Fische, Krebse & Muscheln in heimischen Seen und Flüssen. Wolfgang Hauer

Fische, Krebse & Muscheln in heimischen Seen und Flüssen - Wolfgang Hauer


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      In nahrungsarmen Gewässern bilden sich kleinwüchsige Hungerformen.

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      Der Tigerfisch ist eine Kreuzung zwischen Bachforelle und Bachsaibling.

       Gefährdungsstatus

      Rote Liste Österreich: nahezu gefährdet

      Einschätzung des Autors 2020: gefährdet

      Rote Liste Deutschland: nur Forelle/Salmo trutta angeführt – ungefährdet

      Rote Liste Bayern: Art der Vorwarnliste

      Rote Liste Baden-Württemberg: Vorwarnliste

       Angelfischerei

      Die Bachforelle ist von großem Interesse für Angler.

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       Seeforelle

      Familie: Lachsartige, Salmonidae

      Seeforelle: Salmo trutta forma lacustris (Linnaeus, 1758)

      Lachsforelle, Ferche, Schwebforelle, Laxl, Lax, Låxn

      Englisch: Lake trout (gilt allerdings auch für den Namaycush)

      Wichtiger Hinweis: Bei der Seeforelle handelt es sich um eine Form, einen Ökotyp, der europäischen Forelle Salmo trutta. In der Praxis ist es oft nicht möglich, „Bachforellen“ und „Seeforellen“ anhand äußerer Merkmale eindeutig zuzuordnen, da speziell in Seen, die von Fließgewässern durchflossen werden (z. B. Traunsystem, Hallstättersee, Traunsee), beide Ökotypen nebeneinander vorkommen und sich auch natürlich vermischen. Zudem wurden in Fischzuchten in der Vergangenheit verschiedenste Stämme von See- und Bachforellen gekreuzt und in zahlreiche Gewässer besetzt. Vereinzelte rote Flecken werden oft überbewertet und machen aus einer Seeforelle noch keine Bachforelle – wie umgekehrt Bachforellen mit überwiegend schwarzen Tupfen noch keine Seeforelle ausmachen. So zeigen die Bachforellen in irischen Lochs fast ausschließlich schwarze Flecken. In einigen großen Voralpenseen haben sich aber Populationen der „typischen Seeforelle“ herausgebildet. Die folgende Beschreibung bezieht sich daher auf das typische Erscheinungsbild des Ökotyps Seeforelle.

      Merkmale: Heimische Fischart mit kleinen Schuppen und großem Maul, in den ersten beiden Lebensjahren sind Seeforellen meist nicht von der Bachforelle zu unterscheiden, da sie auch rote Tupfen und eine oft stark eingebuchtete Schwanzflosse haben. Die Körperform erscheint langgestreckt, keulenförmig und ist seitlich zusammengedrückt. Ältere Exemplare können bei entsprechendem Nahrungsangebot in großen Voralpenseen mit Renken- und Seesaiblingsbeständen eine bullige, relativ hochrückige Körperform aufweisen. In nahrungsarmen Gebirgsseen hingegen sind selbst alte Exemplare noch schlank und haben oft einen unverhältnismäßig großen Kopf. Die Färbung des Ökotyps salmo trutta forma lacustris ist sehr variabel und hängt stark vom Lebensraum und der Herkunft der Fische ab. Charakteristisch für die Seeforelle ist die silbrige Grundfärbung an den Seiten, der Bauch ist weiß gefärbt. Der Rücken kann dunkelgrau, dunkelgrün, fast schwarz, in manchen Seen aber auch türkisgrün gefärbt sein. Typisch sind auch die mehr oder weniger häufigen schwarzen Flecken, die meist auf mehrere Schuppen verteilt sind und daher oft unsymmetrisch oder kreuzförmig erscheinen. Diese schwarzen Flecken finden sich auch am Kopf, hinter dem Auge und auf den Kiemendeckeln sowie auf der Rückenflosse. Bei manchen Seeforellenstämmen können diese Flecken auch dunkelbraun oder rostfarben sein. In seltenen Ausnahmefällen findet man einige dieser Flecken auch auf der Schwanzflosse. Die paarigen Flossen und die Afterflosse sind nicht gefleckt. Zwischen der Rücken- und Schwanzflosse sitzt eine meist relativ große Fettflosse. Der Hinterrand der Schwanzflosse verläuft bei erwachsenen Exemplaren gerade, oft sogar leicht nach außen gewölbt. Während der Laichzeit färben sich Seeforellen ähnlich wie die Meerforellen dunkel bis schwarz. Der Kopf läuft, seitlich betrachtet, gegen die Schnauze schlank zu, die Maulspalte reicht meist bis hinter das Auge. Ältere Milchner prägen einen typischen „Charakterkopf“ mit starkem Laichhaken aus. Die Kiefer sind mit kräftigen Zähnen besetzt.

