Leide nicht - liebe. Werner Ablass

Leide nicht - liebe - Werner Ablass


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oder ob das Gefühl in ihm sich richtig anfühlt, steckt sofort fest. Gefühle richten sich nach deinen Gedanken. Oder anders gesagt: (Gedanken-) Energie fließt immer in die Richtung deiner Aufmerksamkeit. Ganz von allein. Letztlich ist es eine Entscheidung, nämlich die, den inneren Zustand der Liebe mehr zu lieben als jedes andere Objekt deiner Liebe. Mit der Zeit wird dir der innere Zustand der Liebe – AGAPE selbst – mehr bedeuten als jeder äußere Umstand!

      Jetzt, in diesem Moment, ist Liebe verfügbar. Einfach, indem du deine Aufmerksamkeit auf sie lenkst. Mach dir keine Gedanken darüber, wie du sie erzeugst oder ob du sie “richtig” erzeugst. Sie ist da, sobald du dich für sie entscheidest. Selbst wenn du dich zunächst nicht außergewöhnlich liebevoll fühlst.

      Probier es doch gleich einmal aus. Im Moment liest du. Also lies nicht nur einfach so weiter. Entscheide dich dafür, das Lesen zu lieben. Das wird keine euphorischen Liebesgefühle in dir erzeugen, aber deinen inneren Schwerpunkt verlagern. Vielleicht erfährst du einfach ein wenig mehr Freude. Ein wenig mehr Heiterkeit. Ein wenig mehr Frieden. Ein wenig mehr Harmonie. Ein wenig mehr Einssein.

      Ganz am Ende des Buches biete ich dir einige “Trockenübungen” an, um die Empfindung der Liebe sozusagen “im Stand” erzeugen zu können. Doch um zu erleben, dass sich dein Schwingungsniveau stabilisiert, brauchst du die kontinuierliche Übung in deinem alltäglichen Leben. Nur so wird sich die Schwingung der Liebe stabilisieren.

      4) Im Jahr 1963 beschrieb der Meteorologe Edward Lorenz mithilfe eines einfachen Modells Luftströmungen in der Atmosphäre. Dabei entdeckte er den berühmten Effekt, wonach kleine Faktoren wie der Flügelschlag eines Schmetterlings in Südamerika darüber entscheiden können, ob sich Tage später ein Hurrikan auf die Westküste der USA zubewegt oder nicht. Zu diesem Ergebnis war er über eine sogenannte Näherungsrechnung gelangt. Unglaublich, nicht wahr? Aber Fakt.

      Der Liebe ist es egal, wie du sie erzeugst

      Kann man denn wirklich unter allen Umständen in der Schwingung der Liebe bleiben? Wie soll das möglich sein? Nun, einfach indem man sich und seine Umgebung zu lieben beginnt! Musstest du etwa ein Hochschulstudium absolvieren, um zu erkennen, wie man sich verliebt?

      Es ist eine Entscheidung! Du beginnst genau da, wo du dich gerade befindest. Du wartest nicht auf irgendeinen besonderen Tag, zum Beispiel auf Silvester. Du wartest noch nicht einmal, bis du dieses Buch zu Ende gelesen hast. Du musst deine Lebenssituation nicht verändern. Du kannst sogar auf deinem Sessel sitzen-, auf der Couch liegen bleiben. Du brauchst nicht zu meditieren. Du musst dich auf nichts konzentrieren. Keine Technik erlernen. Es kann jetzt geschehen. Alles, was du tun musst, ist, nicht nur – wie immer – etwas zu denken oder zu tun, sondern in alles, was du denkst oder tust, zumindest ein wenig Liebe hineinfließen zu lassen.

      Was bedeutet das: Liebe hineinfließen lassen? Seit wann fließt die Liebe? Schon immer! Schon immer ist Liebe ein Strom. Denk nur mal an die Zeit deines Verliebtseins. Durchströmte sie dich damals etwa nicht?

      Im Grunde bedarf es nur der Anwendung eines ebenso genialen wie einfachen Tricks, um unseren konditionierten Verstand zu überlisten, der uns oftmals auf einer niedrigen Schwingungsebene festhält. Schwer erscheint dir das nur, solange du das Resonanzgesetz noch nicht anerkennst und Liebe als Anordnung, Anforderung, Gebot oder kirchliches Dogma empfindest. Sobald dir bewusst wird, dass deine Lebensziele schneller Wirklichkeit werden, wenn sich dein Schwingungsniveau erhöht, und dass Liebe der effektivste Weg dazu ist, wird dir die Übung mindestens ebenso wichtig erscheinen wie jede andere Verpflichtung im täglichen Leben.

