Marslandschaften. Angela Steinmüller

Marslandschaften - Angela Steinmüller


Скачать книгу
>

      Angela und Karlheinz Steinmüller

      Marslandschaften

      Phantastische Erzählungen und ein Hörspiel

      Angela und Karlheinz Steinmüller

      Werke in Einzelausgaben. Band 10

      Herausgegeben von Erik Simon

      Impressum

      Angela und Karlheinz Steinmüller: Marslandschaften

      Phantastische Erzählungen und ein Hörspiel

      (Werke in Einzelausgaben. Band 10)

      Herausgegeben von Erik Simon

      Vignette von Thomas Hofmann

      Originalausgabe

      Erste Auflage 2020

      © 1978–2020 Angela und Karlheinz Steinmüller

      (für die Erzählungen, das Hörspiel und das Vorwort)

      Die Daten der Erstpublikationen sind der »Publikationsgeschichte« am Ende des Bandes zu entnehmen.

      © 2020 Erik Simon und Memoranda Verlag

      (für die Zusammenstellung dieser Ausgabe)

      © 2020 Thomas Hofmann (für die Vignette)

      © dieser Ausgabe 2020 by Memoranda Verlag, Berlin

      Alle Rechte vorbehalten

      Redaktion: Erik Simon

      Korrektur: Christian Winkelmann

      Gestaltung: Hardy Kettlitz & s.BENeš [www.benswerk.com]

      Memoranda Verlag

      Hardy Kettlitz

      Ilsenhof 12

      12053 Berlin

       www.memoranda.eu

       www.facebook.com/MemorandaVerlag

      ISBN: 978-3-948616-42-7 (Buchausgabe)

      ISBN: 978-3-948616-43-4 (E-Book)

      Inhalt

      Inhalt

       Impressum

       Reisen auf der eigenen Zeitlinie

       Hier

       Die Aura

       Bertram C.

       Auf schwankendem Boden

       Upgrade für Sandra Meier

       Begegnung im Terminal

       Schneller als Einstein erlaubt

       Jaschtschik P-302

       Dort

       Kontakttest

       Immer schön abtauen

       Gulasch à la Ganymed

       Krieg im All

       Wiedergeburt

       Dann

       Churchill im Fernsehen

       Zeit-Kur

       Mit Einstein auf dem Gurten

       Fernschach

       Bücher müssen brennen!

       Marslandschaften

       Publikationsgeschichte

       Bücher bei MEMORANDA

      Reisen auf der eigenen Zeitlinie

      Ein Vorwort der Autoren

      Eigene Texte aus vergangenen Jahrzehnten sind eine Einladung zur Zeitreise. Sechs Erzählungen und ein Hörspiel aus DDR-Zeiten haben wir in diesen Band aufgenommen, und während wir sie noch einmal abtippten und für den Druck vorbereiteten, riefen die Sätze Erinnerungen wach: Ja, über diese Formulierung haben wir damals gestritten. War sie zu emotional oder nicht? Dagegen das Technik-Stakkato in »Zeit-Kur«! Und wie knapp wir uns bei dem armen, wettergeplagten Bertram C. ausdrückten …

      Vor allem aber stiegen Erinnerungen an die bröckelnden Fassaden im Prenzlauer Berg wieder empor, an den allgegenwärtigen Geruch von Zweitaktern und Ofenheizung, an die parteiamtliche Phrasendrescherei. Man wartete jahrelang auf einen Telefonanschluß und noch länger auf einen Trabant oder Wartburg. Es gab Betriebsgewerkschaftsgruppen und Aufmärsche zum »Internationalen Kampf- und Feiertag der Werktätigen«, und fast jeder zweite war (wie wir) zwangsweise freiwillig Mitglied der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft. Am Abend saßen wir bei einer Flasche Rosenthaler Kadarka (zu süß) oder Erlauer Stierblut (zu sauer) mit Freunden und Bekannten zusammen und diskutierten die angespannte Weltlage – auch mit einem Diplom-Mathematiker und Hobby-Lyriker, der später als IM enttarnt wurde.

      In der Regel vermieden wir in unseren Storys allzu direkte Schilderungen der meist grauen, hier und da auch plastquietschbunten DDR-Realität. Die ferne Zukunft und der Weltraum boten einen Freiraum, den wir in Storys wie »Kontakttest« oder »Krieg im All« nutzten. Gedankenspiele waren aber auch viel näher an unserem damaligen Hier und Heute möglich, etwa wenn wir den tristen Büroalltag unseres Antihelden Jochen Matzek beschrieben oder die Datschen-Idylle des Fernschach-Spielers Paul Rohte ausmalten. Dessen Familie flieht aus der Gegenwart in eine bessere Zukunft, deren geographische Lage der geübte DDR-Leser leicht erahnen konnte. Selbst in den Titel unseres Hörspiels »Gulasch à la Ganymed« ist ein Stück längst verflossene Realität eingedrungen: Ganymed, so hieß eines der wenigen Gourmet-Restaurants Ostberlins.

      Über dreieinhalb Jahrzehnte sind diese Texte inzwischen gealtert, wir haben ihnen keine verbale Verjüngungskur verpaßt; die würde doch nur wie grelle Schminke wirken. Auch gibt es kein einziges Wort, das uns heute als Lippendienst an die Staatsideologie peinlich wäre. Man fragt sich allerdings: Haben wir damals anders geschrieben? Sicher, manches


Скачать книгу