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      Sechs Monate alte Seeforelle

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      Seeforellenmilchner im Laichkleid (Wolfgangsee)

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      Schuppenbild einer Seeforelle im Laichkleid

      Wachstum: Die Durchschnittsgröße liegt je nach Gewässer zwischen 40 und 80 cm, die aktuellen Maximalgrößen liegen bei ca. 100 cm und das Maximalgewicht bei rund 20 kg. In der Vergangenheit wurden aber in den großen Voralpenseen, wie Attersee, Traunsee, Grundlsee usw., Seeforellen mit über 30 kg gefangen.

       Schuppenformel

      SL 105–132 Schuppen entlang der Seitenlinie

       Flossenformel

      RF 3–4 Hartstrahlen, 8–12 gefiederte Weichstrahlen

      AF 3–4 Hartstrahlen, 6–10 gefiederte Weichstrahlen

      Bezahnung: Die Kieferknochen der Seeforelle sind mit kräftigen Zähnen besetzt, ebenso das Zungenbein. Am Pflugscharbein sind der Stiel mit 9 bis 18 und die Platte mit zwei bis sechs Zähnen besetzt.

      Verwechslungsarten: Nicht klar abgrenzbar, da es in der Natur zur Vermischung der beiden Ökotypen Bachforelle und Seeforelle kommt. Bachforellen besitzen typischerweise neben dunklen Tupfen meist runde rote Tupfen mit heller Umrandung und eine grünbraune Rückenfärbung, die Seiten sind oft gelblich gefärbt. Die Regenbogenforelle besitzt zahlreiche dunkle Flecken in der Schwanzflosse und meist einen rötlichen Schimmer (Streifen) am Kiemendeckel und entlang der Seitenlinie. Der Huchen erscheint immer schlank und langgestreckt, sein Körperquerschnitt fast drehrund.

      Biologie: Die Seeforelle lebt in kühlen, sauerstoffreichen Alpen- und Voralpenseen. Die Jungfische halten sich entweder im Mündungsbereich von Zuflüssen oder im Uferbereich der Seen auf. Erwachsene Seeforellen leben meist in den weitläufigen Freiwasserzonen der Seen, kommen zur Nahrungssuche aber auch an die Oberfläche oder in Ufernähe. Die Laichreife erreichen großwüchsige Seeforellenstämme erst mit ca. 4 Jahren, sie sind dann bereits über 60 cm lang und rund 3 kg schwer.

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      Seeforelle aus der Mondseeache im 2. Lebensjahr

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      Milchner mit ausgeprägtem Laichhaken

      Laichzeit: Seeforellen sind Herbstlaicher und ziehen dort, wo es möglich ist, von Oktober bis Dezember in die Seezuflüsse hinauf, um zu laichen. Dabei legen manche Populationen kilometerlange Strecken in größeren Flüssen zurück, andere wieder steigen nur ein paar hundert Meter in kleine einmündende Bäche auf. Ist der Laichaufstieg wegen Niedrigwasser nicht möglich, laichen die Seeforellen auf den Schotterkegeln der einmündenden Zubringer. In manchen Seen können Seeforellen sogar im See selbst an kiesigen Stellen laichen. Die Laichplätze in den Zubringern liegen ebenfalls an stark überströmten kiesigen Stellen. Von den Rognern werden dort Laichgruben geschlagen, um dann ihre Eier darin abzulegen. Die Entwicklung der Eier und der Dottersackbrut findet im Schutz des Kieslückensystems statt.

      Nahrung:


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