Strickdesign aus Finnland. Saara Toikka
Optik und die Beschaffenheit des Strickstücks in hohem Maße. Wählen Sie ein hochwertiges, pflegeleichtes, robustes Garn. Oft lässt sich ein fest gezwirntes Wollgarn mittlerer Stärke am einfachsten und am gleichmäßigsten verstricken. Ein Baumwollgarn verhält sich anders in der Verabeitung als ein Wollgarn, da die Fasern nicht so flexibel sind. Deswegen kann es anfangs etwas schwieriger sein, ein gleichmäßiges Strickbild zu erreichen. Naturmaterialien sind oft angenehmer zu tragen und robuster als Kunstfasern, die meist wenig atmungsaktiv sind und man schnell ins Schwitzen gerät.
Gute wie auch schlechte Garne findet man bei allen Materialien. Ausschlaggebend ist letztendlich die Qualität der Rohstoffe. Manchmal kann das eigene Fingerspitzengefühl die Qualität eines Garns am besten bestimmen. Sehen Sie sich im Wollgeschäft die Maschenproben der einzelnen Garne an, diese geben Ihnen eine Vorstellung von der Beschaffenheit des jeweiligen Garns. Eine ausgeleierte Maschenprobe zeigt, dass das Garn nicht sehr robust ist. Die Maschenprobe gibt auch Aufschluss über das Erscheinungsbild der gestrickten Maschen.
Bei den technischen Angaben zu den Modellen erfahren Sie etwas über die Eigenschaften des verwendeten Garns. Bei fast allen Anleitungen finden Sie auch ein oder mehrere Garnalternativen. Falls Sie ein anderes Garn wählen, sollte dieses eine ähnliche Lauflänge haben. Beachten Sie auch die vom Hersteller empfohlene Nadelstärke und die angegebene Maschenprobe. Diese Informationen finden Sie ebenfalls bei den technischen Angaben der Modelle. Die Lauflänge des Garns bestimmt auch den Garnverbrauch. Wenn Sie also ein dickeres Garn verwenden, als in der Anleitung angegeben, brauchen Sie mehr Garn.
DIE WAHL DER FARBE
Die Farbe ist einer der wichtigsten Faktoren für die Wirkung eines Strickstücks. Dasselbe Modell kann manchmal nur durch eine andere Farbe eine völlig andere Optik bekommen und dadurch für verschiedenste Gelegenheiten geeignet sein. Bevor Sie die Farbe für Ihr neues Projekt auswählen, schauen Sie in den Kleiderschrank und überlegen Sie, mit welchen Kleidungsstücken Sie das neue Strickstück tragen möchten und welche Farben gut miteinander harmonieren.
Wenn Sie hochwertiges Material verwenden, sollten Sie auch die Farbe so wählen, dass das neue Stück möglichst zeitlos ist. Mit gut kombinierbaren Farben sind Sie auf der sicheren Seite. Schwarz, Weiß und Grau sind immer eine gute Wahl. Die Farbe sollte Sie jedoch auch dazu inspirieren, die Strickarbeit wirklich zu Ende zu bringen. Schwarz und andere dunkle Farben können in den finsteren Wintermonaten eine Herausforderung sein, auch manche Muster sind auf einem dunklen Hintergrund nicht gut zu sehen. Weiß dagegen ist vielleicht eine unpraktische Farbe für ein Strickstück, das oft getragen werden soll, da darauf selbst kleine Flecken sofort auffallen.
DIE WAHL DER KNÖPFE
Alle Details haben Einfluss auf das Aussehen des fertigen Kleidungsstücks. Besonders Knöpfe bestimmen oft den Charakter des Endergebnisses. Wenn Sie Knöpfe kaufen, nehmen Sie das fertige Teil mit ins Geschäft, um zu testen, wie Farben und Größen zusammenpassen. Wählen Sie leichte Knöpfe, die das Gestrickte nicht verziehen. Außerdem sollten die Knöpfe genauso gepflegt werden können wie das verwendete Garn.
Zu Naturmaterialien passen Knöpfe aus Holz, Horn oder Knochen besonders gut. Außerdem sind sie leicht genug, um die gestrickte Struktur zu unterstreichen. Schwere Metallknöpfe sollten Sie für Selbstgestricktes nicht verwenden, es sei denn, das Werkstück ist sehr kompakt und aus dicker Wolle gearbeitet.
