Skin Secrets. Elna-Margret zu Bentheim u. Steinfurt

Skin Secrets - Elna-Margret zu Bentheim u. Steinfurt


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– unbewusst natürlich.

      Ich dachte wie die meisten von Ihnen: Man kauft ein Markenprodukt, gibt also viel Geld aus, und dann wird es schon gut sein!

      Die Zutatenlisten vieler Produkte im Handel (und in auch meinem Bad) lesen sich wie Chemiewörterbücher. Ich habe ein paar Begriffe gegoogelt und mit Erschrecken festgestellt, dass viele dieser Stoffe als krebserregend gelten und sogar hormonähnliche Eigenschaften aufweisen.

      Zwar sind die Dosen jeweils gering, aber wenn man bedenkt, dass man ja nicht nur das Duschgel benutzt, sondern danach auch noch die Lotion und das Deo, dann dämmert einem, was für ein absurder Cocktail da jeden Tag über die Haut in den Körper gelangt.

      Und genau da liegt meiner Meinung nach das Problem. Diese Minidosierungen, die in den einzelnen Produkten drin sind, sind völlig legal! Die Hersteller werden dafür nicht bestraft. Schließlich machen die »bösen« Stoffe haltbar, parfumieren ein Produkt oder geben die richtige Konsistenz.

      Umgekehrt ist es so, dass man als Naturkosmetikhersteller die hochwertigsten und nachhaltigsten Produkte nur dann unbegrenzt verkaufen kann, wenn eine bestimmte Zertifizierung vorliegt. Und diese ist so teuer, dass sich das kaum ein junges Unternehmen leisten kann.

      Diese Vorstellung gab mir kein gutes Gefühl, und ich begriff, dass es längst nicht nur um die Ernährung ging. Schließlich ist die Haut unsere größtes Organ!

      Man sollte also gar nicht mehr über »Clean Eating« sprechen, sondern über »Clean Living«.

      Das Thema arbeitete in mir. Ich erinnerte mich an früher, an Gespräche mit meiner Oma und an Tipps von sämtlichen weiblichen (älteren) Familienmitgliedern in Sachen Schönheit. Jede hatte ihr ganz eigenes Geheimnis und das »beste Rezept«. Und alles bestand aus Produkten, die man auch hätte essen können.

      Wo ist das ganze Wissen geblieben? Klar, es gibt mittlerweile auch viele Naturkosmetikmarken. Mit dem wachsenden Interesse an Gesundheit und Nachhaltigkeit ist auch die Nachfrage nach »Biokosmetik« gestiegen. Aber auch hier: Wenn man die Etiketten checkt, kommen doch bei manchen Anbietern und Produkten Fragen auf, wie natürlich das Produkt wirklich ist. Die Werbeversprechen sind groß und schillernd. Aber wie viel Natur steht dahinter? Wir sind ja nicht dabei, wenn die Produkte gemischt werden, oder?

      Während meiner Recherche für das Buch bin ich leider auf zahlreiche Artikel gestoßen, die genau das infrage stellen. In echter Naturkosmetik dürfen letztlich nur Inhaltsstoffe enthalten sein, die auf pflanzlicher Basis hergestellt sind. Um sich dessen wirklich hundertprozentig sicher zu sein, scheint mir nur eine Lösung plausibel: Kosmetik selbst herstellen!

      Ich dachte weiter. Was ist Naturkosmetik eigentlich? Ich recherchierte und fand nichts Genaues. Denn der Begriff ist nicht geschützt. Da beißt sich die Katze in den Schwanz!

      Nur gut, dass es da bereits eine große Community gab, wo man sich inspirieren lassen konnte und man ermuntert wurde, alle möglichen tolle Produkte selbst zu machen. Ich habe es ausprobiert. Und bin begeistert!

      Es ist ein so wunderbares Gefühl, genau zu wissen, was in der Creme, dem Balsam oder der Maske drin ist. Eine magische Transparenz hat Einzug in mein Leben gefunden. Zwar benutze ich immer noch einige gekaufte Produkte, aber es sind solche, die nicht direkt mit der gesamten Haut in Berührung kommen. Seitdem ich keine Bodylotions mit schädlichen Konservierungsmitteln, Parabenen, synthetischen Duftstoffen etc. mehr benutze, ist meine Haut förmlich erblüht. Außerdem ist das wie mit dem Start in die gesunde Ernährung – ein kleiner Schritt oder eine geringe Maßnahme ist besser als nichts!

