Mögest Du glücklich sein. Laura Malina Seiler

Mögest Du glücklich sein - Laura Malina Seiler


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Meine Notizen und Erkenntnisse:

      The peace of God is with them whose mind and soul are in harmony, who are free from desire and wrath, who know their own soul. — The Bhagavad Gita

       Wie du die ganze Kraftdeines Bewusstseinsentfaltest

      In dem winzigen Samen eines Rosenbusches ist bereits das gesamte Potenzial der Rose vorhanden. Alles, was nötig ist, damit eines Tages Hunderte von wunderschönen Rosenblüten entstehen, ist in dem kleinen Samen angelegt. Manchmal wird dieser kleine Samen jedoch über Jahre hinweg vom Wind durch die Welt getragen, er wird immer wieder fortgeweht und ist haltlos in der großen Welt. Bis er eines Tages endlich auf fruchtbaren Boden fällt. Und plötzlich fallen alle äußeren Bedingungen perfekt zusammen, der Boden, der Regen, die Sonne … und der kleine Samen, der dachte, er würde vielleicht niemals blühen, fängt plötzlich an zu wurzeln. Nach einigen Wochen beginnt aus dem Samen eine wunderschöne Rose zu erblühen. Das Potenzial dieser wunderschönen Rose war die ganze Zeit in dem winzig kleinen Samen vorhanden. Aber damit die Rose blühen kann, brauchte sie erst die richtigen Bedingungen und den richtigen Zeitpunkt. Und wenn die Rose dann eines Tages blüht, schaut sie nicht in die Vergangenheit zurück und sagt: »Warum? Warum hat mich der Wind so lange durch die Welt getragen? Warum hat es so lange gedauert, bis ich endlich blühen durfte?« Die Rose schaut nicht zurück. Die Rose weiß, dass alles seine Zeit hat. Die Rose erkennt, dass alles Potenzial die ganze Zeit in ihr war, und strahlt ihre Schönheit in die Welt.

      Ebenso wie in dem Samenkorn einer Rose das gesamte Potenzial bereits vorhanden ist, wird auch jedem Menschen bei seiner Geburt sein uneingeschränktes Potenzial mitgegeben. Wir haben bereits alles in uns, was wir benötigen, um ein erfülltes, erfolgreiches und glückliches Leben zu erschaffen und darüber hinaus sogar einen Beitrag für die Welt zu leisten. Was der Mensch bis heute bereits alles erschaffen hat – von Pyramiden über Herztransplantationen und Wunderheilungen bis zu der Erfindung des Internets –, zeigt uns dieses unendliche Potenzial immer wieder. Im Gegensatz zur Rose nutzen wir das Potenzial jedoch häufig nicht, um in unserer vollen Schönheit aufzublühen, sondern wir richten das Potenzial gegen uns selbst. Wir sagen uns: »Wer bin ich eigentlich, dass ich in meiner ganzen Schönheit blühen darf?« oder »Vielleicht gilt das mit dem Potenzial für die anderen, aber ich kann in mir davon nichts entdecken«. Wir schauen ständig in die Vergangenheit und erschaffen uns aufgrund von Erfahrungen und den Schlussfolgerungen daraus ein Selbstbild, das in seinem Potenzial massiv eingeschränkt ist.

      Ich kann mich noch daran erinnern, als wäre es gestern gewesen, obwohl es mittlerweile schon über sieben Jahre her ist. Es war im Winter während meiner Studienzeit, ich saß im Zug nach Hause, und große Regentropfen schlugen an die Fensterscheiben. Meine Stimmung war wie das Wetter draußen. Ich fühlte mich einsam und traurig, blickte in den Regen und empfand mich als vollkommen nutzlos auf dieser Welt. Dann geschah etwas, das mein Leben komplett veränderte. Ohne zu wissen, woher es kam, spürte ich plötzlich für einen kurzen Augenblick ein warmes, helles Licht in mir, das durch jede Zelle meines Körpers floss. Ich hatte mich in meinem ganzen Leben noch nie so gut und erfüllt gefühlt. Es war, als wäre ich von Kopf bis Fuß in Liebe getaucht worden. Ich fühlte mich unglaublich verbunden mit der Welt und mit mir selbst. Ich hatte keine Ahnung, woher dieses Gefühl kam, aber ich wusste, ich wollte genau dieses innere Gefühl von Vertrauen, Liebe und wahrer innerer Freiheit für immer fühlen. Leider blieb dieses wundervolle Gefühl nur für diesen kurzen Augenblick, aber dieser Augenblick reichte, um zu wissen, dass es etwas in mir gab, das dieses Gefühl erzeugt haben musste. Bis heute habe ich keine Ahnung, was genau dieses Licht war oder woher es kam. Aber damals war für mich klar, wenn ich dieses Gefühl für eine Sekunde fühlen konnte, dann konnte ich es auch für länger fühlen. Es war bereits in mir. Ich musste es nur wiederfinden. Ich hatte den Samen entdeckt, der in mir war, und ich erinnerte mich plötzlich wieder an mein eigentliches Potenzial und die endlose Liebe in mir selbst. Mir war in dem Moment bewusst geworden, wie wir uns eigentlich fühlen können, wenn wir uns mit der Liebe in uns selbst verbinden und nicht mehr in der ständigen Selbstabwertung oder Angst davor sind, verlassen oder verletzt zu werden. Ich traf noch im selben Moment die Entscheidung, so lange in mir zu suchen, bis ich dieses warme Licht wiederfinden würde, um den Samen zu gießen und eines Tages wie die Rose blühen zu können.

