EINSICHT in UNerhörtes. Dr. Manfred Nelting

EINSICHT in UNerhörtes - Dr. Manfred Nelting


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Überbevölkerung

       Gesundheitliche Gefährdung von Kindern

       Krieg und Flucht

       UN-Kinderrechtskonvention, WFC, Stiftung Sauti Kuu und Sansibar-Erklärung

       Danksagung

       QR-Code für eine Leser*innen-Botschaft

       Anhang

       Informationen zum Gezeiten Haus

       Anmerkungen

       Literaturhinweise

       QR-Code für die Internet-Link-Liste

       Gesamtliste der in diesem Buch aufgeführten QR-Codes

       Gender-Hinweis:

      In diesem Buch wird vorwiegend die neutrale Schreibweise ohne weitere Kennzeichnung für beide Geschlechter benutzt, andere individuelle Einordnungen der sexuellen Identität sind natürlich ebenfalls impliziert. Die aktuellen Entwürfe gendergerechterer Formulierungen sind in der Entwicklung, werden noch weiter ausreifen, sind für gute Lesbarkeit nach meinem Empfinden noch eine Hürde und noch nicht übereinstimmend für Druck- und Sprechversion (Hörbuch) anwendbar.1

      In „Neltings Welt“ beschäftigt sich unsere Familie ausführlich mit dem Thema gendergerechter Wahrnehmung, Schriftform und Sprache im Dialog zweier Generationen.

      (Siehe QR-Code auf der Rückseite des Buches)

       Vorwort Dr. Auma Obama

      Ich fühle mich sehr geehrt, meine Stimme – meine starke Stimme – zu der Diskussion um das Wohlergehen beziehungsweise Nicht-Wohlergehen von Kindern beitragen zu dürfen.

      Es geht hier um die Auseinandersetzung mit dem Verrat der Gesellschaft an den Kindern, die vorgibt, sie zu schützen; darum, dass sich um diesen Verrat ein Schleier des Wegschauens, Verdrängens und Schweigens ausbreitet, den es aufzudecken gilt. Darum geht es in diesem Buch – darum, was dagegen getan werden muss.

      Laut Dr. med. Manfred Nelting gibt es im reichen Land Deutschland sehr viele Kinder, denen es „weniger gut oder skandalös schlecht“ geht. Von frühester Kindheit an werden ihnen die Lebensgrundlagen durch einen Mangel an Liebe, Zuneigung und Schutz durch die eigenen Eltern genommen. Vernachlässigten Kindern, die eine bedrückende emotionale Kälte, emotionale und körperliche Gewalt oder Missbrauch erfahren haben, fehlt das Grundvertrauen in das Leben. Die hirnphysiologische Selbststeuerung kann nicht ausgebildet werden. Seine These: Um die Rahmenbedingungen eine gesunde, natürliche, unbehinderte Hirnentwicklung eines Kindes als Grundbedingung für sein künftiges psychisches Wohlergehen zu ermöglichen, braucht ein Kind in den ersten Lebensjahren Liebe, emotionale Wärme und eine schützende Umgebung.

      An erster Stelle sind wir Eltern (ich zähle mich dazu) dazu aufgefordert – als fundamentale Voraussetzung – darauf zu achten, dass unsere Kinder diese Liebe und Zuneigung bekommen. Das ist das Fundament einer Elternschaft.

      Unsere Aufgabe als Eltern müssen wir sehr ernst nehmen und ihr nachkommen. Wir müssen unsere Prioritäten richtig setzen, und unsere Kinder sollten an erster Stelle stehen.

      In dem Moment, in dem wir Eltern werden, nimmt unser Lebensstil, unsere Haltung, unser Verhältnis zur Arbeit eine neue bedeutende Dimension an. Unsere ganze Einstellung zum Leben, unsere soziale und finanzielle Situation wird infrage gestellt. Alles hat einen Einfluss darauf, wie oder ob wir unseren Kindern die Liebe, Zuneigung und den Schutz schenken können, die oder den sie brauchen. Leider gelingt es vielen Eltern nicht, da sie in den meisten Fällen selbst Betroffene sind und verletzt oder traumatisiert aufwachsen mussten. Überfordert vom eigenen Leben können sie nur ihre Wunden (vielfach transgenerational) weitergegeben.

