Natürlich gesund. Dr. Deva Khalsa
Vorwort
Als in den 1970er Jahren die ganzheitliche Tiermedizin in den USA aufkam, haben Deva Khalsa und ich den tierärztlichen Geist in diese Bewegung eingebracht. Heute nennt man uns „die Altvorderen“ – darauf bin ich noch immer stolz. Für mich war Deva nie nur „eine von uns“, sondern immer ein Mensch, den ich respektierte, den ich um Rat fragte, von dem ich lernte und den ich schon damals wirklich bewunderte als einen von den wenigen, die „es drauf hatten“. Es gibt zwei Arten der medizinischen Ausbildung: Bei der einen wird Medizin gelernt und bei der Behandlung eines Patienten routinemäßig abgespult. Bei der zweiten Art wird Medizin gelernt, verstanden, verinnerlicht und schließlich im gleichen Kontext für die Besserung des Patienten angewendet. Deva verkörpert die zweite Art. Sie kennt, fühlt und praktiziert das Heilen, Patient für Patient. Noch wichtiger ist, dass sie auch immer ihr eigener Patient war. Sie haben es vielleicht unzählige Male gehört: „Tu, was Du sagst“ oder „Lass Deinen Worten Taten folgen“. Genau das hat sie getan und tut es bis heute. In den Jahrzehnten, seit ich Deva kenne, ist sie kaum gealtert. Sie strahlt. Sie verkörpert Gesundheit. Wenn das bei Ihnen auch der Fall ist, müssen Sie nicht geheilt werden – aber Sie können sicher andere heilen, wenn dies nötig ist.
Devas Buch ist ein Spiegel der unglaublichen spirituellen Energie eines wahren Heilers. Wenn Sie dies „ganzheitlich“ nennen wollen, verwenden Sie den Begriff in seiner vollen Bedeutung – er umfasst nicht nur den ganzen Patienten, sondern das gesamte Bild – Geist, Körper, Seele, Umgebung, die Mensch-Tier-Beziehung und nicht zuletzt den guten alten gesunden Menschenverstand. Lernen Sie aus diesem Buch nicht nur die simple Anwendung der Methoden, sondern verstehen Sie seinen Inhalt, verinnerlichen Sie ihn und wenden Sie ihn an. Es ist wirklich nicht kompliziert. Es ist einfach und simpel. Gut gemacht, Deva, meine Verehrung und Bewunderung sind Dir stets sicher.
Dr. Marty Goldstein
Autor von The Nature of Animal Healing:
The Definitive Holistic Medicine Guide to Caring for Your Dog and Cat
Der Scottie, der Fernsehen schaute
Es war einmal ein Scotchterrier, der in einem Rudel mit anderen Scotchterriern lebte. Er mochte seine Hundebrüder und -schwestern nicht besonders, aber er liebte es, fernzusehen. Seine Menschen hatten einen Super-Groß-bild-Fernseher, der zufällig einen sehr großen und leicht zu bedienenden Knopf für die Programmwahl besaß.
Sein Tagesablauf bestand daraus, auf dem Sofa zu liegen und fernzusehen. Er mochte nur Tiersendungen. Wenn eine Tiersendung zu Ende war und ein anderes Programm, zum Beispiel eine Spielshow anfing, sprang er vom Sofa, ging zum Fernsehgerät und wechselte den Kanal, bis er eine andere Sendung mit Tieren gefunden hatte.
Seine Besitzer brachten ihn zu mir und baten um eine Akupunkturbehandlung gegen seine steifen Gelenke. Beim nächsten Besuch nach zwei Wochen fragte ich: „Wie geht es ihm?“ und sie sagten: „Das können wir gar nicht sagen. Er liegt den ganzen Tag herum und schaut Fernsehen. Er ist immer noch steif, wenn er aufsteht und sich bewegt.“
Er bekam weitere Akupunkturen, ich fragte vorher jedes Mal „Wie geht es ihm?“ und erhielt immer die gleiche Antwort. Beim vierten Besuch meinten die Besitzer: „Er scheint gar nicht auf die Behandlung anzusprechen.“ Ich dachte nach und sagte: „Ich glaube, sein Problem ist das Fernsehen. Ziehen Sie jeden Tag für eine oder zwei Stunden den Stecker heraus (er wusste, wie man das Gerät anstellt), leinen Sie ihn an und machen mit ihm einen flotten Spaziergang.“ Außerdem stellte ich seine Ernährung auf 70 % Gemüse mit nur 30 % seines normalen gesunden Trockenfutters um.
