Schüßler-Salze für Kinderwunsch, Schwangerschaft und Geburt. Angelika Gräfin Wolffskeel
Die tatsächlich zugeführte Menge an Mineralstoffen ist allerdings auch bei höheren Dosen noch verschwindend gering.
Eine Überdosierung ist im üblichen Dosisbereich auch bei einer längeren Einnahme von verschiedenen biochemischen Funktionsmitteln nicht möglich. Bei der Einnahme vieler Tabletten (50 bis 100 pro Tag) oder bei sehr empfindlichen Personen kann der Milchzucker eine leicht abführende Wirkung haben.
Säuglinge
(Siehe auch hier )
Bereits Säuglingen können die Tabletten in gelöster Form am besten über die Brei-Methode (eine Tablette in etwas Wasser als Brei auflösen und in die Wangeninnentasche streichen bzw. vor dem Stillen auf die Brustwarze auftragen), mit dem Fläschchen oder der Brei-Mahlzeit gegeben werden.
Diabetiker
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Diabetiker sollten die Tabletten wegen des Gehalts an Milchzucker auf ihre Broteinheiten anrechnen. 50 Tabletten entsprechen dabei ungefähr einer Broteinheit. Es gibt die Möglichkeit, die Tabletten in Wasser zu lösen, den Milchzucker absetzen zu lassen, den Überstand zu kauen und anschließend das Wasser auszuspucken. Der Milchzucker ist sehr träge und wird deshalb in der kurzen Zeit kaum bis gar nicht aufgenommen.
Gleichzeitige Einnahme mehrerer Schüßler-Salze
Sie werden bemerken, dass bei manchen Befindlichkeitsstörungen oder Krankheitszuständen oftmals verschiedene Funktionsmittel in Frage kommen. Der Grund: Die Biochemie nach Dr. Schüßler behebt in erster Linie nicht Symptome, sondern Krankheitsursachen. Aus diesem Grund ist es unbedingt wichtig,
a) alle Krankheitsursachen genau zu erforschen und
b) die Wirkungsgebiete der biochemischen Funktionsmittel richtig und gründlich zu studieren.
Wichtig: Bei unklaren und schwerwiegenden Symptomen ist es unumgänglich, einen Arzt oder Heilpraktiker aufzusuchen. Verlieren Sie keine wertvolle Zeit und besprechen Sie mit Ihrem Therapeuten, dass Sie eine biochemische Begleitung durchführen.
Das am geringsten im Körper vorkommende Salz bestimmt den Grad der Gesundheit und sollte am dringendsten verabreicht werden. Im Körper kann jedoch durchaus ein Mangel – in unterschiedlicher Ausprägung – an mehreren Mineralsalzen bestehen. Diese sind dann entsprechend einzunehmen. Eine Obergrenze von vier, maximal sechs verschiedenen Mineralsalzen sollte dabei nicht überschritten werden.
Bei akuten Krankheiten wird der Mangel eines bestimmten Minerals sehr stark sichtbar und chronische Mangelzustände treten in ihrer Bedeutung in den Hintergrund. Ist der akute Zustand vorbei, tritt der chronische Mangel wieder hervor. Die Einnahme wegen einer chronischen Erkrankung wird deshalb zu Gunsten einer Akutbehandlung unterbrochen und erst nach Heilung des akuten Geschehens fortgesetzt.
Antagonisten (Gegenspieler)
Die einzelnen biochemischen Mineralsalze stehen untereinander in einem Verhältnis der „Gegensätzlichkeit", des Antagonismus:
Eisen | Zink |
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Kalium | Calcium, Magnesium |
Calcium | Eisen, Kalium, Zink |
Natrium | Kalium |
Das bedeutet, dass wir Mineralsalze, die sich in der Aufnahme und im Funktionskreis beeinflussen, nicht gleichzeitig zu uns nehmen dürfen. Nach Möglichkeit sollten, außer im Akutfall, ca. zwei Stunden Zeit dazwischenliegen. Die drei Schwefelsalze Nr. 6, 10 und 12 sowie ihre entsprechenden Salben sollten nicht am selben Tag eingenommen bzw. angewendet werden.
Häufig gestellte Fragen
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1. Können Nebenwirkungen auftreten?
Durch den Milchzucker kann es bei Einnahme größerer Mengen zu einer weichen Konsistenz des Stuhls kommen. Durchfall ist bei den üblichen Dosierungen nicht zu erwarten.
