Ich will dich jetzt und hier | Erotische Geschichten. Trinity Taylor

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ihren BH pressten, die Berührung ersehnten. Ihr Atem ging schneller und sie ging ins Hohlkreutz, sodass sich ihre Brüste ihm anboten. Er hatte angebissen. Seine Hände fuhren über ihre Schlüsselbeine weiter hinunter und waren kurz davor, ihre Brüste zu erreichen, als sein Handy klingelte. Er fluchte, ging zum Tisch, nahm das Handy und ging in die Küche.

      Warum musste er immer weggehen? So konnte sie wieder nichts verstehen. Unbefriedigt schnappte Lillian sich eine Zeitschrift und blätterte lustlos darin herum.

      Endlich kam er wieder. Sie blickte ihn an, aber er sie nicht. Sofort wusste sie, dass etwas nicht stimmte. »Ray?«

      Er ließ sich in den Sessel fallen und sagte: »Ach, es ist nichts.«

      »Das stimmt nicht. Und Sie wissen, dass es etwas mit mir zu tun hat und Sie es nicht verheimlichen können, richtig?«

      »Ach, Lillian ... Da draußen ist so viel los, das hat nicht immer etwas mit Ihnen zu tun.«

      »Aber in diesem Fall schon, oder?«

      Er blickte sie endlich an. Sein Gesicht sprach Bände. Es war etwas vorgefallen und es belastete ihn wahrscheinlich so sehr, dass er es nicht verheimlichen konnte.

      »Bitte, sagen Sie es mir. Was ist passiert, Ray?«

      Er schwieg lange, ehe er in die Stille sagte: »Er hat wieder zugeschlagen. Es ist das gleiche Muster. Erst Vergewaltigung, dann Mord. Es gab wohl eine Zeugin. Die Freundin. Sie ist nicht vergewaltigt worden ...«

      Mit offenem Mund und entsetztem Gesicht starrte sie ihn an. »Aber ...«, krächzte sie.

      »Aber sie ist auch tot. Er hat sie mit einem Seil erwürgt.«

      »Oh mein Gott!«, stieß Lillian hervor. »Das ist ja schrecklich!« Sie blickte entsetzt zu Ray.

      Dieser fuhr sich mit den Händen durch die Haare, seine Ellenbogen stützten sich auf seinen Oberschenkeln ab. Eine Weile blieb er so, die Hände in den Haaren vergraben. Dann richtete er sich auf. »Vielleicht sollten Sie für eine Weile von hier verschwinden.«

      »Verschwinden?«, fragte Lillian noch immer wie unter Schock. »Aber wohin denn?«

      »Egal, irgendwohin, wo Sie sicher sind.«

      »Ich werde nie sicher sein. Der Kerl wird mich ständig verfolgen, ein Leben lang. Außerdem bin ich Schauspielerin. Ich werde immer wieder zum Set müssen, wo er mir jederzeit auflauern könnte.« Ihre Stimme hatte einen schrillen Klang angenommen. »Oh mein Gott!«

      »Lillian, nun machen Sie sich nicht verrückt. Es ist noch nichts passiert.«

      »Nein, ist klar. Außer ein paar Toten. Und einer Zeugin, die auch dran glauben musste.«

      »Ich meine, mit Ihnen. Wir wissen nicht mal, ob er Sie erkannt hat. Außerdem bin ich bei Ihnen. Sie haben den besten Schutz, den die Polizei ihnen geben kann.«

      Lillian wollte sich beherrschen, doch sie konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Sie sprang auf, wollte ins Bad laufen, doch er hielt sie am Handgelenk zurück.

      »Lassen Sie mich los!«

      Er stand auf und überragte sie. Dann drückte er sie an sich.

      Lillian wehrte sich gegen diese intime Berührung, doch er war stärker und hielt sie ungehindert fest. Schließlich gab sie ihren Widerstand auf, hielt sich an ihm fest und schluchzte an seiner Schulter. Er streichelte ihr Haar und murmelte beruhigende Worte. Seine Nähe tat ihr gut, seine Wärme hüllte sie ein und sein Duft machte sie willenlos.

      Als wenn er es gespürt hätte, fuhr er mit beiden Händen von hinten in ihre Haare und zog ihren Kopf damit in den Nacken. Langsam und behutsam senkten sich seine Lippen auf ihre. Weich und warm pressten sie sich auf sie. Lillian schloss die Augen, genoss den Augenblick, der ihnen beiden verboten war. Er, weil er im Job war, sie, weil sie einen Freund hatte.

      Seine Lippen schienen mit ihren zu verschmelzen. Sie erwiderte seinen Kuss und schob vorsichtig ihre Zunge nach vorn. Sobald er sie erspürt hatte, umkreiste er sie mit seiner und schob seine Zunge ihn ihren Mund. Lillian stöhnte auf. Ihre Hände glitten über seinen Körper, krallten sich in seinen Schultern fest, zogen ihn noch dichter an sie, als er schon war.

