Freiheit als Hingabe an Gott. Maciej Malyga

Freiheit als Hingabe an Gott - Maciej Malyga


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hinweisen, als dass sie sein soziologisches Engagement offenlegen. Dies erklärt er teilweise mit den Einschränkungen in der Freiheit des Wortes durch das nationalsozialistische Regime, welche auch die Stimmen der Zeit betrafen, vgl. P. MÜLLER, Sozialethik: 29.

      9 Vgl. DELP, Gefängnisbrief an A. S. Keßler (23. Januar 1945): IV,140. Siehe auch BERTSCH, Alfred Delp: 93.

      10 MAIER schreibt: „Die Philosophie war seine Leidenschaft und wurde sein Beruf“, siehe Delps Vermächtnis: 796. Vgl. NEUFELD, Geschichte und Mensch: 16f. Vgl. auch DIRKS, der in Delp vor allem einen Theologen sieht und sein Denken zwischen den Entwürfen von Theodor Haecker und Dietrich Bonhoeffer verortet, DIRKS, Alfred Delp: 201f. Berührungspunkte und Resonanzen zwischen Delp und Bonhoeffer stellt Fuchs dar, siehe FUCHS, Bonhoeffer und Delp. Auf die Ähnlichkeiten zwischen Delp und Haecker bzw. Bonhoeffer werden wir in der vorliegenden Studie hinweisen. Zum Vergleich der Zeitdiagnosen Delps und Bonhoeffers siehe SCHALLER, Anthropologie von Delp: 56–61.

      11 NEUFELD, Geschichte und Mensch: 21–55. Dagegen beruft sich Neufeld auf Karl Rahner, der – nur 3 Jahre älter als Delp – die gleiche Ausbildung wie dieser erhielt, siehe RAHNER, Tradition im Wandel: 3–10. Im Vorwort zu den theologischen Schriften Delps macht Rahner darauf aufmerksam, dass Delps Theologie im neuscholastischen Kontext verstanden werden müsse; so etwa das Schema Natur – Übernatur, die gänzlich traditionelle Deszendenzchristologie sowie seine unvollständig entwickelte Lehre von der Erbsünde usw., siehe RAHNER, Einleitung zu den Texten: 45f.

      12 Vgl. NEUFELD, Geschichte und Mensch: 50–54, siehe auch ders., Einleitung zu den Texten: 14–16. Delp nimmt jedoch selten unmittelbaren Bezug auf Thomas von Aquin, vgl. z.B. Dritter Sonntag im Advent (Predigt, 13. Dezember 1942): III,61 und Veni Sancte Spiritus (Gefängnismeditation, Januar 1945): IV,294.

      13 Vgl. DELP, Der Laie und die Philosophie (für Stimmen der Zeit, 1941): V,203, Anm. 13.

      14 Vgl. NEUFELD, Geschichte und Mensch: 40–45.

      15 Vgl. BRUGGER, Philosophisches Wörterbuch: 465.

      16 Vgl. NEUFELD, Einleitung zu den Texten: 17.

      17 Vgl. ebd.: 23–25.

      18 Vgl. BLEISTEIN, Geschichte eines Zeugen: 96–115.

      19 Vgl. NEUFELD, Geschichte und Mensch: 68f.

      20 Ebd.: 83.

      21 Ebd.: 71,84f. Die Rolle von Maier und Jansen für die Entstehung von Tragische Existenz betont Delp im Vorwort seines Buches: „Wenn bei so bescheidenem Versuch ein persönliches Wort gesagt werden darf, dann sei es ein Wort des Dankes an meine Lehrer am Berchmanskolleg Pullach-München, besonders an P. Bernhard Jansen und P. Alois Maier“, siehe DELP, Tragische Existenz: II,40.

      22 Das Buch erschien 1933 in Freiburg, auf die Mitarbeit Delps wurde – außer dem folgendem Satz in der Einführung – kaum hingewiesen: Das Kapitel Sein als Existenz? Die Metaphysik von heute „hat Alfred Delp SJ bearbeitet“. Zur Geschichte der Entstehung des Textes: NEUFELD, Geschichte und Mensch: 84. Sein als Existenz ist auch in Delps Gesammelten Schriften im zweiten Band enthalten, 557–590.

      23 NEUFELD, Geschichte und Mensch: 89f.

      24 Vgl. die kurze Information über die 1933 gegründete „Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Glaubensbewegung“ von BLEISTEIN in Delps Schriften, II,111.

      25 Vgl. P. MÜLLER, Sozialethik: 19. Zum Thema des Verhältnisses von katholischer Kirche und Nationalsozialismus, siehe KÖSTERS/RUFT (Hg.), Die katholische Kirche im Dritten Reich, mit angegebener Literatur.

