Hotline of Love. Mia Brown

Hotline of Love - Mia Brown


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die besonders romantisch veranlagte junge Mädchen wie mich zum Schmelzen brachten. Kein Wunder, dass ich bei Bobs Auftreten glaubte, einem meiner Romanhelden begegnet zu sein. Alles passte. Sein sicheres Auftreten, sein durchtrainierter Body, seine florierende Firma und sein Aussehen, das an den blonden, blauäugigen Highlander erinnerte, der mich ohnehin faszinierte. Er gehörte eindeutig zur Kategorie Traummann und es störte mich nicht im Geringsten, dass er fast vierzig Jahre alt war. Sein jungenhafter, höflicher Charme ließ sein Alter bedeutungslos werden. Bob konnte sich benehmen, wurde niemals ausfallend, ein Charakterzug, den er selbst in den fünf Jahren unserer Ehe niemals verlor. Wahrscheinlich war es der Grund für mich, ihn nicht schon vor Jahren zum Teufel zu jagen.

      Heute ist es mir egal, welcher seiner Vorzüge letztendlich den Ausschlag gaben, mich davon überzeugten, das Richtige zu tun. Immerhin stimmte das Gesamtpaket. Bob war groß, kräftig, attraktiv und gut bestückt. Eine genetische Veranlagung, die das weibliche Geschlecht entzückte und die er schamlos ausnutzte, wie ich später erkannte. Und irgendetwas an diesem prallen großen Organ musste auch mich beeindruckt haben. Natürlich gestand ich mir das nicht ein. Dank meiner konventionellen Erziehung und deren ablehnende Haltung zu außerehelichen Sex, fühlte ich meine Jungfräulichkeit keinen Tag gefährdet.

      Als mich Bob ungefähr acht Wochen nach unserer ersten Begegnung in sein Appartment in West Greenwich Village in Manhattan einlud, kamen mir erste Bedenken, was den Ort unserer Begegnung betraf. Trotzdem sagte ich sofort zu.

      Bereits in den frühen Morgenstunden dieses Sommertages war es drückend heiß und ich mehr als froh, als mich Bob am späten Nachmittag anrief, um mich aus meiner beengten Mietswohnung herauszuholen. Mittlerweile war ich neugierig auf seine Welt, auf seine private Umgebung, die sich mit Sicherheit von meiner erheblich unterschied.

      Selbst heute, an einem Tag, wo sich die rosaroten Blütenblätter meiner damaligen Vorstellungen in hässliches Braun verwandelt haben, muss ich schmunzeln, wenn ich an das Gefühl denke, das allein Bobs Auftreten an diesem Tag bei mir auslöste. Für mich verkörperte er den Prinzen, von dem alle neunjährigen kleinen Mädchen träumen. Warum sollte es mich zehn Jahre später stören, dass er statt von einem weißen Pferd, geschmeidig aus einem schwarzen Mercedes glitt, um mich abzuholen? Zumindest das Aufsehen, das er mit der glänzenden Limousine vor dem dicht besiedelten Hochhaus an der Bezirksgrenze zu Queens erregte, wäre mit einem Pferd kaum zu toppen gewesen. Die Kinder umstanden ihn staunend, streichelten ehrfürchtig das blanke Metall und bildeten eine Schneise, damit ich passieren konnte. Ich lächelte stolz und mein Herz flog ihm entgegen, als ich mich in das tiefe Polster fallen ließ und ihn verstohlen musterte. Er sah in seiner leichten, sommerlichen Stoffhose und dem offenen Hemd, das meinen Blick auf seine breite Brust lenkte und auf verwirrende Weise den Wunsch erweckte, meine Hand über seine nackte Haut gleiten zu lassen, verdammt sexy aus. Mein Gehirn mutierte zu einem schizophrenen Organ. Wunsch kämpfte gegen Verstand, wobei letzterer bald in einen weinseligen Zustand geriet, der ihn jede Stunde ein wenig mehr ausschaltete. Im Übrigen schob ich an diesem Abend alles beiseite, was in irgendeiner Form mein Hochgefühl beeinträchtigen konnte. Wir tranken süffigen Wein, ließen uns Sushi, Kaviar und gebackenes Gemüse kommen, plauderten über seinen Arbeitstag, meine anstehenden Projekte und blickten uns verliebt in die Augen. Auf seiner kleinen mediterranen Terrasse, mit dem typischen Atem des Hudson River, der dem lauen Sommerabend einen besonderen Touch verlieh, geriet mein Herz endgültig in Schwingungen.

      Ich war bereits ein wenig beschwipst, als er mich innig küsste, aufhob und in sein Bett trug. Wie selbstverständlich schmiegte ich meine Wange an seine Brust, inhalierte diesen unglaublichen Duft aus Aftershave und Moschus und seufzte beglückt. Heute glaube ich, dass ich mich in diesen Sekunden unendlich geborgen fühlte. Geliebt und behütet, ähnlich den Anfängen meiner Kindheit. Erst als ich meine Lippen öffnete und sie zärtlich um eine seiner Brustwarzen schloss, verschwanden meine Kindheitserinnerungen und machten neuen, keineswegs unangenehmen Empfindungen Platz. Bob reagierte stöhnend. Mein Puls schoss in die Höhe und ließ meinen Körper an Stellen antworten, die ich bestenfalls aus den Beschreibungen meiner Romane kannte. In meinem Bauch flatterten tausende Schmetterlinge und die feuchte Bereitschaft in meinem Schoß konnte ich kaum ignorieren.

