Love to Hate you. Jennifer Sucevic
entspricht dem Typ eines frechen College-Studenten mit perfekt gestylten blonden Haaren und einem athletischen Körperbau, der nicht zu muskulös ist. Ich habe eine Schwäche für diesen Look. Der jedoch nicht mit dem dieser dämlichen Typen von den Studentenverbindungen verwechselt werden sollte.
Es gibt eine feine Grenze zwischen den beiden.
Mit Mühe dämpfe ich meine aufsteigende Erregung. Das Letzte, das ich will, ist, voreilig zu handeln. Das ist erst das dritte Mal, dass wir zusammen ausgehen, aber bisher sieht es sehr vielversprechend aus. Noch besser als das, es fühlt sich an, als wären wir beide auf der gleichen Wellenlänge.
Ich mag ihn, und er scheint mich auch zu mögen.
Ich drücke mir die Daumen, dass meine Mitbewohner die WG für den Abend verlassen haben. Wenn ich wetten sollte, würde ich sagen, die Chancen stehen zu meinen Gunsten. Außerdem ist es zehn Uhr an einem Freitagabend. Jeder, der ein soziales Leben an der Brinmore University führt, weiß, dass das die beste Partyzeit ist.
Das ist der einzige Grund, warum ich es riskiert und Logan eingeladen habe. Ich möchte Zeit allein mit ihm verbringen, damit wir uns besser kennenlernen können. Da er im Pi Kappa Haus lebt, können wir nicht zu ihm gehen. Ich mag vielleicht eine Menge Dinge sein, aber ich bin nicht dumm.
Also ist es meine Wohung, oder wir machen in seinem Ford Escape rum. Aber da ich nur ein paar Blocks vom Campus entfernt wohne, patroulliert die Polizei regelmäßig das Gebiet. Und das Letzte, wofür ich einen Strafzettel brauche, ist wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses.
Ummm, nein, danke.
Ich öffne die Tür und mache fast eine Siegesfaust, als uns nichts als Stille begrüßt. Ich verzichte darauf, die Coole spielen zu wollen. Stattdessen wende ich mich mit einem strahlenden Lächeln an Logan, der als Antwort erfreut grinst.
Siehst du? Wir sind auf derselben Wellenlänge.
Ich mache das Flurlicht an und zeige auf den Wohnbereich. "Mach es dir bequem! Möchtest du etwas trinken?" Ich gehe in die Küche, die vom Wohnbereich durch eine Frühstücksbar getrennt ist, die aus einer Kunstgranit-Theke mit drei darunter gestellten Hockern besteht.
"Sicher, was auch immer du hast, ist in Ordnung." In einer hinreißenden Geste schiebt er seine Hände in die Taschen seiner Khakis und inspiziert die Wohnung.
Ich kann nicht anders, als stehen zu bleiben und ihn zu bewundern. Er ist wirklich süß. Ich bin versucht, in der Küche einen happy Dance hinzulegen, aber ich fürchte, er würde mich erwischen. Ich muss mich mit der mentalen Vorstellung davon begnügen, zumindest bis nachher.
"Das ist eine wirklich eine schöne Wohnung", sagt er.
"Danke. Wir sind erst vor ein paar Wochen eingezogen."
Unser Appartement hat drei Schlafzimmer und zwei Badezimmer. Ich hatte das Glück, das große Schlafzimmer zu ergattern, deshalb habe ich ein eigenes Badezimmer ganz für mich allein. Zum Wohnzimmer gehört ein kleines Esszimmer, das mit ihm verbunden ist. Die Küche ist zwar nicht geräumig, aber zum Hauptwohnbereich hin offen, wodurch sie sich größer anfühlt. Es ist perfekt für uns drei.
Ich schnappe mir zwei Flaschen Wasser aus dem Kühlschrank und gehe zurück zu Logan, der sich auf der Couch niedergelassen hat. Er ist groß. Wahrscheinlich etwa 1,90 m. Er hat seine Beine lang von sich gestreckt. Ich gebe ihm eine Flasche Wasser und setze mich neben ihn. Nah dran, aber nicht zu nah.
Er dreht die Kappe ab und nimmt einen langen Schluck, bevor er sich nach vorne beugt und die Flasche auf den Couchtisch stellt. Dann lehnt er sich wieder zurück und legt einen Arm über die Oberseite der Rücklehne. Seine Finger streifen über meine Schulter, und sein Mund verzieht sich zu einem sexy Lächeln.
