Gewitter im Kopf. Migräne und Kopfschmerz nachhaltig stoppen. Maria Holl
weiß ich, dass Menschen mit einem sehr vollen Alltag fast ausschließlich üben können, bevor der Tag beginnt. D.h. wenn Sie erst abends um 20.00 oder 21.00 Uhr nach Hause kommen, stehen Sie morgens eine Stunde früher auf und üben täglich zu dieser Zeit. Falls Ihre Zeit es erlaubt, üben Sie zweimal pro Tag.
Es ist gut, wenn Sie sich die Termine zum Erarbeiten der neuen Lektion schriftlich festlegen oder die Zeiten, die Sie sich sich dafür freihalten wollen, in Handy oder PC eingeben. Stellen Sie sicher, dass Ihre schriftlichen oder elektronischen Notizen Sie auch wirklich erinnern.
Der beste Ort für die Übungen
Neue Übungen erarbeiten Sie generell am besten in Ruhe zu Hause. Bei Migräne empfehle ich, die Übungen daheim oder an einem Ort, an dem Sie ungestört sind, durchzuführen. Mit einer Ausnahme:
Bei einigen Lektionen in meinem Buch stehen am Ende Übungen, die ich »Alltagsrituale« nenne. Diese Übungen können Sie überall machen. Sie können sie im Wohnzimmer, im Auto, im Bett, unter der Dusche oder im Schwimmbad durchführen. Ich übe gern beim Warten an der Supermarktkasse, beim Gehen (zum Auto oder zu einem Termin) oder bei allen Wartezeiten.
Die beste Übungsdauer
Machen Sie die Übungen mindestens 30 Minuten täglich. Es ist schon sehr gut, wenn Sie zweimal am Tag üben. Sie werden sich auf Dauer viel besser fühlen, und das ist eine große Motivation, das Üben zu intensivieren. Ich habe jedoch auch Menschen in der Praxis erlebt, die die Übungen täglich viermal eine Stunde lang durchführten (dazu haben aber in der Regel die wenigsten Menschen Zeit). Fühlen Sie sich frei, Ihre Übungszeit zu wählen. Vier Stunden am Tag zu üben kann die Menge sein, die Sie bei gravierenden Körpersymptomen benötigen. Wenn Sie so viel täglich üben, geschehen Wunder. Wunder können Sie nicht bestellen, Wunder passieren einfach. Wenn die Lebensenergie Qi wieder frei fließen kann, gelangt es auch dorthin, wo Heilung notwendig ist. Qi ist äußerst intelligent. Qi ist lebenserhaltend und -verlängernd. Das Leben will leben.
Auf einen Blick
✴ Bevor Sie mit dem Üben beginnen, lesen Sie alle Lektionen einmal oder mehrere Male durch.
✴ Erarbeiten Sie durchschnittlich eine Lektion pro Monat.
✴ Üben Sie jeden Tag mindestens 30 Minuten.
✴ Bewegen Sie sich jeden Tag. Ich kannte einmal einen sehr guten Heilpraktiker, der nur Menschen behandelte, die täglich 30 Minuten zu Fuß gingen.
✴ Haben Sie Geduld: Heilung braucht Zeit!
Eine neue Körperwahrnehmung
Die Übungen der Maria-Holl-Methode® erhöhen Ihre Lebenskraft und sorgen gleichzeitig schrittweise dafür, dass das Qi in Ihrem Körper wieder frei fließen und zirkulieren kann. Von Säugling und Kleinkind an verspannt sich jeder Mensch, wenn etwas geschieht, was ihm nicht gefällt oder ihm Beschwerden bereitet. Oft schauen wir uns auch einen Teil dieser Verspannungen von unserer Umwelt ab. Das ist aber keine Vererbung, sondern eine Form des Kopierens. Menschen sitzen dann in meiner Praxis und sagen: »Mein Vater/meine Großmutter/ meine Tante hatte schon Migräne.«
Wenn die Übungen wirken und der Körper sich lockert, beginnt die Lebenskraft wieder vermehrt zu fließen. Ein gesteigerter Qi-Fluss erzeugt unterschiedliche Wahrnehmungen. Zuerst wird der Körper besser wahrgenommen. Es kann sein, dass Sie plötzlich mehr Kälte fühlen, mehr Wärme, mehr Verspannungen. Es kann auch sein, dass Sie plötzlich Rückenbeschwerden bemerken, die Sie »noch nie in Ihrem Leben hatten«. Wir nennen diese Wahrnehmungserhöhung auch Heilreaktion.
Stellen Sie sich einen Kanal vor, der jahrzehntelang blockiert war und sich nun öffnet. Dann sind die hinter der neuen Öffnung liegenden Stellen vermehrtem Qi (Kraft) ausgesetzt. Das Qi fließt nun auch an verspannte Stellen. Eine verspannte Stelle konnte immer nur so weit heilen, wie Lebenskraft dort hingelangen konnte. Wenn die Lebenskraft zum Beschwerdezeitpunkt bei 60 Prozent war, sind 60 Prozent geheilt, z.B. von einem verstauchten Fuß. Durch die Übungen steigt die Lebenskraft auf 80 Prozent, der verstauchte Fuß wird wieder spürbar und heilt weiter.