      26 So DENZLER in Bezug auf das Verhalten der Mehrheit von Kirchenmitgliedern in dieser Zeit, siehe Widerstand ist nicht das richtige Wort: 9. Wie schwierig der Weg in den Widerstand war, stellt V. KLEMPERER fest; dies kann die Geschichte Delps auch gut illustrieren: Dieser Weg war „ungeebnet und hängt nur in den seltensten Fällen von einem bewussten Entschluss ab … Wenn auch im allgemeinen die ethischen Vorbedingungen zum Widerstand fraglos gegeben waren, so war das eigentliche Mitmachen, das eigene Handeln, meistens ein Ergebnis eines ‚Hineinstolperns’“, in: Deutscher Widerstand gegen Hitler: 10.

      27 So etwa V. VOSS, der in Delp den Protagonisten „des Aufstandes des christlichen Gewissens“ sieht, der „sich von Anbeginn an gegen die Diktatur“ auflehnt und bereit war, „den Weg des Martyriums auf sich zu nehmen“, siehe Bilanz des Staatsstreiches: 23.

      28 MISSALLA, Christsein und Widerstand: 145. Dazu, dass jene Hoffnung auch viele Christen damals teilten, siehe ALTHAUS, Die deutsche Stunde der Kirche: 7: „Wir erfahren, wie dem Staat neue Würde zurückgegeben wird … Der neue Staat wagt es wieder, das Richtschwert zu tragen. Er hat die schauerliche Verantwortungslosigkeit der Parlamente zerschlagen und lässt wieder sehen, was Verantwortung heißt.“

      29 Hellsichtig war aber Edith Stein, die am 12. April 1933 einen Brief an Papst Pius XI. schrieb und das Grauen des nationalsozialistischen Regimes voraussah, siehe GODMAN, Der Vatikan und Hitler: 60f. Ähnlich äußerte sich der nach Holland geflohene deutsche Jesuit Friedrich Muckermann, der am 12. Dezember 1934 in der Zeitschrift Der deutsche Weg den Nationalsozialismus heftig angriff. Ein Rapport der vatikanischen Diplomaten aus Warschau über die Situation in Deutschland vom 6. Februar 1935 liefert teilweise eine Erklärung dafür: „Überaus selten trifft man jemanden, der das Regime aus grundsätzlichen Überzeugungen ablehnt, und niemanden habe ich getroffen, der zur aktiven Opposition bereit wäre … Das tägliche Gift der Verlogenheit und der monotone Optimismus … wirkt (sic!) wie Opium auf die Geister, auch auf die, die der Meinung sind, die Dinge zu durchschauen und nichts von dem zu glauben, was täglich aus der Goebbelschen Lügenküche vorgesetzt wird. Niemand, der täglich der Einwirkung dieses Giftes ausgesetzt ist, kann sich auf Dauer seiner den Geist lähmenden Wirkung entziehen“, zitiert nach GODMAN, Der Vatikan und Hitler: 135.

      30 Vgl. DELP, Brief an M. Delp (16. November 1933): V,44.

      31 Pater A. Rösch bestätigt in seinen Bemerkungen vom 22. April 1956, dass gerade auch dank Delps Engagement die Mehrheit der Schüler in die Hitlerjugend willig eingetreten sei, siehe dazu RÖSCH, Bemerkungen: 309f, vgl. BLEISTEIN, Geschichte eines Zeugen: 77f. Vgl. auch P. Bolkovac SJ an R. Bleistein, 13. März 1979, in: BLEISTEIN, Geschichte eines Zeugen: 449f. Der Reichsjugendführer Baldur von Schirach schrieb in einem Telegramm, dass „religiöse Überzeugung und Hitlerjugenddienst sehr wohl vereinbar sind“, siehe ebd.: 446. KLEIN weist auf eine damals innere Nähe des Kollegiums zu nationalen Einstellungen hin, vgl. KLEIN, Kolleg St. Blasien 1933–1939: 91f. Der Weihbischof Matthias Defregger bestreitet in seinem Brief an Bleistein vom 28. Februar 1980 eine HJ-Orientierung in dem Kollegium und spricht von „einigen Nationalbegeisterten“, vgl. BLEISTEIN, Geschichte eines Zeugen: 450.

      32 Vgl. OTT, Heidegger: 218, siehe auch 146–158.

      33 Vgl. BLEISTEIN, Lebensbild Delps: 42. Siehe Delps Entwurf des Buches: I,195–202, vgl. auch sein Kommentar im Brief an A. Lutterbeck (6. Dezember 1935): V,60–61.

      34 Vgl. BLEISTEIN, Geschichte eines Zeugen: 91–95. Ein Buch mit der oben genannten Absicht schrieb letztendlich Alois Hudal, der über die Bewegung des Nationalsozialismus das Folgende formuliert: „Niemand im katholischen Lager leugnet das Positive, Große und Bleibende, das in dieser Bewegung gelegen ist, die neuen Probleme berührt und Fragen aufgeworfen hat, mit denen das Christentum sich auseinandersetzen muss, um eine moderne Synthese von Deutschtum und Glaube zu finden“, siehe HUDAL, Die Grundlagen des Nationalsozialismus: 246. Die Jesuiten verfassten damals auf die Empfehlung des Vatikans hin ein ganz anderes Werk. Franz Hürth und Johannes Baptist Rabenbeck, zwei Professoren aus dem holländischen Valkenburg, schrieben 1934


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