Laws of UX. Jon Yablonski

Laws of UX - Jon Yablonski


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      Menschen beurteilen eine Erfahrung überwiegend danach, wie sie sich auf dem Höhepunkt und am Ende der Erfahrung gefühlt haben, und weniger nach der Gesamtsumme aller Momente beziehungsweise dem Durchschnittswert der Erfahrung.

      Kapitel 7: Das Gesetz der Schönheit – Der Aesthetic-Usability-Effekt

      Ein ästhetisch ansprechendes Design wird von Nutzern häufig als benutzerfreundlicher wahrgenommen.

      Kapitel 8: Aus der Masse herausstechen – Der Restorff-Effekt

      Von mehreren ähnlichen Objekten bleibt am ehesten dasjenige im Gedächtnis, das sich von den anderen unterscheidet.

      Kapitel 9: Ein bisschen Komplexität muss sein – Teslers Gesetz

      Teslers Gesetz oder auch Komplexitätserhaltungsgesetz besagt, dass jedes System einen gewissen Komplexitätsgrad aufweist, der nicht verringert werden kann.

      Kapitel 10: Mensch und Computer im Einklang – Die Doherty-Schwelle

      Die Produktivität steigt, wenn Computer und Nutzer in einem bestimmten Tempo (<400 ms) miteinander interagieren, sodass keiner auf die Gegenseite warten muss.

      Kapitel 11: Macht bedeutet Verantwortung

      Hier werfen wir einen genaueren Blick auf die Auswirkungen des Einsatzes psychologischer Erkenntnisse, um intuitiver Produkte und Erfahrungen zu schaffen.

      Kapitel 12: Psychologische Prinzipien in der Gestaltung anwenden

      Dieses Kapitel zeigt, wie Sie sich als Designer die im Buch erläuterten psychologischen Grundlagen zu eigen machen und anwenden können, um sie dann durch Prinzipien zum Ausdruck zu bringen, die mit den Zielen und Prioritäten Ihres Teams übereinstimmen.

      Danksagung

      Zuallererst muss ich meiner Frau Kristen danken, deren Liebe und Unterstützung so endlos wie unverzichtbar waren – ohne sie hätte dieses Buch nicht entstehen können. Mein Dank gilt auch meiner Mutter, der stärksten Person, die ich kenne und die mich ermutigt, unterstützt und es mir ermöglicht hat, meine Träume zu verwirklichen, sowie James Rollins, dem Mann, für dessen Gegenwart in meinem Leben und im Leben meiner Familie ich ewig dankbar bin. Ich möchte auch all meinen Designer-Kollegen danken, die auf die eine oder andere Weise bei diesem Buch mitgeholfen haben: Ohne eine bestimmte Reihenfolge sind dies Jonathan Patterson und Ross Legacy für ihre immer auf den Punkt gebrachten Ratschläge und Rückmeldungen zum Design, Xtian Miller für die Aufmunterung, das Feedback und die weisen Worte, Jim und Lindsey Rampton, Dave Thackery, Mark Michael Koscierzynski, Amy Stoddard, Boris Crowther, Trevor Anulewicz, Clemens Conrad und unzählige andere für die Unterstützung und Aufmunterung. Außerdem schulde ich meinen Dank allen am Projekt beteiligten Personen, die dieses Buch inspiriert und seine Entstehung daher direkt beeinflusst haben. Ich möchte Jessica Haberman danken, die in mir das Potenzial zum Buchautor sah und mich ermutigte, dieses Buch zu schreiben. Und schließlich danke ich Angela Rufino für all die Ratschläge, ihre Geduld und ihr Feedback während der gesamten Entstehungszeit.

      Über den Autor

      Jon Yablonski ist ein multidisziplinärer Designer, Referent, Autor und Gestalter für digitale Medien mit Sitz in Detroit. Sein besonderes Interesse gilt der Schnittstelle zwischen User Experience Design und Frontend-Webentwicklung, und er verbindet diese beiden Disziplinen vielfach zu einem Hybridkonzept für digitale Problemlösungen. Wenn er nicht gerade Journey Maps und Prototypen erstellt, entwickelt Jon hilfreiche Ressourcen wie Laws of UX, Humane by Design oder das Web Field Manual. Gegenwärtig ist er als leitender Produktdesigner bei General Motors damit beschäftigt, die nächste Generation der Interaktivität im Fahrzeug zu definieren.