      Zudem ist Naturkosmetik so unglaublich einfach herzustellen! Ich glaube, das realisieren die wenigsten Menschen. Mit ein paar Zutaten kann man schon viele Pflegeprodukte für sich und die Familie selbst machen. Denken Sie auch an die Möglichkeit des Verschenkens! Das kommt richtig gut an.

      Ein weiteres wichtiges Argument für DIY-Kosmetik ist die Frische der Produkte. Wenn man die Tiegel im Handeln kauft, weiß man ja nie, wann die Creme eigentlich hergestellt wurde.

      Da sich die Haut während des Lebens konstant verändert, hat man mit der selbst gemachten Skincare stetig die Chance, direkt darauf zu reagieren. Wenn ich gestresst bin, mache ich eine andere Maske als nach einem Langstreckenflug …Außerdem eignet sich die selbst hergestellte Kosmetik, abgefüllt in schönen Behältnissen, wunderbar zum Verschenken. Meine selbst gemachten Badekugeln sind der absolute Renner und das ideale Mitbringsel für Freunde und Familie. Und sogar mein Sohn ist ganz heiß auf die sprudelnden Wunderkugeln.

      Ich selbst finde das Thema Nachhaltigkeit sehr wichtig – wir alle tragen Verantwortung für die Welt von morgen. Ich benutze für meine selbst gemachten Produkte immer wieder Glasbehälter und Tiegel, die ich viele Male verwenden kann, es fällt auch kein Verpackungsmüll an wie beim Kaufen. Dies ist ein kleiner Schritt. Aber wenn wir alle kleine Schritte machen, bedeutet das einen großen Fußabdruck für die Umwelt. Apropos Verpackung: Ist Ihnen aufgefallen, dass Bio-Skincare immer recht unscheinbar daherkommt? Nun, tolle Tiegel und Flakons designen zu lassen ist teuer, eine Werbekampagne auch – bei vielen Industrieprodukten, die wir aus der Drogerie kennen, ist das Marketing teurer als die Herstellung des Produkts selbst. Müsste es nicht umgekehrt sein?

      Dann ist DIY auch ein günstiges und sehr befriedigendes Hobby. Einmal eingekauft, reichen Öle, Butter und Wachse für sehr viele schöne Dinge, und es macht mir jedes Mal großen Spaß, in der Küche herumzuexperimentieren und mit meinen Händen zu arbeiten – und am Ende das tolle Ergebnis zu spüren und zu riechen.

      Zu guter Letzt noch zu meinem Lieblingsstichwort »Green Glamour« – schauen Sie sich mein Buch an. Ist das etwa wollsockig? Meinen Sie, ich bin eine langweilige Tante im Filzlook? Nein – alles nur Vorurteile! Denn wie Sie sehen, kann »Do it yourself« sexy und glamourös daherkommen. Sie können sich kreativ ausleben und die Verpackungen Ihrer Produkte selbst liebevoll gestalten und sogar den Duft festlegen – am Ende spricht die Wirkung dann für sich!

      Sie sehen, es gibt viele tolle Argumente für »Do it yourself« in Sachen Skincare. Ich hoffe, ich habe Sie so richtig angefixt mit dem Thema! Legen Sie los mit dem Ausprobieren! Wer sich als kompletter Themenneuling noch nicht so ganz traut, fängt am besten mit den einfachsten Rezepten an. Sie werden sehr schnell ein Gefühl dafür bekommen.

      Ich bin mir sicher, das ein oder andere Produkt aus dem Handel kommt nicht mehr in Ihre Einkaufstasche!

      Viele Wohlfühlmomente, neue Hauterfahrungen und inneres Leuchten mit »Skin Secrets« wünscht Ihnen

      PS: Über Anregungen, Feedback und konstruktive Kritik freue ich mich immer: www.elna-margret-zu-bentheim.com.

      Basiswissen

      Der Ort, an dem Sie Ihre eigenen Produkte herstellen, wird wohl Ihre Küche sein Stellen Sie sicher, dass der Arbeitsbereich und alle Werkzeuge, Schüsseln und Utensilien sauber sind. Hygiene ist sehr wichtig, da wir kaum Konservierungsmittel verwenden. Deshalb müssen Sie so keimarm wie möglich arbeiten Tun Sie das nicht, werden Sie merken, dass Ihre Produkte schneller verderben, ranzig werden und zu oxidieren beginnen.

      Hierzu einige Tipps:

      ❃ Wischen Sie die Arbeitsfläche, Schneidebretter oder Ähnliches vor Beginn mit 70-prozentigem Ethanol ab. Das gibt es in Apotheken.

      ❃ Töpfe und Spatel können


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