Haushaltsnahe Dienstleistungen für Familien. Mareike Bröcheler

Haushaltsnahe Dienstleistungen für Familien - Mareike Bröcheler


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und die fruchtbaren Diskussionen in allen Phasen dieser Arbeit. Zu zweit promoviert es sich einfacher als allein.

      Gleichermaßen mentale Unterstützung verdanke ich meinen Scimento-Peers, die mir als ausgezeichnete Wissenschaftlerinnen und Frauen ein Vorbild waren und sind. Privat danke ich außerdem meinem Freundeskreis für die effizienten Regenerationsphasen, die wir zusammen verbracht haben.

      Ich danke meinen Eltern und meinem Bruder, für die Ausdauer und den „stillen Support“ meiner Arbeit.

      Schließlich danke ich Markus. Er hat immer an mich geglaubt und meine Arbeit moralisch ebenso wie grafisch unterstützt. Vor allem hat er maßgeblich dazu beigetragen, dass sich für mich Beruf und Privates im Gleichgewicht befinden – die wohl entscheidende Voraussetzung dafür, dass ich diese Arbeit zu Ende bringen konnte.

      Alltag prägt unser Leben. Alltäglich, also jeden Tag beschäftigen uns dieselben Aufgaben der Lebenserhaltung und Versorgung: Wir gehen einer Erwerbsarbeit nach, um unseren Lebensunterhalt zu verdienen, stellen unsere Ernährung sicher, kümmern uns um unsere Gesundheit und Regeneration, ebenso wie um das Wohlergehen von Partnern und Partnerinnen, Kindern oder Angehörigen. Das definitionsgemäß ,,tägliche Einerlei“ („Alltag“ nach Duden 2018) ist keineswegs ein Selbstläufer, sondern bedarf aktiver Leistungen von Individuen und privaten Haushalten als Orten der alltäglichen Daseinsvorsorge (vgl. von Schweitzer 1991). Alltag herzustellen ist heute eine nicht zu unterschätzende Herausforderung, insbesondere für erwerbstätige Eltern, die – zwischen Erwerbsarbeit und Familienleben, zwischen privater und öffentlicher Sphäre – den Alltag eines jeden einzelnen Haushaltsmitglieds „unter einen Hut bekommen“ müssen (vgl. Jurczyk, Rerrich 1993a; Meier-Gräwe 201Sa).

      In Familienhaushalten beeinflussen der jeweilige Erwerbsumfang beider Eltern, Anzahl und Alter der Kinder sowie die Institutionen und Netzwerke zu deren Betreuung und Versorgung maßgeblich das Alltagsmanagement. Eine breite gesellschaftliche Zustimmung zu politischen Maßnahmen, wie etwa dem Ausbau institutioneller Kindertagesbetreuung, der Einführung des einkommensabhängigen Elterngeldes oder des Gesetztes zur sog. Brückenteilzeit, verdeutlicht den gesellschaftlichen Stellenwert einer gelungenen Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die viele Eltern allerdings nach wie vor nicht erreichen. Vielmehr ist für alle Eltern in der sog. Rushhour des Lebens eine enorme zeitliche Belastung durch Erwerbs- und Sorgearbeit charakteristisch. Deshalb verwundern die Ergebnisse verschiedener Befragungen nicht, dass sich Eltern heute zunehmend Unterstützung bei der Hausarbeit wünschen, die sie verstärkt als Belastung wahrnehmen. Neben den genannten familienpolitischen Maßnahmen tauchen in jüngsten Diskussionen daher haushaltsnahe Dienstleistungen als ein denkbares Mittel zur Förderung jener Vereinbarkeit (wieder) auf (vgl. Institut für Demoskopie Allensbach 2012; Destatis 201Sa; MFKJKS 2015; Bujard, Panova 2016; Leopold 2018). Da der 2017 erstmals für Deutschland veröffentlichte „gender care gap“ aufzeigt, dass Frauen durchschnittlich (in allen Haushaltstypen) im­mer noch mehr als anderthalb Mal so viel unbezahlte Hausarbeit leisten wie Männer, und dieser in Familienhaushalten zudem deutlich höher ausfällt, wird den haushaltsnahen Diensten ein insbesondere gleichstellungspolitisch bedeutsames Entlastungspotenzial zugeschrieben (vgl. BMFSFJ 2017).

      „,Care‘ umschreibt alle Tätigkeiten, die im Zusammenhang mit der Umsorgung des Menschen stehen. Damit sind Haus- und Familienarbeit für andere und für sich selbst, die Erziehung von Kindern, die Pflege von älteren oder kranken Menschen angesprochen. Care beinhaltet auch Bildung, Erziehung und sozial emotionale Zuwendung. Im weiteren Sinne beschränkt sich Care nicht auf die unbezahlte Arbeit, sondern beinhaltet auch die bezahlte Sorgearbeit sowohl im privaten als auch im öffentlichen Raum (care worker, z. B. Altenpflegerinnen und -pfleger). Jane Jenson (1997) verweist darauf, unbezahlte Arbeit nicht als Synonym für Care zu verwenden, da auch private Fürsorgearbeit bezahlt sein kann, wie etwa die bezahlte Eltern- oder Pflegezeit. Zugleich ist Care aber nicht nur bloße Tätigkeit, sondern auch ein wesentlicher Teil und somit eine Form des gesellschaftlichen Lebens, also eine soziale Praxis.“ (Beckmann 2016: 3)

      Der umfassenden Definition von Sorgearbeit zur Folge findet sich mitunter – und auch im Rahmen der vorliegenden Arbeit – eine zusätzliche Differenzierung zwischen Hausarbeit und (weiterer) Sorgearbeit, wenn unterschiedliche Charakteristika von mehr sachbezogenen, hauswirtschaftlichen Tätigkeiten (Reinigung von Wohnraum, Wäsche, Gartenarbeit) einerseits und den eher personenbezogenen Tätigkeiten (bspw. der Betreuung und Erziehung von Kindern) andererseits hervorgehoben werden sollen.


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