Public Relations für Bäderbetriebe. Heiko Reckert

Public Relations für Bäderbetriebe - Heiko Reckert


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meine journalistische Ausbildung begonnen habe, ging es noch darum, bes-ser als die Konkurrenz zu sein. Diesen Anspruch haben heutzutage viele Journalisten nicht mehr, denn es gibt schlicht und einfach keine Konkurrenz vor Ort, von der sie sich unterscheiden müssten.

      Stärker umkämpft ist in dieser Hinsicht noch der Markt der Magazine, und hier insbesondere der Special Interest Magazine. Doch schauen wir uns die einzelnen Produkte in Deutschland der Reihe nach an.

      Tageszeitungen

      Tageszeitungen sind immer noch für unser Bad das wichtigste Presseer-zeugnis vor Ort. Zwar geht die Zahl der Zeitungsleser nach wie vor zurück, doch kann man trotzdem nicht darauf verzichten, Informationen über die Zeitung an die Kunden zu bringen. Wir haben zu Beginn des Kapitels ja bereits einiges über die sich wandelnde Zeitungslandschaft erfahren. Doch unabhängig davon, ob sich die Tageszeitungsinhalte künftig mehr und mehr digitalisieren werden und deren Qualität vielleicht rückläufig ist, bleiben Ta-geszeitungen doch eine wichtige Informationsquelle für lokale Nachrichten.

      Dabei können wir zwischen lokalen Tageszeitungen, die über einen Lokalteil, also in der Regel eine Stadtseite verfügen und überregionalen Zeitungen unterscheiden. Zum Teil erscheinen regionale Zeitungen in einer anderen Ausgabe auch überregional oder aber bundesweite Zeitungen haben regio-nal Teile, wie dies z.B. bei der Bild-Zeitung der Fall ist.

      Die Bild-Zeitung ist aber auch in einem anderen Bereich noch etwas Beson-deres, denn sie wird, anders als herkömmliche Tageszeitungen, nicht vor-wiegend im Abonnement verkauft, sondern über den Straßenverkauf. Vor

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      Die Medienlandschaft in Deutschland

      diesen Hintergrund wird klar, warum die Titelseite der Bild generell reiße-rischer aufgemacht sein muss, als die der Abo-Zeitungen. Die Schlagzeile muss die Leser zum Kauf anregen und dies jeden Tag neu.

      Oft produzieren scheinbar verschiedene Zeitungen einen unterschiedlichen Regionalteil, teilen sich jedoch den so genannten Mantel, das sind die über-regionalen, deutschlandweiten und weltweiten Beiträge. Der Mantel sieht dann zwar unterschiedlich aus, letztendlich stehen dort aber doch die glei-chen Berichte, nur etwas anders gelayoutet. Große Zeitungskonzerne nut-zen diese Synergie-Effekte, um die Kosten für ihr Produkt weiter zu drücken.

      Oben habe ich ja schon etwas über die Redaktionen, die die Inhalte für WAZ und WR erstellen, berichtet. Zum gleichen Konzern gehört zu einem Teil auch der Iserlohner Kreisanzeiger (IKZ). Die früher eigenständige Zeitung wird schon seit Jahren in Hagen zusammen mit der Wesfalenpost (WP) ge-druckt. Aktuell bezieht sie auch den Mantel von der WP, die ebenfalls zur Funke Gruppe gehört. In der Zeitung ist dann in den Berichten nie von IKZ oder WP die Rede, sondern es wird immer die Formulierung diese (unsere) Zeitung benutzt. Letztlich fällt dem Leser also gar nicht auf, dass beide Blät-ter mit dem identischen Inhalt erscheinen. Wenn wir so etwas aber in Zukunft in einer Zeitung lesen, dann wissen wir, dass der gleiche Beitrag mit großer Wahrscheinlichkeit in einem anderen Blatt ebenfalls erschienen ist.

      Ähnliche Synergien gibt es bei den Zeitungen, die zum Madsack Konzern gehören. Die Schaumburger Nachrichten haben den Mantel der Hannover-schen Allgemeinen Zeitung (HAZ). Wenn auch beide Zeitungen seit einiger Zeit in verschiedenen Formaten erscheinen.

      Die Vielfalt der Zeitungslandschaft ist also bei weiten nicht mehr so vielfältig, wie es die reine Anzahl der Titel vermuten lässt. Die genauen Verflechtungen der einzelnen Redaktionen, Mantelredaktionen und mögliche andere lokale Besonderheiten können an dieser Stelle nicht umfassend aufgeführt werden und verändern sich auch nach wie vor in schneller Folge. Wichtig ist jedoch, dass man als Pressesprecher seines Bades diese lokalen beziehungsweise vor Ort ansässigen Redaktionen und ihre Beziehungen kennt.