DIE WAHL DER RICHTIGEN GRÖSSE
Die Größen für die Strickmodelle reichen von XS bis XXL. Die richtige Größe bestimmen Sie nach der Oberweite. Dieses Maß entspricht der Breite des Strickstücks, gemessen über der stärksten Stelle der Brust. Die Oberweite des Kleidungsstücks entspricht nicht dem Brustumfang der Trägerin/des Trägers, da bei jedem Kleidungsstück eine Bequemlichkeitszugabe mit eingerechnet ist, der bei den verschiedenen Modellen unterschiedlich ausfällt. Deshalb kann die bei den technischen Angaben genannte Oberweite je nach Strickstück in derselben Größe variieren.
Bei eng anliegenden Kleidungsstücken ist die Bequemlichkeitszugabe manchmal etwas kleiner als der Brustumfang der Trägerin/des Trägers. Bei weiten Modellen wiederum ist die Oberweite auch in den kleineren Größen deutlich größer als der Brustumfang der Trägerin/des Trägers.
Die innere Armlänge sollte immer individuell angepasst werden, da Armlängen verschieden sind. Die Ärmel können ohne großen Aufwand länger oder kürzer gearbeitet werden.
Auch die Länge des fertigen Strickstücks, d. h. vom höchsten Punkt der Schulter bis zur unteren Kante des Strickstücks, sollte den Maßen der Trägerin/des Trägers entsprechen. Die Länge wird unterhalb der Armlöcher angepasst, sodass diese von möglichen Änderungen nicht betroffen sind.
DAS SCHNITTMUSTER
Das Schnittmuster gibt die genauen Maße des Strickstücks wieder. Die Maße sollten unbedingt eingehalten werden bei Modellen, die aus mehreren Teilen bestehen, die später zusammengenäht werden. Falls die Anleitung für Garne verschiedener Dicke geeignet ist, können Sie das Schnittmuster in Originalgröße auf Papier aufzeichnen, sodass Sie die Maße Ihrer Strickarbeit durch Auflegen auf die Vorlage leicht überprüfen können. Falls das Strickstück beispielsweise kürzer ist, bevor laut Schnittmuster abgenommen werden soll, stricken Sie einfach ein paar Reihen oder Runden extra. Ein Schnittmuster in Originalgröße ist auch eine große Hilfe bei der Fertigstellung, da die Einzelteile einfach aufgelegt und die Maße so kontrolliert werden können. Verwenden Sie für das Schnittmuster keinen wasserlöslichen Stift oder weichen Bleistift, da diese Spuren auf Ihrem Strickstück hinterlassen könnten.
Wenn Sie kein Schnittmuster in Originalgröße anfertigen, sollten Sie das Strickstück nach jedem Arbeitsschritt mit einem Maßband nachmessen und mit den Angaben vergleichen.
Oberteil Vorder- und Rückenteil
Eine gestrichelte Linie im Schnittmuster stellt eine Umbruchlinie dar. Eine gestrichelte Linie mit abwechselnd kurzen und langen Strichen bezeichnet die vordere bzw. rückwärtige Mitte des Vorder- bzw. des Rückenteils.
DIE STRICKSCHRIFT
Aus der Strickschrift können Sie entnehmen, wie das Strickmuster zu arbeiten ist. Die Strickschrift beschreibt die Oberfläche der rechten Seite der Strickarbeit. Somit wird beispielsweise eine Masche, die in der Strickschrift als linke Masche gezeigt wird, auf der rechten Seite der Arbeit (in der Hinreihe) links gestrickt und auf der linken Seite der Arbeit (in der Rückreihe) rechts. Wird in Runden gestrickt, wird eine linke Masche in jeder Runde links gestrickt. In Reihen stricken bedeutet, dass die Arbeit nach jeder Reihe gewendet und abwechselnd auf der rechten bzw. linken Seite gestrickt wird. Für das Stricken in Runden benötigen Sie ein Nadelspiel oder eine Rundstricknadel. Dabei stricken Sie nur auf der rechten Seite der Arbeit.
In der Strickschrift ist jede zu strickende Reihe angegeben. Beim Rundstricken lesen Sie die Strickschrift gemäß der Strickrichtung von rechts nach links. Für eine in Reihen zu strickende Arbeit werden die ungeraden Reihen von rechts nach links und die geraden von links nach rechts gelesen. Die Nummerierung der Reihen steht auf der Seite, von der aus Sie zu stricken beginnen.
DIE MASCHENPROBE
Jeder hat eine eigene ”Handschrift“ beim Stricken, die manchmal deutlich von der angegebenen Maschenprobe abweicht. Wählen Sie die Nadelstärke so, dass die Maschenprobe der Maschenprobe der Anleitung entspricht. Nur so bekommt das fertige Kleidungsstück die richtige