Fische, Krebse & Muscheln in heimischen Seen und Flüssen. Wolfgang Hauer
aus. Ist bei den Rognern länger und dünner.
Oberlippe: nicht eingebuchtet.
Unterlippe: in der Mitte geteilt.
Nahrung: In der Hauptsache werden kleine wirbellose Benthosorganismen wie Schnecken, Würmer und Insektenlarven gefressen.
Vorkommen: Er stammt aus den Zuflüssen des Schwarzen und Kaspischen Meeres sowie des Kara- und Weißen Meeres.
Merkmale: Schlanke Körperform mit grauem bis braunem Rücken und weißem bis hellgelbem Bauch. Die Schnauze ist spitz und endet in einer Verdickung. Das Maul ist quergestellt und klein, die vier runden Bartfäden sind stark gefranst. Die sehr vielen kleinen Seitenschilder (56–71) sind heller als der Untergrund und erscheinen als weißes Längsband. Die Flossen haben einen weißen bis gelben Flossensaum.
Wachstum: Der Sterlet wird maximal 120 cm lang, maximale Durchschnittsgrößen der männlichen Tiere liegen bei 60–70 cm, bei den weiblichen Tieren bei 75–95 cm. Das Maximalgewicht liegt bei rund 20 kg.
Verwechslungsarten: Der Sibirische Stör sieht dem Sterlet sehr ähnlich, bestes Unterscheidungsmerkmal sind die deutlich kleineren und helleren lateralen Knochenschilder beim Sterlet sowie die ausgeprägten hellen Flossensäume, welche dem Sibirischen Stör fehlen.
Biologie: Der Sterlet ist eine reine Süßwasserart und unternimmt Wanderungen von wenigen Kilometern bis zu 300 Kilometern in den Flusssystemen. Die Geschlechtsreife tritt bei den Milchnern nach 4–5, bei den Rognern nach 5–7 Jahren ein. Milchner laichen zumeist jährlich, während Rogner nur alle zwei Jahre reife Ovarien entwickeln. Die Laichzeit beginnt Ende April und dauert je nach Wassertemperatur bis Anfang Juni. Die Laichplätze gleichen jenen des Hausen hinsichtlich Substrat, Tiefe und Strömungsgeschwindigkeit. Die positiv photoaktiven Larven driften zunächst passiv über wenige Tage, bevor mit der aktiven Nahrungsaufnahme begonnen wird.
Gefährdungsursachen: Im Gegensatz zu den anderen Störarten ist beim Sterlet die Überfischung nicht der wesentliche Hauptgrund für den Rückgang der Bestände, sondern vielmehr Barrieren auf den Wanderrouten und Verbauung und Begradigung der Gewässer, durch welche die Habitatvielfalt deutlich zurückging. Die Belastung der Sedimente an der Flusssohle mit Schwermetallen und anderen Toxinen führt nachweislich zu einem Rückgang der Fruchtbarkeit. Auch die Hybridisierung mit nicht heimischen Störarten birgt ein hohes Risiko. In der deutschen und österreichischen Donau ist aktuell nur eine kleine reproduzierende Population dokumentiert, es gibt Bestrebungen, die Art auch in anderen Abschnitten wieder zu etablieren. In der Slowakei und in Ungarn ist nach dem Bau des Kraftwerks Gabcikovo eine Überalterung der Bestände wahrzunehmen. Ein regelmäßiges Aufkommen von Jungfischen ist aktuell nur im serbischen Teil der Donau, der Theiß sowie flussab des „Eisernen Tores“ – zwei für Fische unüberwindbare Staudämme an der Grenze zwischen Rumänien und Serbien – dokumentiert.
Gefährdungsstatus
Rote Liste global: Potentiell gefährdet
Rote Liste Österreich: Vom Aussterben bedroht
Rote Liste Bayern: Vom Aussterben bedroht
Rote Liste Deutschland: Ausgestorben oder verschollen
CITES: Anhang II
FFH-Richtline: Anhang V
Die Seitenschilder überdecken sich und erscheinen als weißes Längsband.
Sternhausen
Familie: Störe, Acipenseridae
Sternhausen: Acipenser stellatus (Pallas, 1771)
Englisch: Starry sturgeon, Stellate sturgeon
Verbreitung: Europa
Alter: bis 35 Jahre
Merkmale
Länge: bis 2,2 m
Gewicht: bis 68 kg
Rückenflosse: 40–54
Afterflosse: 22–35
Rückenschilder: 9–16
Seitenschilder: 26–43
Bauchschilder: 9–14
Kiemenreusendorne: 24–29
Färbung: Der Rücken ist schwarz bis rostbraun, die Seiten sind etwas heller, die Bauchseite weiß bis gelblich. Die Knochenschilder sind immer schmutzig-weiß gefärbt.
Rückenschild: Das erste Rückenschild ist vom Hinterhaupt getrennt. Zwischen den Reihen der Rücken- und Seitenschilder befinden sich zahlreiche sternförmige Knochenplättchen, die in Längsreihen angeordnet sind.
Bartfäden: 4 Stück, sind kurz und nicht gefranst, sie stehen näher zum Maul als zur Schnauzenspitze.
Schnauze: auffallend länglich und flach, zudem etwas nach oben gebogen.
Oberlippe: dick, wulstig und leicht eingebuchtet.
Unterlippe: in der Mitte geteilt.
Die Schnauze ist etwas nach oben gebogen.
Nahrung: In der Hauptsache Würmer, Schnecken, Muscheln, Krebse und manchmal auch kleine Fische
Merkmale: Im Vergleich zu den anderen Störarten hat der Sternhausen einen deutlich dünneren Körper. Der Rücken ist immer dunkelgrau bis tiefschwarz, der Bauch weiß. Die großen Knochenplatten (26–43) sind weiß, zwischen den Knochenplatten befinden sich viele kleine weiße Schilder. Die Schnauze ist lang und flach, die runden, nicht gefransten Bartfäden sitzen näher am kleinen quergestellten Maul als zur Schnauzenspitze.
Wachstum: Der Sternhausen wird bis zu 2 m lang, aufgrund seiner Körperform jedoch nur bis 80 kg schwer.
Verwechslungsarten: Durch die lange flache Schnauze und den dünnen Körper ist der Sternhausen leicht von allen anderen Störarten zu unterscheiden.
Biologie: Der Sternhausen ist anadrom und bildet im Flusssystem mehrere Populationen aus, die zu unterschiedlichen Zeiten migrieren und verschieden lange Wanderdistanzen überwinden. Historisch sind in der Donau die Wanderungen kürzer als bei Hausen und Waxdick. Die Geschlechtsreife wird nach 8–14 Jahren erreicht. Das Laichverhalten, die Laichplätze und Jungfischdrift gleichen jenen des Hausens, wobei bei höheren Wassertemperaturen etwas später im Jahr gelaicht wird.
Gefährdungsursachen: Wie beim Hausen sind auch hier Überfischung, anhaltende Wilderei und Degradierung des Lebensraumes sowie Migrationsbarrieren und Begradigungen Schuld am Bestandsrückgang. In der Donau unterhalb der Kraftwerke am Eisernen Tor findet nach wie vor eine geringe natürliche Reproduktion statt, ein Anstieg an Hybriden zwischen den Donauarten in den letzten Jahren deutet jedoch auf einen anhaltenden Bestandsrückgang hin.
Gefährdungsstatus
Rote Liste: Vom Aussterben bedroht
Rote Liste