Endlich gut drauf!. Gunter Harnisch

Endlich gut drauf! - Gunter Harnisch


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Organismus verfügbaren Glücksbotenstoffe ab. Entwickelt aufgrund neuer Erkenntnisse aus der Neurobiologie, stellt dieses Buch ein Glücksprogramm auf vier Säulen vor, mit dessen Hilfe es gelingt, reichlich Wohlbefinden mit allen Sinnen aufzunehmen. Jede Säule trägt über unterschiedliche Sinne zur Lebensfreude bei. Glück entsteht dabei auf dem Weg über die Nahrungsaufnahme (Kap. 2 und 3), über Hautreize (Kap. 4), über Sonne und Bewegung (Kap. 5) sowie über unser Denken (Kap. 6). Glücksfähigkeit lässt sich sowohl aus einer speziellen Ernährung gewinnen als auch aus der Serotonin steigernden Wirkung einer seit alter Zeit bekannten, jetzt wiederentdeckten Heilpflanze. Selbst moderne Hilfen kommen zum Einsatz, und nicht zuletzt sind es Sonne, Ruhe, Licht und die Kraft der eigenen Gedanken, die zu deutlich mehr Glücksfähigkeit führen. Ganz nebenbei kann man auf diese Weise dauerhaft sein ideales Gewicht erreichen, weil sich das Hungergefühl deutlich verringert. Glückliche Menschen leben gesünder und Gesunde fühlen sich glücklicher.

      Das Buch greift auf altes, neu entdecktes Erfahrungswissen aus unterschiedlichen Kulturen zurück, mit dem sich die Glücksfähigkeit spürbar und messbar erhöhen lässt. Wie bei den überlieferten Heilmethoden üblich, von Hippokrates bis zur traditionellen chinesischen Medizin, stellt das Glücksprogramm den Menschen wieder in den Mittelpunkt. Damit erfüllt es ein Grundanliegen des bekannten Schulmediziners Professor Dr. Dietrich Grönemeyer (Universität Witten-Herdecke), der fordert: „Wir entdecken heute immer mehr Grundstoffe in der Natur, die uns dienlich sein können. Wir sollten traditionelles Wissen nutzen, um neue Verfahren zu entwickeln.“1 Jeder Mensch trägt selbst Verantwortung für seinen Körper und seine Gesundheit. Für die Naturheilkunde gilt dabei nichts anderes als für die Schulmedizin: Das heilende Ergebnis muss nachweisbar und wiederholbar sein, selbst wenn die Wirkungsweise – wie bei einzelnen der hier vorgestellten Methoden – noch nicht bis ins letzte Detail erklärbar sein mag. Entscheidend ist das Ergebnis. Wer heilt, hat recht.

      Was Glück objektiv ist, lässt sich nur schwer definieren. Glück bedeutet für jeden Menschen etwas anderes. Dazu gehört langfristig ganz sicher: lieben und geliebt werden. Gesund sein. Keine finanziellen Sorgen haben. Gelassen und entspannt sein, auch wenn etwas gerade nicht so gut läuft. Über irgendeiner Tätigkeit, ganz gleich ob Hobby oder Beruf, die Zeit vergessen, das Gefühl haben, genau das Richtige zu tun. Natürlich gibt es auch das kleine Glück des Augenblicks: nach einer Bergwanderung auf dem Gipfel zu stehen, auf einer Wiese zu liegen und in den Himmel zu blinzeln, sich im Wasser treiben zu lassen oder in einem Straßencafé einen Eisbecher vor sich zu haben, zu lachen und sich mit Freunden zusammen zu freuen. Wer in der Lage ist, Freude, Ausgelassenheit oder innere Ruhe zu genießen, der lebt meist auch in Einklang mit seinem Körper. Er ist glücksfähig. Sein Körper bereitet ihm keine Beschwerden, sondern fühlt sich wohlig an und trägt zum Körperglück bei.

      Patch Adams, der bekannte US-amerikanische Arzt und Clown, behauptet: „Glück ist ein revolutionärer Akt.“ Ein sperriger Satz, der diesem Buch als Motto vorangestellt werden soll. Bei näherem Hinsehen zeigt sich in der Tat: Wo das Glück sich niederlässt, dort herrscht Revolution. Kein Stein bleibt auf dem anderen. Das Unterste kehrt sich nach oben, und was oben war, findet sich zuunterst wieder. Das Glück stellt Menschen vom Kopf auf die Füße oder von den Füßen auf den Kopf. Nichts bleibt, wie es war. Oft schmerzt die Veränderung. Wachstumsschmerz. Glück ist kein Gesäusel, sondern ein Gefühl voll Kraft, erschüttert, geschüttelt, von Grund auf umgekrempelt zu werden. Ein Stück unserer ursprünglichen Wildheit begegnet uns darin. Man muss nur bereit sein, sich auf diese Revolution einzulassen, aus dem alten Trott auszubrechen.