      Es gilt, dieses Muster zu durchbrechen und zu heilen. Nur so können wir eine gesunde Gesellschaft schaffen. Die Kinder sind das Potenzial dieser Gesellschaft und wenn wir nicht darauf achten, dass es unseren Kindern gut geht, wird die Stabilität unserer Gesellschaft gefährdet und wir schaden uns selbst.

      Kinder kommen mit vollem Potenzial in die Welt. Mit ihrer Geburt sind schon alle Voraussetzungen, alle Eigenschaften vorhanden, ein gut wohlfunktionierendes, ausgeglichenes Mitglied der Gesellschaft zu werden. Wir, die Eltern, die Gesellschaft beeinflussen und bestimmen, inwiefern diese Eigenschaften positiv entwickelt werden. Wir können sie nähren und fördern oder wir können sie unterdrücken, sogar kaputtmachen.

      Dass dies so vielen Kindern angetan wird und was ihnen damit an Potenzial verwehrt wird, ist eben dieser Verrat der Gesellschaft an den Kindern.

      Das Problem, so Dr. Nelting, muss sehr ernst genommen werden. Wir Eltern – und hiermit meine ich tatsächlich WIR, die Normalverbraucher (Es braucht ein Dorf, um ein Kind zu erziehen1), und die Gesellschaft – stellvertretend für Soziales, Politisches und Wirtschaftliches sind gefragt, sich intensiv mit dem Thema zu beschäftigen und notwendigerweise unser Verhalten zu ändern.

      Damit sich die Gesellschaft im Interesse der Kinder entwickeln kann, müssen wir unseren Lebensstil passend einrichten, damit für die Kinder ein guter, sicherer und liebevoller Platz geschaffen wird. Jedes Handeln, jede Veränderung muss darauf abzielen, unseren Kindern Liebe und Vertrauen in ihr Leben und die Welt zu geben. Letztendlich kommt es uns und unserer Gesellschaft zu Gute.

      Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass die Kinder in den sogenannten Entwicklungsländern gefährdeter und benachteiligter sind. Und ja, in Zusammenhang mit der westlichen Definition von Wohlbefinden, das auf materiellem Wohlstand basiert ist, könnte man so argumentieren. Materieller Wohlstand ist jedoch nicht das einzige Maß für das Wohlbefinden. Tatsächlich ist es eher ein Zusatz, und das nur, wenn die anderen wichtigeren Komponenten Liebe, Zuneigung und Schutz vorhanden sind.

      Wir in den sogenannten Entwicklungsländern neigen dazu, die westliche Welt, d. h. Europa und Nordamerika als Maß aller Dinge zu betrachten, auch im Hinblick darauf, wie wir Wohlbefinden definieren. Und immer mehr tendieren wir dazu, unser Wohlergehen und das unserer Kinder darauf basieren zu lassen, wie die westlichen Länder unseren Wohlstand und die Entwicklung definieren – eine Definition gemessen an materiellen Wohlstand und stark gefördert durch die klassische Entwicklungshilfe-Politik. Was dazu geführt hat, dass wir uns als arm und unterentwickelt sehen. Und das, obwohl die westliche Lebensweise in vieler Hinsicht – insbesondere in Bezug auf die Kindererziehung – nicht notwendigerweise für uns geeignet ist. Immer häufiger glauben Kinder und Jugendliche in den sogenannten Entwicklungsländern, dass ihre Probleme darauf zurückzuführen sind, dass sie finanziell bzw. materiell benachteiligt sind. Aber nur, weil man keinen Strom und fließendes Wasser hat, heißt es noch lange nicht, dass man arm und unglücklich ist. Liebe, Zuneigung und Schutz brauchen keinen Strom und fließendes Wasser. Konsum und sofortige Bedürfnisbefriedigung ist keine Grundlage für ein Grundvertrauen in die Welt. Sie garantieren nicht das Glück. Auch die Freiheiten, die in den sogenannten entwickelten Ländern genossen werden, sind oft sehr stark zugunsten der Bürokratie konzipiert. Das System muss sich dem Menschen anpassen und nicht umgekehrt. Sich an ein System anpassen bedeutet in vielen Fällen Einengung und Mangel an Mitgefühl.

      Der häufige Verweis auf den schrecklichen Zustand der Kinder, die in den sogenannten


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