Wenn Sie diese Übungen konsequent durchführen, lösen sich schrittweise, oft in wenigen Tagen, die Beschwerden, die während einer solchen »Heilreaktion« auftreten können.
Auf Dauer wird Ihr Körper durch die Übungen leichter, wärmer, entspannter. Ihre Konzentrationsfähigkeit wird wieder besser, und Sie erlangen ein besseres Körpergefühl und spüren Ihre Grenzen eher. Sie nehmen Ihre Körperbedürfnisse wahr und lernen, darauf zu reagieren und für sich zu sorgen. Genauso bekommen Sie eine verschärfte Wahrnehmung dafür, welche Tätigkeiten und Menschen für Sie fördernd und inspirierend sind.
Letztens kam ein viel beschäftigter Arzt zu mir in die Sprechstunde. Er führe nun seit vier Monaten konsequent jeden Tag die Übungen der Maria-Holl-Methode® durch. Sein Optiker hätte ihn gefragt, ob er die Praxis aufgegeben hätte und nun in Rente sei, da seine Hornhautverkrümmung weitgehend verschwunden wäre. Der Optiker erklärte ihm dann, dass er seit Jahren feststelle, dass, wenn seine Kunden aus dem Arbeitsleben ausgeschieden waren, die Hornhautverkrümmungen zurückgingen. Ich habe das erste Mal gehört, dass unsere Übungen bei Hornhautverkrümmungen helfen und dass die Krankheit mit durch Stress verursacht wird.
Anstieg der Körperflüssigkeiten
Weiter werden alle Körperflüssigkeiten durch einen vermehrten Qi-Fluss aktiviert. D.h. Ihre Nase beginnt zu tropfen, Sie haben mehr Spucke im Mund, und die Augen tränen. Wenn die Augen tränen, sind das nicht die Tränen der Trauer, sondern Tränen der Entspannung und Reinigung.
Ferner kann es vorkommen, dass Sie, wenn Sie dauerhaft üben, mehr an den Händen und Füßen schwitzen. Dieses Schwitzen hört nach einer Weile des Übens auf, d.h. Sie haben wieder trockene Hände und Füße.
Der vermehrte Fluss der Körperflüssigkeiten hat neben einer Auswirkung auf die Migräne eine Auswirkung auf Ihr Verdauungssystem. Meine Patienten mit Magen- und Darmproblemen berichten oft, dass nach einiger Zeit, in der sie die Übungen der Migräne wegen durchgeführt haben, ihre sämtlichen Verdauungsprobleme bewältigt waren. Immer wieder kommt es vor, dass Migräne und Allergien miteinander in Verbindung stehen. Wenn Sie also die Übungen ausdauernd durchführen, können auch Ihre Allergien verschwinden.
Ihre Lebenskraft, das Qi, hat eine außergewöhnliche Eigenschaft: Es ist ausgesprochen intelligent und fließt, wenn die Blockierung sich löst, in Ihrem Körper dorthin, wo Heilung notwendig ist. Qi und Heilungskraft brauchen Sie nicht willentlich zu lenken. Sie brauchen die Heilung nur zuzulassen. |
Tagebuch und Vertrag
Kaufen Sie sich für Ihr Übungsprogramm ein schönes Tagebuch. Aufgrund meiner Erfahrungen lege ich Ihnen die Führung eines solchen Buches sehr ans Herz, denn schriftlich festgehaltene Erfolge können Sie leichter wahrnehmen. Schmerzen und häufige Migräne sind in Ihrem Gesichtsausdruck zu sehen. Machen Sie ein Selfie von sich, oder lassen Sie sich fotografieren, wenn Sie sich entschieden haben, das Programm zu beginnen. Schreiben Sie in Ihr Übungsbuch monatlich einen Termin, an dem Sie sich wieder fotografieren. Sie werden nach einigen Monaten ein neues Gesicht sehen! Der Schmerz löst sich schrittweise aus Ihren Gesichtszügen.
Nun schließen Sie einen Vertrag mit sich selbst ab. Vereinbaren Sie mit sich, jeden Tag eine bestimmte Anzahl von Minuten zu üben. Jeden Tag heißt wirklich »jeden Tag«, vor allem in der Anfangsphase. Schreiben Sie diesen Vertrag auf die ersten Seiten Ihres Tagebuchs oder auf ein schönes Blatt Papier, das Sie an einer Stelle aufhängen, auf die Ihr Blick häufiger fällt.
Der Motivationscoach
Entscheiden Sie sich für einen Motivationscoach. Das könnte ein Arzt, Therapeut oder ein Coach, jedoch auch eine Freundin, ein Verwandter oder ein Kollege sein. Wir bieten von der Praxis auch Skype- oder Telefonsitzungen an, durch die wir Sie beim Üben unterstützen, falls Sie in Ihrem Umfeld niemanden haben. Wenn Sie sehr gut in der Selbstorganisation sind, können Sie auf den Coach verzichten – seien Sie an dieser Stelle ehrlich mit sich.
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