Ich muss auch lächeln, als mein Blick auf seine Lippen fällt. Wir haben uns ein paar Mal geküsst und Logan ist ziemlich gut darin.
Ich gebe ihm mit dem Lächeln grünes Licht, sich an mich zu lehnen und mir einen weiteren Kuss zu geben.
Zumindest hoffe ich, dass er das tun wird.
Logan berührt mit seiner anderen Hand meine Wange und zieht mich mit dem Arm, den er um meine Schulter gelegt hat, zu sich.
"Du bist so hübsch", murmelt er und geht allmählich zum Angriff über.
Vorfreude kommt in mir auf. Abgesehen von Logan gab es in der letzten Zeit nicht viele Gelegenheiten zum Rummachen. Ich habe den größten Teil des Sommers mit meiner Mutter verbracht.
Am besten sollte ich diesen Gedanken sofort beenden. An Mom zu denken, wird die Stimmung zerstören, also werde ich das lassen. Alle meine Gedanken sind auf Logan und seine wunderbar zu küssenden Lippen gerichtet, die sich oh-so-langsam auf meine senken.
Ich bin kurz davor, die Augen zu schließen, als ein hörbares Klicken die Stille stört, und das Wohnzimmer von hellem Licht durchflutet wird. Logan und ich springen auseinander, wie zwei Teenager, die gerade von ihren Eltern beim Sex im Keller erwischt wurden. Mein Herz hämmert bis in meine Kehle hinauf.
Was zum ...
Ich blinzle und fokussiere meine Aufmerksamkeit auf die muskulöse Gestalt, die an der Wand lehnt, die Arme über einer breiten Brust verschränkt. Ein schweres Seufzen ist zu hören.
Verdammt.
Ich hätte es wissen sollen.
Carter fucking Prescott. Oder besser bekannt als die größte Nervensäge, die man sich vorstellen kann.
Was zum Teufel macht er hier?
Er sollte sich mit Noah betrinken und mit seinem Fanclub Hof halten. Ich habe gehört, wie sie heute Nachmittag ihre Pläne besprochen haben.
Habe ich gelauscht?
Bitte, als ob ich jemals ...
Was ich getan habe, könnte man eher als Erkundung bezeichnen. Ich stoße einen gereizten Atemzug aus. Das ist genau die Situation, die ich vermeiden wollte.
Ich blinzle und merke nach einer weiteren Welle des Schreckens, dass Carter kaum etwas anhat. Wie konnte ich das übersehen? Ganz entspannt lehnt er an der Wand, mit nichts an, außer einem weißen, eng anliegenden Slip, der mit roten und schwarzen Elefanten bedruckt ist.
Was.
Zur.
Hölle?
Ich will sterben. Jemand soll mich erschießen und mich aus meinem Elend erlösen, bevor es noch schlimmer wird.
Zu spät.
Logan versteift sich neben mir. Und nicht so, wie ich es mir erhofft hatte.
Bevor ich die Chance habe, Carter anzuschnauzen, schlendert er zu uns und lässt sich auf den hässlichen, übergroßen Lehnstuhl gegenüber von uns plumpsen. Ich hasse diesen Schandfleck und war dagegen, dass er in die Wohnung gebracht wurde.
Aber ich wurde überstimmt.
Nicht wissend, dass ich im Begriff bin, an die Decke zu gehen, oder – genauer gesagt – ohne auf mich Rücksicht zu nehmen, hebt Carter sein Kinn in Logans Richtung. "Hey, was geht ab?"
Ich koche vor Wut. Carter, dagegen, ist vollkommen entspannt, als ob er nicht gerade praktisch nackt herumstolzieren und mein Date ruinieren würde.
Der arme Logan weiß nicht, was er von der Situation halten soll.
"Ahhhh ...", stammelt er und starrt Carter aus weit aufgerissenen Augen an, als ob Carter ein Verkehrsunfall wäre, von dem er nicht wegschauen kann.
Genauso fühle ich mich auch.
Wir reden hier über leblose Körper, die über den Bürgersteig verstreut sind und über mehrere Todesopfer.
Du kannst darauf wetten, dass Carter eines von ihnen sein wird, sobald ich ihn in die Finger bekomme.