Skin Secrets. Elna-Margret zu Bentheim u. Steinfurt

Skin Secrets - Elna-Margret zu Bentheim u. Steinfurt


Скачать книгу
alt=""/>

      Warum

      Naturkosmetik?

      Als ich klein war, war ich ein richtiges Oma-Kind. Ich liebte es, nach der Schule zu ihr zu fahren und ihr bei den diversen Arbeiten im Haus zu helfen. Meistens irgendetwas in der Küche. Dann kochten wir zum Beispiel Obst aus dem eigenen Garten ein oder vakuumierten Lebensmittel für die Gefriertruhe. Oder sie backte was Feines, und ich durfte Vorkoster sein.

      Am Tollsten fand ich es aber, wenn sie den Speicher des alten Hauses aufräumte und ich dann überall herumstöbern durfte. Aus Kindersicht ist der Dachboden ein wahrer Fundus: Kleider aus alten Zeiten, Schuhe und vergilbte Bücher. Überhaupt war das immer eine kleine Zeitreise in Omas Jugend. Ich weiß noch, wie ich für eine Schulaufführung Omas altes Hochzeitskleid trug, um einen Engel zu spielen. Da stapfte ich in dem viel zu großen Kleid mit den viel zu großen Pumps auf und ab und fand es herrlich!

      Eines Tages entdeckte ich hinter einer alten Spielzeugkiste eine ganze Ladung verstaubter Bücher. Als ich sie mir genau ansah, war da eines dabei, worauf ich das Wort »Kosmetik« lesen konnte. Mein Herz fing sofort an schneller zu schlagen, und meine Neugier war geweckt.

      Das Buch war groß und ziemlich dick und in einen hellblauen Leinenstoff gebunden. Das Jahr, 1935, konnte man auch noch ganz gut darauf lesen. Ich schlug das Buch auf und sah lauter Texte mit Zeichnungen. Bei genauerem Hinsehen waren es alles Rezepte für die Schönheit. Das fand ich natürlich interessant!

      Ich – ganz das junge Mädchen – griff es mir und trug es zu meiner Oma nach unten. Sie schnibbelte gerade Gemüse fürs Mittagessen.

      Als ich sie fragte, was das für ein Buch sei, lachte sie und sagte, das wäre in ihrer Jugend die »Bibel der Schönheit« gewesen. So hätte sie gelernt, wie man sich pflegt und hübsch zurechtmacht und worauf es nun mal ankäme, wenn man dem anderen Geschlecht gefallen wolle.

      Ich nahm das Buch mit nach Hause. Und was soll ich Ihnen sagen? In diesem Buch standen die tollsten Tipps über Pflege und Schönheit drin, die ich jemals gehört hatte!

      Ich lernte, dass Rizinusöl die Wimpern wachsen lässt und Tonerde gegen unreine Haut hilft. Dass man mit Zitronensaft helle Strähnen ins Haar zaubern kann und dass Quark ein toller Haut-Allrounder ist.

      Gut, ich war damals zwölf Jahre alt! Aber ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, wie sehr ich mich darüber freute, dass ich all die Zutaten für die Schönheitsrezepte praktisch in unserer Küche fand! Außer das Rizinusöl – das musste meine Mutter in der Apotheke bestellen.

      Ich weiß gar nicht, ob es Bücher in dieser Form heute noch gibt, aber hier waren die kompletten Abläufe weiblicher Hygiene und Schönheitsrituale aufgeschrieben. Vom Augenbrauenzupfen bis zum wöchentlichen Milchbad. Für mich ein wahrer Schatz. Zwar kamen die Inhalte aus einer anderen Zeit, aber ich lernte viel und musste nicht (ganz peinlich) meine Mutter fragen. Es war mein Einstieg in die Kosmetikwelt – und das Fundament für mein Wissen heute.

      Meine erste Quarkmaske machte ich also mit zwölf Jahren –, immer sonntags nach einem Milchbad – so wie es in dem alten Schinken geschrieben stand! Diese Prozedur wurde zu einer Art Ritual und einem festen Bestandteil dieses Wochentags.

      Bis heute habe ich die genialen Rezepte aus Omas Tagen nicht vergessen und ziehe sie so manchem Hightechprodukt vor. Und ich werde immer wieder auf meine schöne Haut angesprochen!

      Nachdem mein erstes Buch, Anti Aging Food, so erfolgreich angelaufen war und mir der Verlag ein zweites Projekt anbot, war das Thema »Hautgeheimnisse« mein erster Gedanke.

      Die Rezepte mit Ihnen zu teilen und Sie darauf aufmerksam zu machen, dass wir viele tolle Helferlein zum Greifen nah im Küchenschrank haben … das war mein Wunsch!

