The Rising of the Shield Hero – Light Novel 02. Aneko Yusagi
Ich strich den Tintenrest auf meinen Schild.
Im Nu hatte er ihn absorbiert.
Bedingungen erfüllt für: Slave User Shield
Bedingungen erfüllt für: Slave User Shield II
Slave User Shield
Fähigkeit nicht freigeschaltet … Ausrüstungsbonus: Sklavenentwicklungsunterstützung (klein)
Slave User Shield II
Fähigkeit nicht freigeschaltet … Ausrüstungsbonus: Sklavenstatusanpassung (klein)
Ein Sklavenhalterschild also … Nun, das verwunderte mich kaum.
Es erschien ein eigener Zweig dafür am Baum, der vom Small Shield ausging. Allzu stark konnte er demnach nicht sein. Der Ausrüstungsbonus hatte dennoch seinen Reiz.
Entwicklungsunterstützung?
Und wieso hatte das bisschen Tinte gleich zwei Schilde freigeschaltet?
Mein Schild war eine der legendären Waffen und hatte die Kraft, sich zu entwickeln, wenn ich ihn Stoffe aller Art absorbieren ließ. Wenn ich anschließend den Schild eine Weile in einer bestimmten Form trug, wurden Fähigkeiten freigeschaltet, die dann dauerhaft meinem Status hinzugefügt wurden. Indem ich alle möglichen Schilde errang und ihre Ausrüstungsboni anhäufte, wurde ich mit der Zeit weit mächtiger als gewöhnliche Menschen.
Bis jetzt hatte ich Skills erhalten, Fertigkeiten sowie Ausrüstungsboni, die einen Statusboost mit sich brachten.
Noch war vieles rätselhaft. Doch wenn ich überleben wollte, würde ich lernen müssen, den Schild zu beherrschen.
Ich blickte Raphtalia ruhig an.
»Was denn?«
Hatte ich dem Schild nicht schon einmal ihre Haare gegeben? Damals hatte ich auf einen Raccoon Shield gehofft, aber vielleicht hätte ich damals eigentlich den Slave User Shield II bekommen sollen, und es hatte bloß die Tinte gefehlt. Nun waren gleich zwei freigeschaltet worden. Ja, das war durchaus möglich. In dem Fall …
»Raphtalia, darf ich ein bisschen Blut von dir haben?«
»Was hast du vor?«
»Ach, ich will nur was ausprobieren.«
Raphtalia legte den Kopf schief. Dann ritzte sie sich mit dem Messer in die Fingerspitze, nur ein wenig, wie ich es zuvor auch für das Tintengemisch gemacht hatte. Ich hielt ihr meinen Schild hin, und sie ließ das Blut darauf tropfen.
Bedingungen erfüllt für: Slave User Shield III
Slave User Shield III
Fähigkeit nicht freigeschaltet … Ausrüstungsbonus: Sklavenentwicklungsunterstützung (mittel)
Ha! Volltreffer!
»Herr Naofumi? Worüber freust du dich so?«
»Ach, ich habe nur einen interessanten Schild bekommen.«
»Oh, das ist schön!«
Ich verwandelte den Schild in den Slave User Shield, um ihn freizuspielen.
»Und jetzt … Hm?«
Wir hatten hier alles erledigt und ich wollte gerade aufbrechen, da sah ich in einer Ecke des Zeltes eine mit Eiern gefüllte Holztruhe stehen.
An die erinnerte ich mich gar nicht. Was es damit wohl auf sich hatte?
»Was ist das?«, fragte ich den Sklavenhändler.
»Ach, das gehört zu unserer Fassade, dem Geschäft, das ich nach außen hin betreibe.«
»Und was für ein Geschäft ist das?«
»Monsterhandel«, erwiderte er mit seltsam angespannter Stimme.
»Monster? Heißt das etwa, auf dieser Welt gibt es auch Monsterbändiger?«
»Ihr seid sehr scharfsinnig, und darauf kommt es ja vor allem an. Wusste der werte Held etwa nichts von diesem Umstand?«
»Zumindest bin ich noch keinem begegnet, glaub ich …«
»Herr Naofumi«, sagte Raphtalia und hob die Hand.
»Was?«
»Filolials werden von Monsterbändigern gezüchtet!«
Ich konnte mich gerade nicht erinnern, diesen Monsternamen schon mal gehört zu haben. Worauf wollte sie hinaus?
»Und worum handelt es sich dabei?«
»Das sind die Vögel, die in der Stadt anstelle von Pferden die Wagen ziehen!«
»Ach, die!«
Und ich hatte geglaubt, sie wären eine Tierart dieser Welt. Aber offenbar zählten sie zu den Monstern.
»In meiner Heimat gab es auch Dorfbewohner, die mit der Monsteraufzucht ihr Geld verdienten. Ihre Weiden waren voller Monster, deren Fleisch sie verkauften.«
»Ach, tatsächlich?«
Viehhaltung und Ähnliches fielen in dieser Welt also in die Kategorie Monsterbändigung. Dann hatten Tiere wohl keine eigene Bezeichnung, sodass alle Lebewesen abgesehen von den Menschen als Monster klassifiziert wurden.
»Und was hat’s nun mit den Eiern auf sich?«
»Wenn die Vögel nach dem Schlüpfen nicht von Menschen aufgezogen werden, werden sie nicht zahm. Darum handle ich mit ihnen.«
»Ach so!«
»Wollt Ihr Euch die Monsterkäfige ansehen?«
Was man auch begehrte, er verkaufte es. Geschäftssinn hatte er zweifellos, dieser Sklavenhändler!
»Erst mal nicht. Und was steht auf dem Schild?«
Ich konnte die Schrift nicht lesen, aber auf der Truhe befand sich ein Pfeil und es standen zahlenähnliche Symbole darauf.
»Für 100 Silbermünzen könnt Ihr an der Monsterei-Lotterie teilnehmen!«
»100 Silbermünzen? Das ist aber teuer.«
Wir hatten 508 Silbermünzen. Das war also doch ein recht hoher Preis.
»Das kommt daher, dass es sich hierbei um teure Monster handelt.«
»Ich will mich erst mal nur informieren. Es sind also Filolials, ja? Und was nimmst du durchschnittlich für die?«
»Ausgewachsene Tiere gibt es ab 200, hängt vom Gefieder und der Rasse ab.«
»Küken müssten dann ja billiger sein, stimmt’s? Und dann sind es ja nur die Eier, und du sparst dir die Aufzuchtkosten … Na, ich weiß ja nicht, ob sich das für mich lohnt …«
»Nein, nein, unter ihnen befinden sich noch andere Eier!«
»Verstehe … Darum hast du von einer Lotterie gesprochen.«
Das hieß, es gab sowohl Nieten als auch Treffer.
Eine Niete zu ziehen, wäre schlimm. Ein Treffer, und man stünde hinterher besser da.
»Aber Treffer sind bestimmt gar nicht in der Truhe, hm?«
»Ich muss doch sehr bitten! Denkt der werte Held etwa, ich würde solche gemeinen Geschäfte tätigen?«
»Hab ich recht oder nicht?«
»Ich betreibe mein Gewerbe mit Stolz! Zwar führe ich Kunden gelegentlich mit Halbwissen hinters Licht, aber falsche Angaben auf meinen Produkten? Davon halte ich gar nichts!«
»Du betrügst also gern, machst aber ungern falsche Angaben …«
Ich fragte mich ernsthaft,