Einen Monat später berichteten seine Besitzer, er sei ein neuer Hund geworden, der sich gut bewegte. Er mochte das andere Futter, freute sich auf den Spaziergang und hatte immer noch genug Zeit zum Fernsehen.
In diesem Buch finden Sie einen Weg zu einer besseren Gesundheit für Ihren Hund. Es kann so einfach sein, wie ihm das richtige Futter zu geben und ihm etwas Bewegung zu verschaffen. Natürlich braucht man, um die richtige Diät zu finden, ein paar Überlegungen und die Vertrautheit mit einigen Fakten über Ernährung. Alles zusammen wird Ihren Hunden zu einer besseren Gesundheit verhelfen und die Zahl der Tierarztbesuche reduzieren. Nicht, dass ich etwas gegen Tierärzte hätte – ich bin ja selbst einer. Aber ich wurde Tierärztin, um meine Patienten gesünder zu machen, und zu diesem Zweck ist mein Buch eine große Hilfe.
Zu lernen, was Ihren Hund bei guter Gesundheit hält, wird Sie von mancher Verwirrung befreien und Ihnen zu einem gesundem Hund verhelfen, der Sie noch viele Jahre begleitet.
Genießen Sie die Reise!
Wenn Sie einen majestätischen Berg oder einen stillen See anschauen, sehen Sie die ganze Pracht der Natur. Beim Spielen mit unseren Hunden staunen wir über ihre Lebensfreude. Die Schönheit und Vielfalt des Lebens umgibt uns. Jedes Lebewesen auf dieser Erde verfügt über ein System, das sein Leben erhält - eine komplexe Maschine, aktiv und voller Energie. Wie gut Sie diese Maschine pflegen, bestimmt darüber, wie gesund Ihr Hund ist und wie lange er leben wird.
Wir kommen aber nicht um die Tatsache herum, dass die Menge an Aufmerksamkeit, die Sie Ihrem Hund widmen können, von vielen anderen Dingen beeinflusst wird. Wenn Sie zu den Glücklichen gehören, die genug Zeit für ihren Hund haben, wird sich auch Ihre Lebensqualität steigern. Und wenn Sie zu der wachsenden Zahl der Menschen gehören, die auf nährstoffarme und mit Zusatzstoffen belastete, verarbeitete Lebensmittel zugunsten naturbelassener Nahrung verzichten, dann möchten Sie wahrscheinlich auch Ihre Haustiere (die schließlich auch Familienmitglieder sind) in diese Lebensweise mit einbeziehen.
Das Kochen ist eine Möglichkeit, seine Liebe zu anderen Menschen auszudrücken. Unsere zweibeinigen Freunde schätzen gutes Essen und auch unsere vierbeinigen Freunde lieben es. Wenn Sie für Ihren Hund kochen möchten, kann dies auch ein Akt der Liebe sein und Ihre Familienbindung verstärken.
1. Diese besondere Verbindung
So lange ich zurückdenken kann, habe ich mich in der Gegenwart von Hunden immer gut und irgendwie sicher gefühlt. Ich habe ihnen immer vertraut. Hunde scheinen so zuverlässig, ehrlich und aufrichtig zu sein. Sie haben alle guten Qualitäten, die wir bei anderen Menschen zu finden hoffen und nur wenige der schlechten Eigenschaften, auf die wir in unserer eigenen Spezies gelegentlich stoßen.
Wie viele andere Kinder auch habe ich die Frösche, Schmetterlinge und Eichhörnchen bestaunt, die in meiner kleinen Welt auftauchten. Ich habe versucht, verlassene Babyvögel aufzuziehen und „streunende“ Katzen gerettet, die in Wirklichkeit den Nachbarn gehörten. Aber mein Interesse für Tiere ging doch über die natürliche Neugier von Kindern hinaus. Noch bevor ich meine Gedanken in Worten ausdrücken konnte, habe ich realisiert, dass Tiere in meiner Welt etwas Besonderes waren. Ich konnte im Garten sitzen und die Zusammenarbeit der Ameisen in der Kolonie beobachten. Am Morgen meines zweiten Geburtstags habe ich nicht an Geschenke und Kuchen gedacht, sondern sorgfältig Ameisen eingesammelt und in einen Schuhkartondeckel gesetzt. Ich wollte sie an einen „sicheren“ Ort bringen, damit meine Mutter sie nicht mit kochendem Wasser tötet, bevor die Partygäste ankommen.
Besonders zu Hunden fühlte ich eine spezielle Verbindung. Wenn meine Eltern mich im Kinderwagen durch die Stadt schoben, rief ich den Hunden, die spazierengeführt wurden, ein fröhliches „Hallo, wie geht’s?“ zu. Nur die Hunde verstanden,