      Das war der Beginn der Reise zu meiner wahren Essenz. Ich begann, mich intensiv mit persönlicher Weiterentwicklung zu beschäftigen, besuchte Seminare und begann zu meditieren. Ich legte eine Schicht nach der anderen ab, die ich mir über so viele Jahre hinweg angelegt hatte.

      Timothy Gallwey, ein amerikanischer Sportcoach, stellte die Formel auf: Potenzial minus Störung = Erfolg. Ich habe die Formel abgewandelt: Bewusstsein minus Selbstsabotage = Higher Self. Das Higher Self ist der vollkommene Ausdruck unseres grenzenlosen Bewusstseins, das wir durch blockierende innere Glaubenssätze und negative Gedanken in seiner Entfaltung einschränken. Sind wir in unserem Higher Self, erschaffen wir unser Leben in einer spielerischen Leichtigkeit. Wir kennen die eigenen Stärken und Schwächen und sind von einem tiefen Urvertrauen geleitet. Das Higher Self ist nicht von egoistischen Motiven getrieben oder möchte etwas über sich selbst beweisen, denn das Higher Self ist der Zustand von wahrer Selbstliebe und geprägt von dem Wunsch, der Welt zu dienen. Solange wir unser wahres Bewusstsein durch die Selbstsabotage blockieren, sind wir in einem ständigen Mangel und dem Bedürfnis nach Sicherheit, weil wir diese Sicherheit in uns selbst nicht zu finden glauben. Indem wir nach und nach die Selbstsabotage und Störungen erkennen und abbauen, verbinden wir uns wieder mit unserem wahren Zustand von Liebe. Liebe ist die Energie, die uns immer durchfließt und die wir zum Ausdruck bringen, indem wir an uns selbst glauben und das eigene Leben so authentisch wie irgendwie möglich erschaffen.

       Innere Blockaden erkennen und abbauen

       »Warum auf den Himmel warten? Diejenigen, die suchen, bedecken nur ihre Augen. Das Licht ist jetzt in ihnen. Erleuchtung ist gar keine Veränderung, sondern nur ein Wiedererkennen.« — Ein Kurs in Wundern

      Als kleine Kinder sind wir voller Vertrauen in uns selbst und in die Welt. Wir fühlen uns verbunden, beschützt und geliebt. Wir denken nicht darüber nach, was die Zukunft vielleicht bringt, sondern leben vollkommen im Moment. Wir spielen voller Hingabe, probieren uns aus und toben durch unser Leben. Bis zu dem Tag, an dem etwas passiert, was uns verletzt und das Bild, das wir von uns selbst haben, stört. Vielleicht ist es im Kindergarten ein anderes Kind, das zu uns sagt, wir seien dumm, oder die eigenen Eltern, die uns in einem Moment der Überforderung plötzlich anschreien. Vielleicht ist es aber auch ein traumatisches Erlebnis, wie der Verlust eines geliebten Menschen oder eine schwere Krankheit. Wir beginnen zu denken, dass die Welt wohl doch nicht so ein sicherer Ort ist und dass wir uns schützen müssen. Vielleicht schlussfolgern wir sogar, selbst schuld an der Scheidung der Eltern zu sein, weil wir etwas falsch gemacht haben und mit uns selbst etwas nicht richtig ist.

      Selbst nach Tausenden Coachings ist es bis heute jedes Mal wieder erstaunlich für mich zu sehen, welche Geschichten wir uns im Laufe unseres Lebens über uns selbst erzählen, bei denen wir meistens am schlechtesten abschneiden. Je älter wir werden und je mehr Erfahrungen wir machen, die uns in unserem kindlichen Urvertrauen erschüttern, desto weiter entfernen wir uns von unserer eigentlichen Natur und beginnen, uns vor erwarteten Verletzungen zu schützen. Wir werden anderen Menschen gegenüber vorsichtig, beginnen, misstrauisch zu werden, und verlieren schließlich den Kontakt zu der Liebe in uns. Das ist der Moment, in dem das Leben beginnt, irgendwie hart zu werden. Wir sehen uns plötzlich nicht mehr in Harmonie mit der Welt, sondern betrachten sie als einen gefährlichen Ort. Das Leben verändert sich von einem Spiel in einen Kampf. Dabei beginnt die äußere Welt nur, uns unsere innere Welt zu reflektieren. Die Welt selbst ist immer gleich – wir haben nur unsere Perspektive verändert. Haben wir aufgrund der schmerzhaften Erfahrungen innerlich geschlussfolgert, dass die Welt ein gefährlicher Ort ist, beginnen wir, nur noch durch diese Brille zu sehen, und hören auf, voller Freude und Begeisterung das eigene Leben zu erschaffen.

      Das Bewusstsein arbeitet auf drei Ebenen, die miteinander verbunden sind und einander beeinflussen.

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