      Beider Münder verschlangen sich förmlich, pressten sich aufeinander, lösten sich, um den Mund des anderen noch intensiver zu erkunden, zu spüren, zu genießen.

      Rays Handy klingelte. Er ignorierte es, küsste Lillian immer weiter. Irgendwann legte der andere auf. Dann klingelte es erneut. Ray löste sich von ihr und stieß einen leisen Fluch aus. »Entschuldige bitte. Ja, Tynes ...« Sein Gesicht versteinerte sich. »Ja, Sir, verstehe. Ja, ist klar! ... Genau, im Augenblick ist es ungünstig. Ja. Ja, Sir. Gute Nacht, Sir.«

      Lillians Atmung beschleunigte sich. »Was ist los, Ray. Hat er wieder zugeschlagen? Aber das ist doch eigentlich unmöglich, oder? So schnell hintereinander ... Oder, Ray?«

      Er kam zu ihr und legte ihr beide Hände auf die Schultern. »Alles ist gut, Lillian. Keine Angst.«

      »Aber da ist was passiert. Und es scheint noch schlimmer zu sein, als das vorige Mal, oder? Bitte, Ray, sag es mir.«

      »Ich kann nicht!«

      »Oh, bitte, sonst werde ich nie wieder schlafen können, wenn ich nicht weiß, was vorgeht.«

      Er ließ sie los und ging im Zimmer auf und ab, während er sich mit den Händen über Gesicht und Haare fuhr. Er blickte aus dem Fenster und sah zu allen Seiten. »Es wurde eine Frau getötet. Und sie hatte große Ähnlichkeit mit dir.«

      ***

      In dieser Nacht bekam Lillian kein Auge zu. Dass Ray neben ihr in seinem Zimmer lag, beruhigte sie zwar ungemein, aber letztendlich waren beide im Ungewissen, ob, und wenn ja, wann der Täter zuschlagen würde.

      Es blitzte. Lillian schrak hoch. Hatte sie es geträumt? Waren ihr doch die Augen zugefallen? Sie sah zum Fenster. Ein Gewitter war es nicht. Mit klopfendem Herzen stand sie auf und schlich ans Fenster. Ein direkter Strahl einer Taschenlampe traf sie ins Gesicht. Sofort zuckte sie mit einem unterdrückten Aufschrei zurück und prallte gegen eine kleine Kommode. Stolpernd bahnte sie sich den Weg aus dem Zimmer und rannte den Flur entlang. Keuchend hämmerte sie gegen Officer Tynes Zimmertür.

      »Ray, wach auf, Ray, ich habe ...«

      Seine Tür wurde aufgerissen. »Was ist?« Er war hellwach und in Alarmbereitschaft, seinen Revolver in der Rechten.

      »Da unten, ein Mann, oder so ... Also jemand mit einer Taschenlampe. Er hat in mein Zimmer geleuchtet.«

      Ray ging mit riesigen Schritten an ihr vorbei in ihr Zimmer und spähte hinunter. »Ich sehe nichts. Aber ich werde mich mal umsehen.« Er lief in sein Zimmer. Lillian hinterher. Er zog sich seine Jeans über die Boxershorts und die Lederjacke über sein T-Shirt. Den Revolver nahm er in die Hand.

      »Oh Gott, Ray, willst du da wirklich runter? Muss das sein? Was ist, wenn es mehrere sind? Wollen wir nicht die anderen Cops rufen. Du hast nicht mal eine Schutzweste.«

      »Das ist jetzt zweitrangig. Ich muss sehen, wer da ist.« Er schob sich an ihr vorbei.

      Lillian versuchte, irgendein weiteres Argument zu finden, dass ihn abhalten könnte, sich in die Höhle des Löwen zu begeben. Doch ihr fiel nichts ein, so klammerte sie sich an seinen Ärmel und flüsterte: »Ich will nicht, dass du da runtergehst, aber du wirst dich von mir nicht zurückhalten lassen, richtig?«

      »Richtig«, sagte er entschlossen. »Es ist mein Job!«

      »Okay ... Aber bitte pass auf dich auf, ja?«

      Er lächelte sie im Dunklen an. »Mach dir keine Sorgen, alles wird gut. Bleib hier oben und lass dich auf keinen Fall am Fenster blicken, auch nicht im Wohnzimmer, okay?«

      Sie nickte. Tränen ersticken ihre Stimme. Sie versuchte, sie nicht fließen zu lassen.

      Er zog sie an sich und gab ihr einen Kuss auf den Mund, dann war er im Treppenhaus. Schnell lief sie ihm hinterher zur


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