Erziehen nach Montessori für Dummies. Noemie d'Esclaibes
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Einführung
Montessory, Montessouri, Monte... oder wie hieß das noch einmal? Seit einigen Jahren begegnet einem die Montessori-Pädagogik immer häufiger.
Immer mehr Artikel, Veröffentlichungen, Schulen, Produkte oder entsprechend gekennzeichnete Spiele suggerieren, dass die Pädagogik ihr Patentrezept gefunden hat, die Lösung für alle Schwierigkeiten. Obwohl diese Öffentlichkeit eine schöne Plattform für all diejenigen bietet, die sich mit dem Erbe Maria Montessoris beschäftigen, ist dieses plötzliche »Super-System« nicht ganz unumstritten. Neben der Angst vor dem »Montessori-Business« erleben wir Verwirrung, Falschinformationen und Streitigkeiten über ganz und gar unwichtige Kleinigkeiten. Die einen wollen »mehr Montessori« sein als die anderen. In diesem großen Chaos vergessen wir manchmal das Wesentliche: die Aussicht auf eine Methode, die es Kindern ermöglicht, glücklicher zu sein und sich in ihrer Entwicklung frei zu entfalten. Das ist der Grund, warum wir dieses Buch schreiben wollten. Nicht anmaßend und nicht schulmeisterhaft, sondern mit dem Ziel, diesen fabelhaften Schatz, den Gedanken von Maria Montessori, zu teilen und für alle zugänglich zu machen.
Warum sollten Sie sich für dieses Bildungssystem entscheiden? Warum dieses Buch überhaupt aufschlagen? In erster Linie, weil Maria Montessori die Einzige ist, die das Kind wieder in den Mittelpunkt stellt, und zwar nicht, indem sie an seiner Stelle denkt oder handelt, als wäre es ein willenloses Wesen, über das wir nach Belieben verfügen können, sondern indem sie auf seine Grundbedürfnisse eingeht und ihm die Möglichkeit gibt, sich zu entwickeln und seine Selbstständigkeit zu erobern. Dieser Ansatz zielt auf die unmittelbare Entwicklung unseres Nachwuchses, hat aber auch eine politische Dimension: Ein Kind von heute ist der Erwachsene von morgen. Ihm werden wir das Universum, die Natur, die Industrie, die Medien und so weiter anvertrauen, alle Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen. Wir sind überzeugt, dass der Weltfrieden nur durch Bildung erreicht werden kann. Wenn Maria Montessori dreimal für den Friedensnobelpreis nominiert wurde, dann gerade wegen ihrer Fähigkeit, Bildung zu einem Schlüsselfaktor für die politische und soziale Entwicklung zu machen.
Die Montessori-Pädagogik ist heute relevanter geworden denn je, da sie den Kindern ermöglicht, die Schönheit und Zerbrechlichkeit des Planeten zu verstehen und zu schätzen. Seine Erhaltung wird in den nächsten Jahren ein zentrales Thema sein. Ökologie als Liebe und Respekt für die Umwelt ist nicht etwas Sekundäres, sondern ein Bewusstsein, das von klein auf geweckt wird. Das Gleiche gilt für den Respekt vor anderen Menschen. Unsere Kulturen vermischen sich immer mehr, daher ist diese Erziehung, bei der wir für die Akzeptanz anderer Menschen mit all ihren Unterschieden eintreten, wirklich sehr wichtig, denn wir müssen in der Lage sein, achtsam mit allen Menschen in unserer Welt umzugehen.
Darüber hinaus müssen wir in einer Welt, in der das Virtuelle allgegenwärtig ist, der jüngeren Generation helfen, in der Realität verankert zu bleiben, einen starken Willen zu bewahren, ohne in Müßiggang zu verfallen, und ihr ermöglichen, weiterhin reale und gesunde Beziehungen zu anderen zu haben. Die Montessori-Pädagogik führt das Kind dazu, auch außerhalb der Schulfächer Entscheidungen zu treffen, zu spüren, dass es verantwortlich für die Gestaltung seines Lebens und damit die treibende Kraft ist. Gibt es eine bessere Vorbereitung auf die Zukunft, als Kindern zu vertrauen und ihnen Verantwortung zu übertragen?
Bemerkenswert ist, dass heute gerade die Neurowissenschaften die Intuitionen von Maria Montessori bestätigen. Diese wissenschaftliche Legitimation verpflichtet uns mehr denn je, die Stimme zu erheben, anzuregen, zu überzeugen, dass diese Methode weiter erforscht und umgesetzt werden muss. Beispielsweise hat man entdeckt, dass sich die Entwicklung der Hand von klein auf ganz an die Bedürfnisse der Menschen in der heutigen virtuellen und intellektualisierten