kinder zur Welt gebracht haben. Gewisse Fakten sind unumstößlich, also wahr oder unwahr. Aber Kinderlosigkeit kann auch fünf Fehlgeburten beinhalten.
Aus unserer Sicht ist die Wahrnehmung immer richtig, ihre Interpretation birgt aber Fehlerquellen. Durch das Üben am lebenden Menschen als Subjekt, das uns Rückmeldung geben kann, lernen wir, unsere Interpretation zu verbessern und zu schleifen. Daher gilt: Du solltest üben, üben, üben, denn mit jeder Aura-Lesung verfeinerst du deine Fähigkeit, die wahrgenommenen Informationen zu interpretieren. Beispielsweise ist ein starker Kinderwunsch, der sich aber nicht verwirklicht hat, eine solche Information, könnte aber eine falsche Interpretation bei ungeübten Medien hervorrufen. Sehr wichtig ist daher auch, dass du dich nicht durch eine entsprechende Rückmeldung entmutigen lässt.
Mit diesem Buch erhältst du eine Anleitung, mit der du das Gebiet des Aura-Sehens gelassen erforschen kannst. Solltest du bereits erste Erfahrungen mit deiner feinstofflichen Wahrnehmung gemacht haben und möchtest diese wiederbeleben, dann kann dieses Buch dir eine Hilfe sein. Wenn du lernen möchtest, gesehene und wahrgenommene Energien zu interpretieren, wird dir dieses Buch ebenfalls von Nutzen sein und du kannst an deinen Erfahrungen nahtlos anknüpfen.
Wir wünschen dir bei der Lektüre und beim Üben viel Freude, Gelassenheit und kindliche Neugier!
Unser persönlicher Einstieg
Nadine: Meine erste Aura-Wahrnehmung
Anfangs waren mir meine hellfühligen Wahrnehmungen eher unangenehm, manchmal sogar unheimlich. Ich verstand sie nicht und konnte sie auch nicht einordnen. Meine Freundin Stephanie ermunterte mich in ihrem Tanz- und Therapieraum zu ersten sensitiven Experimenten. Während sie das Licht gedimmt hatte und sich vor eine weiße Wand setzte, sollte ich nun schauen, ob ich bei ihr etwas ›Besonderes‹ erkennen könne, während sie in Trance ging oder einfach nur meditierte. In diesem Rahmen verlor ich meine Angst vor den übersinnlichen Wahrnehmungen und den feinstofflichen Ebenen und konnte mich ganz auf das Experiment einlassen. So erlaubte ich mir, spielerisch und ohne Erwartungen zu schauen, ob etwas passieren würde.
Schon bald erkannte ich einen Nebel um ihren Körper, der verschiedene Farben und Formen annahm. Ich konnte Gesichter und Symbole darin erkennen. Wie bei einem Nordlicht, so war auch dieser feinstoffliche Nebel in Bewegung und veränderte fortlaufend seine Form. Ich genoss und bestaunte dieses grandiose und unerwartete Farbenspiel.
Schon bald bemerkte ich jedoch, dass das Farbenspiel und die Formenvielfalt zwar wunderschön zum Anschauen waren, aber ich immer noch nicht wusste, was sie eigentlich bedeuteten. Was konnte ich mit den visuellen Eindrücken anfangen? Ich hatte zwar den Kanal geöffnet, um feinstoffliche Ebenen wahrzunehmen, aber was nun?
Meine andere Freundin Julia empfahl mir eine mediale Schule in Bern. So ließ ich mich ausbilden und lernte, die Aura zu interpretieren. Heute vertraue ich darauf, dass ich die Informationen, an die ich durch Hellsichtigkeit und Hellfühligkeit gelange, auch treffsicher interpretieren kann. Dies bedurfte viel Übung und Praxis und je mehr ich übte, desto sauberer wurden die Interpretationen der Auren.
Andy: Meine erste volle Aura-Sicht
Als ich die Aura das erste Mal so richtig in vollen Farben sah, war ich sprachlos und fühlte so etwas wie Ehrfurcht vor dieser erstaunlichen Farbenpracht. Einen Menschen so zu sehen, war unglaublich genial und schön. Der physische Körper war von einer farbigen Wolke umgeben, ähnlich einem leichten, leuchtenden Nebel.
Es war ein normaler Kursnachmittag während einer Ausbildungswoche in England am Arthur Findlay College. Unsere Lehrerin Mavis Pittilla hatte Mitarbeiter der Ausbildungsstätte eingeladen, damit wir Medialität und Sensitivität an uns fremden Personen üben konnten. Die Gäste waren gespannt darauf, dass wir endlich mit ihnen arbeiten würden, aber unsere Gruppe schien wie erstarrt.
Da meldete ich mich freiwillig. Als ich entschlossen aufstand und innerlich wie auch laut hörbar sagte: »Ich mache das jetzt!«, sah ich schlagartig die Aura der Testperson in vollen Farben. Ich sah aber nicht etwa nur die Aura meiner Testperson, nein, auch alle anderen Personen im Raum wechselten innerhalb von wenigen Sekunden die Farben und Formen ihrer Aura und alles Physische schien zu verschwinden. Dies war meine erste ›Vollfarben-Aura‹-Erfahrung.
Ich begann zunächst, die Aura grob zu beschreiben. Ich sah ein leuchtendes, freundliches Dunkel- bis Weinrot auf der rechten Seite des Kopfes meiner Testperson, über dem Gesicht ein sanftes Orange und rechts vom Kopf ein kräftiges Grün. Die linke Rumpfseite war weiter bis etwa zum Knie von dem gleichen Weinrot durchdrungen wie die Kopfseite und über seinem Rumpf sah ich verschiedene Blautöne in unterschiedlicher Intensität. Weiter unten an den Füßen schienen die Farben eher blass zu sein.
Zunächst fühlte ich mich in die rote Farbe ein und begann, mich mit ihr zu verbinden. Ich war überrascht festzustellen, dass sich die Farbe an Kopf und Rumpf sehr unterschiedlich in ihrer Bedeutung und Energie anfühlte. Dann konzentrierte ich mich auf die Kopfregion. Dort hatte das Rot noch einen grauen, eher dunklen Schimmer. Intuitiv wusste ich, dass dieser Mann rechtsseitig eine leichte Migräne hatte. Dies wurde mir direkt von ihm bestätigt. Auch meine Behauptung, dass er schon lange mit den Beeinträchtigungen kämpfe, traf zu. Weiterhin erklärte ich, dass er noch kein Medikament gefunden habe, welches wirklich passen würde, er es aber seit einigen Wochen mit alternativen Heilmethoden versuche. Und auch dies bestätigte mir meine Testperson.
Nachdem Mavis mich motivierte, etwas über sein Leben herauszufinden, erschienen drei weitere Menschen wie Schatten in seiner Aura. Intuitiv wusste ich, dass er verheiratet war und einen Sohn sowie eine Tochter hatte. Auch dies war korrekt. Ich beschrieb Sohn und Tochter anhand von Größe, Aussehen und Alter. Auch seine Frau beschrieb ich, die vom Wesen her freundlich und harmoniebedürftig war. Ich war selbst überrascht, wie treffsicher ich dies alles wahrnehmen und wiedergeben konnte.
Wie konnte dies so einfach funktionieren?
Was war das Geheimnis?