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      Der Mensch ist ein Gewohnheitstier – Jakobs Gesetz

      Nutzer verbringen die meiste Zeit auf anderen Websites und wünschen sich, dass Ihre Website genauso funktioniert wie alle anderen Websites, die sie bereits kennen.

      Wichtige Erkenntnisse

       Nutzer übertragen ihre Erfahrungen mit einem vertrauten Produkt als Erwartungen auf ein anderes, ähnlich erscheinendes Produkt.

       Wenn wir auf vorhandene mentale Modelle aufbauen, können wir eine bessere User Experience schaffen: Die Anwender können sich auf ihre Aufgaben konzentrieren, statt neue Modelle erlernen zu müssen.

       Räumen Sie bei Veränderungen Unstimmigkeiten weitestmöglich aus dem Weg, indem Sie den Benutzern die Möglichkeit geben, für eine begrenzte Zeit weiterhin eine vertraute Version einzusetzen.

      Überblick

      Vertrautheit ist außerordentlich wertvoll. Durch Vertrautheit erkennen wir bei der Interaktion mit einem digitalen Produkt oder einer digitalen Dienstleistung sofort, wie diese zu nutzen ist – von der Navigation über die Suche nach Inhalten bis hin zur notwendigen kognitiven Verarbeitung des Layouts und der visuellen Elemente auf der Seite. In Summe sorgt die eingesparte mentale Anstrengung für eine geringere kognitive Belastung. Mit anderen Worten: Je weniger intellektuelle Energie die Nutzer zum Erlernen einer Schnittstelle aufbringen müssen, desto besser können sie sich ihren eigentlichen Zielen widmen. Und je leichter wir es ihnen machen, ihre Ziele zu erreichen, desto wahrscheinlicher wird der Erfolg.

      Als Designer wollen wir sicherstellen, dass die Nutzer bei der Verwendung unserer Schnittstellen ihre Ziele erfolgreich erreichen. Dazu reduzieren wir die Reibungsverluste auf ein Minimum. Reibung muss allerdings nicht immer schlecht sein – manchmal ist sie sogar notwendig. Aber wenn es eine Möglichkeit gibt, überflüssige oder sinnlose Reibung zu verringern oder zu vermeiden, dann sollten wir sie auch nutzen. So bietet es sich an, in strategischen Bereichen wie Seitenstruktur, Navigation und Platzierung erwartbarer Elemente – zum Beispiel der Suche – auf gängige Entwurfsmuster und Konventionen zu setzen. So stellen wir sicher, dass die Anwender sofort produktiv werden können, statt erst die Funktionsweise einer Website oder App erlernen zu müssen. In diesem Kapitel sehen wir uns anhand einiger Beispiele an, wie sich dieses Gestaltungsprinzip umsetzen lässt – doch zunächst wollen wir uns mit seinem Ursprung befassen.

      Ursprung

      Jakobs Gesetz (auch bekannt als »Jakob’s Law of the Internet User Experience«) wurde im Jahr 2000 vom Usability-Experten Jakob Nielsen vorgestellt. Er beschrieb darin die Tendenz der Nutzer, aufgrund ihrer gesammelten Erfahrungen mit anderen Websites eine Erwartungshaltung an Design-Konventionen zu entwickeln.1 Nielsen bezeichnet diese Beobachtung als »Gesetz der menschlichen Natur«. Laut Nielsen sollten Designer sich an einheitliche Gestaltungsrichtlinien halten, damit sich die Nutzer besser auf den Inhalt oder die Botschaft der Website bzw. das angebotene Produkt konzentrieren können. Im Gegensatz dazu bergen unkonventionelle Designs die Gefahr, beim Nutzer zu Frust und Verwirrung zu führen, sodass er seine Aktivitäten eher aufgibt und sich verabschiedet: Die Schnittstelle funktioniert einfach nicht so, wie es seiner Auffassung nach der Fall sein sollte.

      Die gesammelten Erfahrungen, auf die sich Nielsen bezieht, sind für die Besucher einer neuen Website oder die Nutzer eines neuen Produkts hilfreich, weil sie ihnen ein Verständnis davon vermitteln, wie das Produkt funktioniert und was damit möglich ist. Dieser Faktor zählt vielleicht zu den wichtigsten in der User Experience und hängt


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