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      Public Relations für Bäderbetriebe

      Wochenzeitungen

      Einem relativ großen Markt der Tageszeitungen steht ein eher kleiner Markt der so genannten Wochenzeitungen gegenüber. Die Wochenzeitungen sind von ihrer Aufmachung her ganz normale Zeitungen, das heißt, sie haben auch ein typisches Zeitungsformat, arbeiten jedoch nicht tagesaktuell, son-dern erscheinen nur im wöchentlichen Rhythmus. Die bekannteste Zeitung dieser Gattung ist wohl »Die Zeit«. Für die Lokalberichterstattung sind diese Presseerzeugnisse in der Regel wenig interessant, denn das kleine Hallen-bad der mittelständischen Stadt ist in den meisten Fällen für die Redaktionen solcher Zeitungen nicht bedeutend genug. Allerdings ist »Die Zeit« auch ein Beispiel dafür, dass man mit einer Zeitung noch wirtschaftlich erfolgreich arbeiten kann. Seit 1998 stieg die verkaufte Auflage um über 11 Prozent an. Die der Leser sogar um über 14 Prozent.21

      Anzeigenblätter

      Interessanter für unsere lokale Öffentlichkeitsarbeit sind da schon die so ge-nannten Anzeigenblätter. Diese erscheinen in der Regel ein oder zweimal in der Woche und werden kostenlos an sämtliche Haushalte im Verteilungsge-biet geliefert. Wie der Name schon sagt, finanzieren sich die Anzeigenblätter durch Anzeigen. Sie haben meist relativ kleine Redaktionen und arbeiten zum großen Teil mit freien Mitarbeitern, um Kosten zu senken. Entsprechend dankbar sind solche Redaktionen für perfekt ausgearbeitete Pressebeiträge, bei denen sie möglichst wenig Nachbearbeitungsaufwand haben und für die sie keine freien Mitarbeiter finanzieren müssen. Zum Teil ist die Personalde-cke bei diesen Zeitungen so gering, dass sie Pressetexte nicht nur eins zu eins übernehmen, sondern sie noch nicht einmal auf Fehler kontrollieren. Ich habe früher selbst die Erfahrung sammeln können, als einer meiner Berich-te als Pressesprecher einer DLRG-Ortsgruppe, inklusive der Anmerkungen, die ausschließlich für die Redaktion bestimmt waren, unverändert im Blatt erschien.

      21 http://goo.gl/v5qVl0 (04.02.2014)

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      Die Medienlandschaft in Deutschland

      Verlassen wir den Zeitungsmarkt und wenden uns den Magazinen zu. Der deutsche Magazinmarkt ist ebenso umkämpft, wie der der Zeitungen. Auch wer keine Tageszeitung im Abo hat oder regelmäßig die Bildzeitung beim Kiosk um die Ecke kauft, wird nicht ganz ohne Magazine durchs Leben gehen können. Es gibt eine beinahe unüberschaubare Anzahl an Titeln zu jedem noch so ausgefalle-nen Thema.

      Grob lassen sich »Special Interest Magazine«, also solche zu bestimmten Themen wie Gesundheit, Computer, Sport von so genannten »Publikums-zeitschriften« unterscheiden. Zu letzterer Gruppe zählen z.B. diversen Frauenzeitschriften rund um Stars und Adel aber auch Männerzeitschriften wie der Playboy.

      Es ist schwierig, zu analysieren, wie groß die Akzeptanz dieser Anzeigen-blätter jeweils ist. Zwar geben die Redaktionen im Allgemeinen die verteilte Auflage, meist sogar auf der Titelseite, an, um zu zeigen, wie viele Leser eine mögliche Anzeige in diesem Blatt erreicht. Doch ist unklar, ob redakti-onelle Beiträge gelesen werden oder nicht. Ich kenne durchaus Menschen, die die Berichte eines solchen Anzeigenblattes lediglich als Hülle für die vie-len schönen Prospekte betrachten, die so jede Woche ins Haus kommen.

      Unabhängig von der tatsächlichen Anzahl der Leser, kann man als Pres-sesprecher dennoch nicht darauf verzichten, auch diese Zeitungen in der Öffentlichkeitsarbeit einzusetzen.

      Zum Teil gehören diese Wochenblätter zum gleichen Konzern, der auch die in diesem Raum verbreitete Tageszeitung herausbringt.

      Magazine

      Magazinvielfalt in Deuschland.


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