      Dieses Bewusstsein setzt die Kriterien, nach denen du “normalerweise” liebst oder nicht liebst, außer Kraft. Nun liebst du nicht mehr, weil du bestimmte Menschen, Dinge oder Situationen liebenswert findest. Du liebst, weil du merkst, wie gut es dir dabei geht. Wie stark du innerlich bleibst. Wie belastbar du wirst! Wie wenig dich Zwistigkeiten und schwierige Situationen berühren können! Du liebst, weil du von Tag zu Tag mehr erfährst, wie sich deine Beziehungen und Lebensumstände positiv wandeln. Du liebst, weil du merkst: Noch nie zuvor war ich so eins mit mir selbst und dem Kosmos. Und deshalb spielt das Objekt deiner Liebe nicht mehr die entscheidende, sondern eine untergeordnete Rolle.

      Liebe wird zu deiner Medizin, wenn du verwundet bist. Liebe wird zu deiner Tasse Kaffee, wenn du Anregung brauchst. Liebe wird zu deinem Beruhigungsmittel, wenn du Gelassenheit brauchst. Liebe wird zu deinem Genussmittel, wenn du positive Schwingungen brauchst.

      Muss es denn unbedingt Liebe sein? Reicht es nicht, wenn ich mir sage, ich “akzeptiere” oder ich “mag” es? Es ist in jedem Fall vorteilhafter, als den Dingen gleichgültig, ablehnend oder ängstlich gegenüberzustehen. Aber warum sollten wir uns mit weniger als Liebe begnügen?

      Noch einmal: Es geht nicht darum, WAS du liebst, sondern nur darum, DASS du liebst! Was geschieht, wenn du dich auf Liebe einschwingst? Du berührst dein innerstes Wesen, das Liebe ist. Die Schwingung der Liebe wird dich zwar in den wenigsten Fällen dazu animieren, vor Freude an die Decke zu springen, jedem deiner Nachbarn einen Strauß Blumen zu kaufen oder einem Bettler in der Fußgängerzone dein Monatsgehalt in den Hut zu werfen. In jedem Fall aber kommst du in Harmonie mit dir selbst. Wenn du in der Liebe konstant bleibst, bleibt auch deine Schwingung konstant.

      Du wirst erst dann erfahren, wie ungeheuer kraftvoll diese Übung ist, wenn du dich für diesen Übungsweg entscheidest. Mach dir klar, dass es nicht um die Erfüllung eines religiösen Gebots oder ethischen Maßstabs, sondern um die Erhöhung deines Schwingungsniveaus geht. Als Nebeneffekt werden sich auch deine sozialen Kontakte verbessern. Als Nebeneffekt wirst du mit anderen Menschen (auch Tieren und Dingen) pfleglicher, fairer und respektvoller umgehen können.

      Bei dieser Übung geht es nicht darum, sich innerlich zu verbiegen oder äußerlich zu verändern. Im Gegenteil, das wäre nur hinderlich zur Veränderung deines Schwingungsniveaus. Lass hinsichtlich dieser Übung alle Anstrengung außen vor. Sei wie sonst auch, nur mit dem Unterschied, dass du dich so, wie du bist, so, wie du denkst, so, wie du fühlst, so, wie du dich im Kontext mit anderen erlebst, aktiv zu lieben beginnst.

      Wenn du es als gläubiger Mensch gewohnt bist zu beten, bete weiter, doch nicht mechanisch – liebe das Beten. Folgst du einem Guru, folge ihm weiter, solltest du ihn aus freien Stücken zu lieben vermögen. Betest du nicht, weil du Atheist bist, liebe dich in deiner Gottlosigkeit. Hast du keinen Guru, geh deinen Weg weiter allein, doch liebe dein Leben in eigener Regie. Nur eine Entscheidung gilt es zu treffen: die Entscheidung zu lieben.

      Wenn ich morgens sehr früh aufstehen muss, fühle ich mich manchmal ziemlich bescheiden und würde am liebsten liegen bleiben. Doch die Pflicht ruft – ich muss mich erheben. Also schlurfe ich missmutig ins Bad und beginne mit meiner Morgentoilette. Genau in diese Situation gilt es nun, Liebe fließen zu lassen. Wie das möglich sein soll? Einfach indem man sich so gut es geht auf Liebe einstellt und einschwingt.

      Gut möglich, dass ich dabei zunächst kaum etwas empfinde. Vielleicht sagt sogar etwas in mir: “Du belügst dich doch selbst!” Oder: “Ich will diese Situation gar nicht lieben. Ich wäre viel lieber liegen geblieben!” Nun, dann umarme ich mich eben genau in diesem Zustand der Ablehnung. Thaddeus Golas sagt: “Was du auch immer tust, liebe dich dafür, dass du es tust. Was du auch immer denkst, liebe dich dafür, dass du es denkst.” Das ist der Trick: Genau da zu beginnen, wo du dich gerade befindest. Du brauchst


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