      Ich dachte ja immer, dass jede Frau ihr ganz eigenes Naturrezept-Repertoire hat – dem ist aber nicht so. Bei der Umfrage im eigenen Bekannten- und Freundeskreis musste ich mit Entsetzen feststellen, dass kaum eine Freundin je eine Quarkmaske gemacht hatte! Dabei ist sie doch der absolute Knaller für unser Gesicht!!

      Im Gegenteil. Alle winkten ab: Das sei alles viiiiiel zu wollsockig!

      Hier geht es mir in keinster Weise darum, Sie in der Hinsicht zu bekehren, dass Sie ab sofort nur noch in der Küche stehen, um irgendetwas zusammenzubrauen und zu mixen, und nie wieder Kosmetik einkaufen. Nein, ich möchte nur den Staub von etwas herunterpusten, was schon immer da war, nur leider in Vergessenheit geraten ist – in unserer »Ich-nehme-für-alles-’ne-Pille-Gesellschaft«.

      Sehen Sie es als bereicherndes Wissen. Es bleibt Ihre ganz persönliche Wahl, ob und wann Sie etwas für sich und Ihr Wohlbefinden verwenden. Ich möchte nicht, dass Sie »entweder oder« sagen müssen. »Mischen« ist das Zauberwort. Damit meine ich eine Kombination aus Hightechpflegeserien und Naturkosmetik. Es funktioniert! Und ich bin das beste Beispiel dafür!

      Es geht mir darum, eine Bewusstsein für die Vielseitigkeit, die uns unsere moderne Zeit ermöglicht, zu entwickeln.

      Was die Ernährung angeht, so hat sich in den letzten Jahren viel getan. Es scheint doch so, als würden auf einmal alle nur noch Bioprodukte einkaufen und einmal in der Woche einen veganen Tag einlegen, oder?

      Aber was ist mit unserem größten Organ, der Haut? Da schauen wir ganz genau, was wir essen, machen uns aber kaum die Mühe, einmal zu hinterfragen, was eigentlich in den Produkten drin ist, die wir uns tagtäglich auf die Haut schmieren.

      Bestimmte Inhaltsstoffe, wie Silikone, Parabene und Erdölerzeugnisse in konventionellen Produkten, sind durchaus gesundheitsschädlich und werden sogar mit Krebs, Asthma und anderen Erkrankungen in Verbindung gebracht. Dazu kommt, dass wir unsere Körperhaut unter Chemikalien ersticken, die die Wäsche weicher, duftender und glatter machen. Und das alles Tag für Tag. Und was ist mit Tierversuchen? Hätten die Labore Glaswände, wäre es in mancher Parfümerie menschenleer …

      Nun, ich weiß, das ist ein großes Thema. Und daran möchte ich mich gar nicht versuchen. Das überlasse ich den Profis.

      Was ich aber kann, ist, Ihnen auf den nachfolgenden Seiten meine besten, selbst getesteten und heiß geliebten »Skin Secrets« zu verraten. Wenn Sie die kennen, werden Sie beim nächsten Einkauf in der Drogerie vielleicht daran denken, dass Sie das ein oder andere auch ganz einfach selbst zaubern können. Zum Teil sogar mit Resten aus Ihrer ganz alltäglichen Nahrung!

      In der Research-Phase meines ersten Buchs, was ja von gesunder Ernährung handelt, stand ich ewig in den Supermärkten und Bioläden herum, um genau zu studieren, was auf den Produktetiketten stand. Ich wollte alles wissen: Herkunft, Anbau, Produktion und Lagerung. Wenn ein Produkt mehr als fünf Zutaten hatte, lehnte ich es schon ab. Wenn etwas draufstand, was ich nicht kannte, kaufte ich es nicht. Ich betrieb und betreibe schlicht viel Aufwand, um so »clean« wie möglich zu essen, und ich liebe es. So weit, so gut.

      Irgendwann kam da automatisch der Gedanke daran, was eigentlich alles in den Kosmetika drin ist, die ich oft benutze. Ich glaube, es war beim Zähneputzen: Ich schaute mich in unserem Badezimmer um. Tiegel, Dosen, Fläschchen, wohin das Auge reichte. Diese Produkte hatte ich noch nie genau gecheckt!

      Die schönen Verpackungen und ihre Werbeversprechen verführen uns zum Kauf. Doch sollten wir uns nicht vielmehr für deren Inhalte und die einzelnen Bestandteile interessieren?

      Wenn man hinten draufschaut, versteht man als Otto Normalbürger nur Bahnhof. Meine Ingredienzienregel konnte ich da wohl vergessen! Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mir bis dahin nie wirklich Gedanken über die Inhaltsstoffe meiner Pflegeprodukte gemacht hatte – was also genau drin ist in den Dingen, die ich tagtäglich benutze. Duschgel, Shampoo, Conditioner, Haarspray, Bodylotion, Zahnpasta, Parfüm, Creme, Deo, Make-up, Glättungsspray, Haarfarbe und vieles mehr. Ich war so mit meiner


Скачать книгу