"Ich schaffs!" in Aktion. Ben Furman
»Ich steck mir ein Bild von Cindy in die Tasche, und ich gucke darauf, wenn ich auf etwas warten muss, und dann stecke ich es erst wieder in die Tasche zurück, wenn ich dran bin«, sagte Carla.
»Das ist eine tolle Idee, aber wie kannst du daran denken, das zu tun?«, fragte Christine weiter.
Carla dachte eine Weile nach und sagte dann: »Ich werde daran denken, indem ich zu mir selbst einfach ›Stopp‹ sage.«
Sie arbeiteten einen Plan aus, nach dem Carla ihr Training in der Schule mit kleinen Schritten beginnen sollte. Sie willigte ein, dass ihre Lehrerin die Klassenkameraden über den Plan informieren würde, damit auch sie sie unterstützen konnten. Sie war auch einverstanden damit, dass die Lehrerin auf ihrem Pult eine Art Tagebuch liegen hatte, in das sie beide Notizen über Carlas Fortschritte eintragen konnten. Auch ihre Mitschüler konnten dort kommentieren, wie Carla zurechtkam.
»Es gibt noch eine Sache, die wir bedenken müssen, Carla«, sagte Christine, »und zwar: Wie sollen andere dich daran erinnern, wenn du deine Fähigkeit mal vergisst und keine Geduld hast?«
Carla hatte die Idee, dass ihre Lehrerin und ihre beiden besten Schulfreundinnen, die in der Klasse nicht weit weg saßen, ihr den Namen ihrer Kraft-Figur Cindy ins Ohr flüstern könnten, wenn sie mal wieder ungeduldig würde.
Carla machte sich dann daran, ihre Fähigkeit mit der Unterstützung ihrer Helfer zu erlernen, und sie übte gewissenhaft. Nach ein paar Monaten waren sich ihre Helfer einig darüber, dass sie genug Fortschritte gemacht und ihre Feier verdient hatte. Bald darauf organisierten ihre Eltern das Gartenfest, das sie ihr versprochen hatten – genauso, wie sie es wollte. Sie war stolz auf das, was sie erreicht hatte, und sagte, dass sie ihre neu erworbene Fähigkeit zur Geduld nun auch auf andere Bereiche anwenden wolle – auf den Tanzunterricht, auf Situationen mit Freunden und auch darauf, wie sie mit ihrem kleinen Bruder umging.
Carlas Lehrerin war so von den Fortschritten beeindruckt, dass sie »Ich schaffs« an einen anderen Lehrer weiterempfahl, der eine Schülerin mit ganz ähnlichen Problemen hatte. Dieser Lehrer bat Carla, die derzeitige »Expertin« in »Ich schaffs«, sogar, die Rolle einer Helferin für dieses Mädchen zu übernehmen.
Der Wandel in Carlas Verhalten, also die Fähigkeit, geduldig abzuwarten, bis man dran ist – bzw. seine Impulsivität zu kontrollieren, wie die Profis sagen würden –, war so durchgreifend, dass sie im nächsten Sommer wieder eine normale Schule besuchen konnte, in der sie nach Aussage ihrer Lehrer gut zurechtkam.
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