Menschen, die unter Zöliakie (eine auf Glutenunverträglichkeit beruhende Verdauungsstörung mit chronischem Durchfall nach Verzehr von Getreideprodukten) oder einer sonstigen Überempfindlichkeit gegen Weizenstärke leiden, sollten biochemische Funktionsmittel bevorzugen, die glutenfrei sind. Dazu gehört z.B. die karto-Linie der Deutschen Homöopathie Union (DHU) – hier wurde der zur Herstellung üblicherweise verwendete Hilfsstoff Weizenstärke durch Kartoffelstärke ersetzt.
Alternativ könnte ein homöopathisches Mittel in der gleichen Potenzierung, z.B. Calcium phos. D6 auf Rohrzuckerbasis genommen werden. Fünf Globuli entsprechen einer Mineralsalztablette. Bitte gehen Sie auch in diesem Fall nach den Regeln von Dr. Schüßler vor: Wird z.B. mehrmals täglich eine Tablette benötigt, etwa Ferrum phos. (Nr. 3), dann werden mehrmals täglich fünf Globuli des homöopathischen Mittels Ferrum phos. D12 verabreicht.
2. Gibt es Gegenanzeigen?
Manche Menschen vertragen Milchzucker nicht (Laktose-Intoleranz, Laktose-Malabsorption). Eine Unverträglichkeitsreaktion entsteht in der Regel jedoch erst, wenn 20 bis 40 Tabletten und mehr auf einmal verabreicht werden. Die in der Biochemie übliche Dosierung mit verschwindend geringen Mengen führt zu keinen Problemen. Ursache für die Unverträglichkeit ist ein Enzymmangel (Laktasemangel), bei dem die Produktion des Enzyms Laktase eingeschränkt ist. Bei einer Laktose-Unverträglichkeit (Milchzucker-Unverträglichkeit) sollte die gelöste Variante (siehe Abschnitt „Diabetiker") gewählt werden.
3. Ist eine Erstverschlimmerung zu erwarten?
Bei besonders sensiblen oder geschwächten Menschen kann es gelegentlich zu einer „Erstverschlimmerung" kommen. Diese verläuft, sofern sie überhaupt auftritt, in der Regel wenig belastend und klingt meist schnell wieder ab. Eine Erstreaktion ist grundsätzlich nicht negativ zu bewerten. Der Körper signalisiert damit, dass das biochemische Funktionsmittel richtig gewählt wurde und somit eine gute Wirkung erwartet werden kann. Eine Erstverschlimmerung ist für die Wirkung allerdings nicht notwendig und sollte von Ihnen nicht erwartet werden.
4. Was sollten Diabetiker beachten?
Diabetiker müssen berücksichtigen, dass etwa 50 Tabletten aufgrund ihres Milchzuckergehalts einer Broteinheit (BE) entsprechen (siehe Abschnitt „Diabetiker", Seite 19).
5. Können Schüßler-Salze mit homöopathischen Arzneien kombiniert werden?
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Die biochemischen Funktionstabletten können eine homöopathische Therapie unterstützen. Entsprechende Funktionstabletten eignen sich hierbei besonders zur Basistherapie. Verbleibende Symptome können dann entweder mit einem homöopathischen Einzelmittel nach dem Simile-Prinzip oder, bei einer organ- oder indikationsbezogenen Therapie, mit einem geeigneten Komplexmittel behandelt werden. Wichtig ist, dass der Patient seinem Therapeuten die Einnahme der biochemischen Funktionstabletten mitteilt, da dies bei der Mittelwahl in der Homöopathie berücksichtigt werden sollte.
6. Können Schüßler-Salze mit allopathischen (schulmedizinischen) Arzneimitteln kombiniert werden?
Die biochemischen Funktionstabletten können eine allopathische Therapie unterstützen. Aufgrund ihrer Wirkung auf die Zellfunktion und das die Zelle umgebende Milieu können andere Arzneistoffe die Zellen besser erreichen und dort ihre Wirkung entfalten. Die Mineralsalze können ergänzend eingenommen, sollten aber auf keinen Fall als Ersatz verwendet werden. Sie dürfen die verordneten Arzneimittel unter keinen Umständen ohne Rücksprache mit dem Arzt oder Heilpraktiker oder sonstigen Therapeuten absetzen.
7. Besteht die Gefahr der Gewöhnung?
Eine Gewöhnung oder Abhängigkeit kann in keinem Fall entstehen. Es wird jedoch berichtet, dass in manchen Fällen ein Bedürfnis nach den biochemischen Funktionstabletten besteht. Eine mögliche Interpretation: Der Körper versucht, einen bestehenden Mangel auszugleichen.