Meine Seele gehört dir. Lisa Lamp
mit ihrer besten Freundin, die sich ladylike die Sonnenbrille auf die Nase schob und über einen Witz kicherte. Aus Ellas Haaren waren die Pommes verschwunden und auch von den Ketchup-Flecken war nichts mehr zu sehen, was vermutlich daran lag, dass sie sich umgezogen hatte.
Sie trug nun eine weiße Bluse mit einem Blümchenmuster und ihre Oberschenkel hatte sie in eine schwarze Hose gesteckt, die am Knie ein wenig aufgerissen war. Mit Sicherheit war die Hose noch nicht zerrissen gewesen, als Ella sie gekauft hatte, und sie hätte sie auch nicht angezogen, wenn es kein Notfall gewesen wäre. Ich fand, dass ihr dieser Look stand. Sie lächelte leicht und ihre roten Wangen leuchteten mir entgegen. Ihre Augen schweiften durch die Gegend und blieben einen Augenblick an mir hängen, bevor sie schnell wieder wegsah.
Ich verzog gequält meinen Mundwinkel. Konnte sie mich nicht einmal mehr ansehen? Früher hatte sie noch gelacht, als ich ihr erzählt hatte, dass die Liebe wie eine Zigarette wäre. Am Anfang fühlte man sich frei, alles ist möglich und sämtliche Stressfaktoren sind egal, doch schlussendlich blieb Feuer, Asche und Gift im Körper zurück. Heute würde sie vermutlich nicht mehr darüber lachen.
Sah sie es jetzt genauso?
»Mi amigo, ich muss leider los, bin noch verabredet, aber du hast ja auch noch was vor heute«, erinnerte mich Manuel mit schnippischem Unterton und missbilligendem Blick an mein Date, auf das ich ehrlich gesagt nach diesem Tag nur noch wenig Lust hatte.
Trotzdem verabschiedete ich mich von ihm, um mich auf den Heimweg zu machen. Ich wusste, was er dachte, aber ich hatte nicht die Nerven, um mit ihm über Betrug zu diskutieren. Nicole würde von diesem Treffen nie etwas erfahren und solange sie sich ebenfalls mit anderen Männern traf, würde ich mich auch nicht von unserer Verlobung ausbremsen lassen.
Kapitel 6
Ich ging mit Sindy in den Club am Stadtrand, in dem ich sonst jedes Wochenende ein anderes Mädchen abschleppte. Der Club war nichts Besonderes. Er war aber nicht so überfüllt wie die restlichen in der Stadt und die Türsteher waren zur fortgeschrittenen Stunde selbst so betrunken, dass sie einen gefälschten Ausweis nicht mehr von einem echten unterscheiden konnten. Außerdem kosteten die Getränke kein Vermögen. Ich brauchte meist ewig, um einen leichten Schwips zu bekommen, erst recht einen Rausch, der sich lohnte und mich alles vergessen ließ. Und ich wollte nicht mein ganzes Geld ausgeben, um am Ende nüchtern nachhause zu fahren.
Sindy, die selbstverständlich keinen ihrer Cocktails selbst bezahlte, war weniger das Problem. Sie trank wenige Drinks und war sternhagelvoll, sodass es auch nicht lang dauerte, bis sie auf ihren fünfzehn Zentimeter hohen Absätzen leicht wankte. Zu den Waffen an ihren Füßen trug sie ein hellrotes Kleid, das unterhalb ihres Hinterns endete und darüber hinaus einen guten Blick in ihren Ausschnitt bot. Ihre blonden Haare hatte sie offengelassen und die Lippen in einem passenden Farbton zu ihrem Kleidchen geschminkt. Im dumpfen Licht des Lokals sah sie wie ein feuchter Traum aus, wenn sie sich auf der Tanzfläche bewegte.
Sindy griff ständig über meinen Hosenbund, während sie dicht an meinem Körper tanzte. Hin und wieder rieb sie ihren Hintern an meiner Leiste und ich küsste im Gegenzug ihren Hals oder drückte ihre Hüfte näher an meine. Der Abend zog sich, aber es war von Anfang an klar, was wir beide wollten: Spaß. Zumindest dachte Sindy das, denn mir ging es nur darum, sie zu demütigen. Genau so, wie sie Ella gedemütigt hatte.
Schlussendlich bestellte ich ihr ein letztes Getränk, das sie in einem Zug leerte, bevor ich sie gegen Mitternacht zum Auto brachte. Es war schwierig, Sindy auf dem Beifahrersitz anzuschnallen, weil sie kaum eine Sekunde stillhielt und pausenlos redete. Am Ende schaffte sie es sogar, sich selbst den Gurt anzulegen und mit ihrem Fingernagel die Kontur meines Gesichts nachzuziehen, während ich noch über sie gebeugt war.
»Zu dir oder zu mir?«, erkundigte sie sich mit einem lüsternen Grinsen und wackelte mit den Augenbrauen.
Hastig legte ich den ersten Gang ein und lenkte den Wagen in die Richtung, in der mein Elternhaus stand. Wild raste ich über die unebene Straße und genoss Sindys Hand, die meinen Oberschenkel auf und ab rieb. Für einen Moment konnte ich sogar ausblenden, dass es ihre Finger waren, die mich erregten.
