Taping. Kompakt-Ratgeber. Nora Reim

Taping. Kompakt-Ratgeber - Nora Reim


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um meine nächtlichen Nackenbeschwerden zu lindern – mit erstaunlichem Erfolg. Bereits kurze Zeit später ließ der Schmerz nach, der steife Nacken wurde wieder beweglich, und ich konnte beschwerdefrei meiner Schreibarbeit im Büro nachgehen.

      Seitdem haben mich die Klebebänder nicht mehr losgelassen: Motiviert durch erste Taping-Erfolge im Kreis meiner Familie begann ich, die Geschichte der farbigen Streifen zu recherchieren, Fachbücher zu studieren und mich in die wundersame Welt der einfachen Selbsthilfe – frei von chemischen Nebenwirkungen – einzulesen. Herausgekommen ist der vorliegende Ratgeber, der Sie mit zahlreichen Taping-Fotos als praktische Anleitung dazu ermutigen soll, bei Beschwerden selbst Hand anzulegen. Frei nach dem Motto: Quälen Sie sich nicht länger durch den Schmerz – kleben Sie ihn einfach weg!

       Bunt und beweglich: Die Auswahl an Taping-Rollen ist groß.

      Inhalt

      Vorwort

      Einleitung

      Grundlagen

      Geschichte

      Begriff

      Wirksamkeit

      Kosten

      Kurse

      Material

       Eigenschaften

       Funktionen

      Methoden

       Rigides Taping

       Kinesio-Taping

       Myofasziales Taping

      Exkurs: Faszinierende Faszien – Bindegewebe für jedermann

       Körperweites Netzwerk von Fasern

       Faszien und Muskeln im Doppelpack

       Übungen für mehr Beweglichkeit im Alltag

       Faszien-Training: Die fünf größten Irrtümer

      Wie wirkt Taping?

       Schmerzlinderung

       Verletzungsprophylaxe

       Schwellungsreduktion

       Reflektorische Wirkung

      Wie funktioniert Taping?

       Komfort

       Tragedauer

       Haltbarkeit

       Entfernung

       Farben

      Welche Tape-Formen gibt es?

       I-Form

       Y-Form

      Wie lege ich Tapes richtig an?

       Mit Zug

       Ohne Zug

      Hands on: Tapes zum Selberkleben

      Schritt für Schritt anlegen

       1. Abmessen

       2. Abschneiden

       3. Abrunden

       4. Anlegen

      Basis-Tapes für die häufigsten Beschwerden

       Rücken und Nacken

       Lendenwirbelsäule

       Halswirbelsäule

       Schultern mit Armen

       Schulter

       Arme

       Hände

       Beine mit Füßen

       Füße

       Knie

      Spezial-Tapes mit Gitterpflastern

       Narben

       Gesicht

      Anhang

      Beschwerderegister

      Taping-Schablonen

      Danksagung

      Infoservice

       Literatur

       Internetadressen

      Register

      Grundlagen

      Woher kommen die beweglichen Baumwollpflaster, und wer hat sie entwickelt? Was hat es mit dem Begriff des englischen »Tape« auf sich, und wie wirkt die Klebetechnik auf dem Körper? Antworten auf diese Fragen finden Sie im folgenden Kapitel.

      Geschichte

      Die Geschichte des Tapings ist so vielfältig wie die Farbauswahl der Klebebänder. Geklebt wurde schon vor Tausenden von Jahren, allerdings nicht mit den atmungsaktiven und hautverträglichen Streifen von heute. Vielmehr versorgten die Griechen und Ägypter ihre Verletzten mit einfachen Verbandsmaterialien. Dabei handelte es sich um Stoffstreifen, die in Harz getränkt wurden. Dadurch klebten die Streifen auf der Haut bombenfest. Sobald das Harz trocknete, wurde das Material zäh wie Honig. Wie Sie sich vorstellen können, war das Ablösen eines solchen Verbands eine äußerst schmerzhafte Angelegenheit.

      Was den Griechen und Ägyptern seinerzeit fehlte, war der passende Klebstoff: Er sollte einerseits zusammenhalten, was zusammengehört, andererseits musste er so leicht ablösbar sein, dass er auf der Haut keine Spuren hinterließ. Diese Ansprüche stellten eine große Herausforderung für die damaligen Forscher dar.

      Im Jahr 1882 gelang einem von ihnen der Durchbruch: Der Apotheker Paul Carl Beiersdorf (1836–1896) entwickelte das sogenannte Guttapercha-Pflaster – ein Meilenstein in der medizinischen Forschung! Aus dieser Mixtur werden inzwischen sämtliche Heftpflaster weltweit hergestellt. Als Klebstoff dient der Milchsaft des malaiischen Guttapercha-Baums (malaiisch, getah = Gummi, percha = Baum). Wird dieser Saft getrocknet, erhält er eine Konsistenz vergleichbar mit Kautschuk. In Verbindung mit einer Mullbinde entsteht daraus eine Substanz, die den Anforderungen eines passenden Klebstoffs gerecht wird: die Guttaplaste.

      Dieses Material ersetzte fortan die Verbände mit warmem Pflastermull, der mit Salben bestrichen war. Statt Harz, das zu Hautirritationen führte, hielt Guttaplaste Pflaster künftig an Ort und Stelle. Beiersdorf war so stolz auf seine Entdeckung, dass er sich das Guttapercha Pflaster – das spätere Leukoplast – patentieren ließ und noch im selben Jahr das nach ihm benannte Unternehmen Beiersdorf mit Sitz in Hamburg gründete.

      Der New Yorker Chirurg Virgil Pendleton Gibney (1847–1927) erkannte


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