      Die vier Säulen des Glücksprogramms

      Jede der vier Säulen, auf denen dieses Buch gründet, zeigt einen Weg zum Glück. Daran ist an sich nichts grundsätzlich Neues. Schon Pfarrer Sebastian Kneipp stellte sein umfassendes Gesundheitsprogramm auf vier Säulen. Neu ist die inhaltliche Beschaffenheit der vier Pfeiler des Glücksprogramms, das Sie in diesem Buch kennenlernen. Jede der vier Säulen ist für sich allein tragfähig. Jeder der dargestellten vier Schritte wirkt einzeln für sich. Doch alle zusammen angewandt verstärken die Glückswirkung um ein Vielfaches. Das Ganze ist (wieder einmal) mehr als die Summe seiner Einzelteile.

      Konkret bedeutet das: Jedes der vier Programme können Sie unabhängig von den anderen lesen und anwenden. Mit jedem der vier Programme nähern Sie sich dem Glück auf einem anderen Weg. Den größten Fortschritt beim Entfalten Ihrer persönlichen Glücksfähigkeit werden Sie allerdings erzielen, wenn Sie alle vier Säulen nutzen. Das muss nicht alles zur gleichen Zeit geschehen, sondern ebenso sinnvoll ist es, die Kraft der einzelnen Säulen in zeitlichem Abstand nacheinander zu entdecken. Entwicklung braucht Zeit, beim Gärtnern ebenso wie bei menschlichem Wachstum. Das Gras wächst nicht schneller, wenn man an den Halmen zieht. Geben Sie sich Zeit! Entscheidend für den Erfolg ist letztlich, was Sie von den Inhalten dieses Buchs in Ihr eigenes Leben hineinnehmen. Konsequenz ist dabei hilfreich, die Bereitschaft, die eine oder andere eingefahrene Gewohnheit über Bord zu werfen, Neues auszuprobieren. Suchen Sie sich am besten die Methode aus, die Ihnen persönlich am meisten zusagt. Dann werden Sie am ehesten bereit sein, sie dauerhaft beizubehalten und fest in Ihrem Leben zu verankern. Der Erfolg wird sich so am schnellsten zeigen. Und er motiviert am stärksten, auf dem eingeschlagenen Weg weiterzugehen.

      Ich wünsche Ihnen viel Erfolg auf Ihrem Weg zum Glück!

      Dr. Günter Harnisch

      Warendorf/Wangerooge, im Sommer 2014

      Kapitel 1:

       Serotoninmangel und seine Folgen

      Die Fähigkeit, Glück zu empfinden, hängt von einer ganzen Reihe unterschiedlicher Umstände ab: von unserem Denken ebenso wie von unserem Fühlen und von unserem körperlichen Zustand.

      Wer krank ist und unter Schmerzen leidet, wird sich schwerer damit tun, Glück zu empfinden, als jemand, der sich fit und gesund und rundum pudelwohl fühlt.

      Glück entsteht, wenn eine Reihe bestimmter Botenstoffe im Gehirn reichlich verfügbar sind. Diese Erklärung mag reduziert und mechanistisch klingen. Aber die Ergebnisse der modernen Hirnforschung sind so, und man kann eine Menge damit anfangen, um mehr Glück in das eigene Leben hineinzuholen.

      Unsere seelisch-geistigen Funktionen werden maßgeblich durch biochemische Vorgänge bestimmt. Daran besteht heute kein Zweifel mehr. Erforscht worden sind bislang vor allem die Wirkungen von Serotonin auf das zentrale Nervensystem: Im Gehirnstoffwechsel wirkt dieser Botenstoff günstig auf das Erinnerungs- und Lernvermögen, auf die Appetitkontrolle, gegen Essstörungen, Zwangs- und Suchtverhalten oder Angst- und Panikattacken. Serotonin schafft psychische Stabilität, erhöht die Stresstoleranz und sorgt für erholsamen Schlaf. Außerdem reguliert dieser Botenstoff die Konzentration und die Merkfähigkeit. Er führt zu ruhigem, ausgeglichenem Verhalten. Besteht ein Mangel an Serotonin, so sind Kinder z.B. ängstlicher, zappeliger, stressempfindlicher. Häufig gehören sie zu den typischen Prüfungsversagern. Bei Menschen mit Depressionen liegt der Serotoninspiegel im Blut nachweislich um bis zu 50 Prozent niedriger als bei Gesunden.

      Neue Ergebnisse aus der Serotoninforschung zeigen, dass bei Frauen nach dem Eisprung der Serotoninspiegel allmählich und kurz vor der Regel sogar stark abfallen kann. Als Folge davon treten Überempfindlichkeit, Stimmungsschwankungen, depressive Stimmungen und Reizbarkeit auf. Auch starke Essgelüste, Putzwut und andere Zwangsstörungen wie Kaufrausch oder Kleptomanie deuten in dieser Zeit auf einen niedrigen Serotoninspiegel hin. Ist zu wenig Serotonin verfügbar, so erhöht sich die Schmerzempfindlichkeit. Die Blutgefäße im Kopf und im Becken neigen dann dazu, sich zu verkrampfen. Das ist beispielsweise bei Migräne, Spannungskopfschmerz, aber auch bei Beschwerden vor der Monatsregel häufig der Fall.2

      Wodurch entsteht ein zu niedriger Serotoninpegel? Über einen längeren Zeitraum hinweg bestehende familiäre oder berufliche Stressbelastungen können dazu führen,


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