      Ich war neunzehn Jahre alt und ich wollte diesen Mann, keine Frage. Bob schien es ebenfalls zu spüren. Seine Küsse wurden fordernder, bevor er mich behutsam auf das breite Bett sinken ließ, sich über mich kniete und eine Hand unter mein kurzes Kleid schob. Langsam führte er sie meinen Oberschenkel hinauf. Dabei blickte er mich unverwandt an. Seine Augen waren weit geöffnet und so dunkel wie das Wasser des Hudson River bei Nacht. Ich sah das Begehren darin funkeln, wodurch sein schmales Gesicht, dass unter den Haaren, die ihm unkontrolliert ins Gesicht fielen, fast animalisch wirkte. Oh ja, Bob konnte unwiderstehlich sein und es gefiel mir, was er mit seinen Händen tat. Bereitwillig spreizte ich die Beine, als er unter mein Spitzenhöschen glitt, den rasierten Streifen meines Venushügels erreichte und meine Schamlippen öffnete. Sanft begann er, meine Klitoris zu massieren. Erst als er vorsichtig seine Finger in mich schob, dort ebenfalls rieb und knetete, stockte mein Atem und ich zuckte zurück. Er ließ sofort von mir ab.

      »Keine Angst, Kleines«, flüsterte er mir zu. »Ich werde dir nicht wehtun.« Seine Worte klangen rau und abgehetzt, Anzeichen seiner gezügelten Leidenschaft, wie ich heute weiß.

      Es musste ihm einiges abverlangt haben, sich als echter Gentleman zu beweisen. Ein Verhalten, das mit seiner Lust kaum vereinbar war, wie ich ziemlich schnell erkannte. Bob vögelte gern und viel. Darin war er ungehemmt, wild, rücksichtslos, ausdauernd und großartig. Sein Vermögen, keine Frau ohne erfüllten Orgasmus aus seinem Bett zu entlassen, war unbestritten. Wahrscheinlich wird es das Einzige bleiben, was mir zukünftig fehlen wird. Manchmal erinnerte mich Bob an die Legende über das Standvermögen eines Dschinghis Khan, des Herrschers der Mongolen. Vielleicht gehörten Männer wie mein Ex zu dessen potenten Nachfahren.

      Ich weiß nicht, ob er mich tatsächlich liebte. Für Bob waren alle schönen Frauen begehrenswert, er genoss das Gefühl der absoluten Hingabe und dafür himmelten sie ihn selbst während unserer Ehe an.

      Verdammte Scheiße!

      Aber an diesem, von gegenseitigem Begehren geprägten Abend, gab es nichts an ihm auszusetzen. Und er hielt sein Versprechen. Es wurde kein oberflächlicher, schmerzhafter Akt, sondern eine tolle Erfahrung für mich, geprägt von Aufmerksamkeit und Lust für den Partner.

      Er streifte mir mein Kleid über den Kopf, öffnete meinen BH und zog mir mein Höschen mit einer raschen Bewegung aus. In meinem Kopf drehte sich alles, als ich vollkommen nackt und mit gespreizten Beinen vor ihm lag und seine bewunderten Blicke auffing. Merkwürdigerweise schämte ich mich nicht. Im Gegenteil. Mein Interesse galt zunehmend der Ausbuchtung in seiner Hose, die sich in dem gedämpften Licht der Schlafzimmerbeleuchtung deutlich abzeichnete und deren Anblick erwartungsvolle Schauer über meinen Körper jagte. Meine Hände bebten, als ich mich aufrichtete, die Knöpfe an seinem Schritt öffnete und fassungslos auf den gewaltigen Penis starrte, der mir entgegensprang. Außer in speziellen Büchern, die an der Highschool ebenso die Runde machten, wie andere pornografische Zeitschriften, hatte ich noch nie ein erigiertes, männliches Glied live gesehen, eigentlich überhaupt keinen vollkommen nackten Mann. In meinem Elternhaus wurde streng darauf geachtet, dass wir uns voreinander nicht unbekleidet zeigten. Ich schüttelte den Kopf, als Bob seine Hose abstreifte und sich behutsam an mich drängte.

      »Das geht nicht«, flüsterte ich ihm zu, wobei ich die weiche Eichel an meinem Bauch spürte und den harten Schaft, der mich zutiefst erschreckte. »Er wird mich zerreißen, befürchte ich.«

      Bob lachte leise. Sein heißer Atem streifte meine Brüste, als er spielerisch mit seinen Lippen über meinen Oberkörper strich und an meinem Ohrläppchen knabberte. »Sicher nicht, Darling. Mein Schwanz liebt schöne Frauen. Entspann dich einfach. Es wird dir gefallen.«

      Seine Hände hatten erneut ihre Wanderung aufgenommen, erkundeten meinen Körper, glitten über die Innenseiten meiner Oberschenkel, bevor er sich plötzlich vor mich kniete, meinen Po zu sich heranzog und seinen Kopf herabbeugte. Ich stöhnte unkontrolliert, bebte vor Lust und heftigen Schauern, als ich seine Zunge zwischen meinen geheimen Lippen spürte. Mein Atem stockte und meine Klitoris erigierte wie ein kleiner Penis, als sich meine Sinne auf den


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