Fische, Krebse & Muscheln in heimischen Seen und Flüssen. Wolfgang Hauer
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Kopfportrait: Gut erkennbar ist das erste hohe Rückenschild.
Biologie: Der Glattdick bildet sowohl anadrome als auch reine Süßwasserstämme aus. In der Donau war der Glattdick ein reiner Süßwasserfisch, welcher in der Vergangenheit zumindest bis Wien nachweislich dokumentiert ist. Über die Biologie ist wenig bekannt, Laichverhalten und Nahrungspräferenzen dürften aber den anderen Arten ähneln.
Gefährdungsursachen: Wie die anderen Störarten spielen auch beim Glattdick Überfischung, Wanderhindernisse und Degradierung des Lebensraumes die Hauptrolle beim Niedergang. Die Art ist in der Donau funktionell ausgestorben, die letzten bekannten Fänge von alten Einzelexemplaren waren 2005, 2007 und 2009. Es gibt keine Fische des Donaustammes bzw. aus dem Schwarzen Meer in Gefangenschaft und keinen Nachweis einer natürlichen Reproduktion in seinem gesamten ursprünglichen Verbreitungsgebiet. Alle in der Aquakultur erhältlichen Glattdicks stammen ursprünglich von nur vier Elterntieren ab. Der Glattdick ist somit eine der am meisten gefährdeten Fischarten Europas, wenn nicht weltweit.
Gefährdungsstatus
Rote Liste global: Vom Aussterben bedroht
Rote Liste Österreich: Ausgestorben
CITES: Anhang II
FFH-Richtline: Anhang V
Atlantischer Stör (Acipenser oxyrinchus)
Europäischer / Atlantischer Stör
Familie: Störe, Acipenseridae
Europäischer Stör, Gemeiner Stör: Acipenser sturio (Linnaeus, 1758)
Atlantischer Stör, Baltischer Stör: Acipenser oxyrinchus (Mitchill, 1815)
Verbreitung: Europa
Merkmale
Länge: bis 6 m
Gewicht: bis 600 kg
Alter: bis 60 Jahre
Rückenschilder: 9–16
Seitenschilder: 24–40
Bauchschilder: 8–14
Kiemenreusendorne: 15–29
Färbung: Der Rücken und die Seiten sind blauschwarz bis goldgrün gefärbt, die Bauchseite weiß bis gelblich.
Rückenschild: Das erste Rückenschild hängt mit dem Hinterhaupt zusammen.
Bartfäden: 4 Stück, stehen zwischen Maul und Schnauzenspitze.
Schnauze: lang, breit und leicht nach oben gebogen.
Oberlippe: dick, wulstig und leicht eingebuchtet.
Unterlippe: geteilt.
Nahrung: In der Hauptsache werden wirbellose Benthosorganismen gefressen, manchmal auch kleine Fische.
Vorkommen: Das Verbreitungsgebiet des Europäischen Störes erstreckt sich von der Nordsee über die Atlantikküste in das Mittelmeer, die Adria und das Schwarze Meer und deren Zuflüsse. In der Ostsee und ihren Zuflüssen wurde der Europäische Stör vor Jahrtausenden durch natürliche Zuwanderung vom Atlantischen Stör aus Nordamerika verdrängt, welcher auch an der europäischen Atlantikküste sympatrisch vorkam.
Merkmale: Beide Arten haben eine olivbraune bis grünliche Grundfärbung mit hellerem Bauch. Die sehr großen seitlichen Knochenplatten (A. sturio 24–40, A. oxyrinchus 24–35) können heller sein als der Untergrund. Oftmals haben sie rhombische Knochenplättchen zwischen den Schilderreihen. Das Maul ist quergestellt und sehr klein, die Schnauze kurz beim Europäischen Stör und lang beim Atlantischen Stör. Im Gegensatz zu den anderen europäischen Störarten ist die Rückenflosse annähernd so hoch wie lang.
Wachstum: Beide Arten werden 4–6 m lang und erreichen Gewichte um die 500 kg.
Gefährdungsursachen: Überfischung, Wanderbarrieren und der Verlust von Habitaten sind auch für diese beiden Arten die Gründe für das beinahe völlige Verschwinden. Der Europäische Stör kommt von seinem einstigen großflächigen Verbreitungsgebiet heute nur noch in kleiner Zahl im französischen Flusssystem der Gironde vor und wird mittels künstlicher Nachzucht und Auswilderung gestützt. Wiedereinbürgerungsbemühungen mit Auswilderungen von Jungtieren gibt es auch in Elbe und Rhein.
Der Atlantische Stör wurde in der Ostsee gänzlich ausgerottet, seit Ende der 1990er-Jahre laufen Wiedereinbürgerungsprojekte mit Muttertieren und Jungfischen aus Kanada in den meisten Ländern entlang der Ostsee.
Gefährdungsstatus
Rote Liste global: Vom Aussterben bedroht
Rote Liste Deutschland: Ausgestorben oder verschollen
CITES: Anhang I (A. sturio) und II (A. oxyrinchus)
FFH-Richtline: Anhang II & IV
Die Familie der Polyodontidae
Löffelstör
Familie: Löffelstöre, Polyodontidae
Löffelstör: Polyodon spathula (Walbaum, 1792)
Englisch: Paddlefsh
Verbreitung: Nordamerika
Merkmale
Alter: bis 40 Jahre
Gewicht: bis 80 kg
Länge: bis 2,3 m
Färbung: Der Rücken und die Seiten sind graugrün bis blauschwarz, die Bauchseite weiß bis gelblich.
Rückenschild: Löffelstöre besitzen keine Knochenplatten.
Bartfäden: Löffelstöre besitzen keine Bartfäden.
Schnauze: Ist löffelartig ausgeformt und kann bis zu einem Drittel der Gesamtlänge ausmachen. Das Maul ist nicht vorstülpbar.
Nahrung: Mit seinem speziellen Filterapparat (Kiemenreusen) wird Zooplankton filtriert.
Gefährdung: Der Löffelstör gilt in seinem ursprünglichen Verbreitungsgebiet als gefährdet.
Gefährdungsstatus
Washingtoner Artenschutzabkommen Anhang II
Vorkommen: Der Löffelstör stammt ursprünglich aus dem Mississippi-Einzugsgebiet und wurde im 20. Jahrhundert für die teichwirtschaftliche Produktion in vielen Ländern importiert, um als Planktonfiltrierer die Primärproduktion von Teichen zu nutzen. Die Art hat sich aber nicht durchgesetzt, sodass man ihn inzwischen hauptsächlich in Angel- und Zierteichen findet.
Verwechslungsarten: Aufgrund seines eigentümlichen Körperbaus