Es schüttete wie aus Kübeln vom Himmel und der Regen versperrte mir die Sicht auf die Fahrbahn, weshalb ich meine gesamte Konzentration brauchte, das Fahrzeug in der Spur zu halten. Sindy schien das nicht zu interessieren oder sie hing nicht sehr an ihrem Leben. Wie nebenbei öffnete sie meinen Hosenknopf und fuhr mit den Fingern unter den Stoff meiner Unterhose. Ihre Hand fühlte sich warm auf meiner Haut an und mein Atem beschleunigte, als die Reifen des Wagens meiner Mom vibrierten und ein Auto haarscharf an uns vorbeischoss, bevor ich in die Einfahrt zu unserem Haus einbiegen konnte. Geübt parkte ich das Fahrzeug und half Sindy herauszuklettern.
Obwohl mein halber Unterleib nackt war, weil meine Hose offenstand, machte ich mir nicht die Mühe, sie zu schließen. Sonst hätte meine Begleitung unnötig Verdacht geschöpft. Außerdem dauerte es keine Minute, bis wir über die Schwelle ins Innere traten. Ich sah, wie Sindy trotz des Alkohols leicht die Nase rümpfte, während sie unsere spanische Einrichtung beäugte. Ich ignorierte die hochnäsige Kuh und beschloss, mit ihr in die Küche zu gehen, um ihr zunächst ein Glas Wasser anzubieten. Dankend lehnte sie ab und fuhr stattdessen den nackten Bereich meines Bauchs auf und ab.
Auch ich begann, den Körper meines Dates zu erkunden. Zuerst küsste ich ihre Stirn und die Schläfen, woraufhin Sindy leicht unter meiner Berührung zitterte und eine Gänsehaut bekam. Anmutig streckte sie sich und legte mir ihre Hände um den Hals, während sie sich über die Lippen leckte. Sie sah verboten sexy aus und das war ihr bewusst. Solange sie nicht den Mund aufmachte, war sie die perfekte Verabredung.
Ihre Handflächen wanderten unter mein Hemd und glitten über meinen Rücken. Ich folgte ihrem Beispiel, öffnete den BH und zog ihn ihr aus, ohne ihr Kleid anzurühren. Den lästigen Stoff warf ich achtlos in die nächste Ecke. Sindy stöhnte auf und holte tief Luft. Ich setzte sie auf die Arbeitsfläche der Wohnküche neben der Spüle und streichelte die Innenseite ihrer Schenkel. Ihr Körper bebte und sie flüsterte meinen Namen, der unangenehm schrill in meinen Ohren widerhallte. Ich küsste sie leidenschaftlich, damit ihr Keuchen, das schon beinahe einem Schluchzen glich, durch meine Lippen erstickt wurde. Wenn ihr Stöhnen meine Mom aufweckte, konnte ich was erleben und wenn mein Penner von Stiefdad aufwachte, war ich so gut wie tot.
Sindy schmeckte nach Kokos, Orangensaft und Alkohol. Fast genauso roch sie auch, doch dazu kam noch eine salzige Duftnote, die ich als Erregung definierte. Ich umfasste unter dem Stoff ihre Brüste und fuhr sanft über ihre Brustwarzen. Sie schauderte und bekam eine Gänsehaut. Meine langsamen Bewegungen machten sie verrückt, weshalb ich noch einen Gang zurückschaltete, bis sie mich anflehte, weiter zu machen.
Schweiß rann von meiner Nasenspitze und kitzelte in meinem Gesicht. Ich zog eine Kussspur von ihren Lippen zu ihrer Schulter, bevor ich mit meiner Zunge ihre Haut entlangstrich. Sindy keuchte und ein dünner Schweißfilm bildete sich auf ihrer Haut. Sie warf den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Das war der Moment, auf den ich gewartet hatte.
Meine rechte Hand wanderte von ihrem Körper hinüber zu der Ketchupflasche, die auf der Anrichte stand. Ich achtete darauf, dass meine Atmung gleichmäßig blieb, damit kein Verdacht aufkam, dass etwas nicht stimmte, und neckte Sindys Hals weiter, damit sie die Lider geschlossen ließ.
Als mein Date erneut seufzte, zog ich blitzschnell meine andere Hand ebenfalls von ihr weg und trat einen Schritt zurück, um zu verhindern, dass ich mit der Sauce vollgesaut wurde. Innerhalb einer Sekunde umfasste ich die Flasche mit beiden Händen und drückte den Inhalt über Sindys Kopf. Das Gemisch aus Tomatenmark, Essig, Zucker und Gewürzen fiel über ihre Haare und vermischte sich mit ihren Strähnen. Die Sauce verschmierte ihr Gesicht und bildete einen interessanten Kontrast zur Schminke. Einzelne Spritzer verteilten sich über ihrem Dekolletee und versauten ihr Kleid. Sindy erstarrte.
Ihr Körper gefror zu einer Statue und sie blickte mich ungläubig an. Ihre Augen wanderten von mir zu der Ketchupflasche und wieder zurück, bevor ihre Pupillen sich weiteten, und ihre Lippe anfing, gefährlich