Love to Hate you. Jennifer Sucevic
viel von seinen stahlharten Muskeln.
Ugh. Warum muss er so gut aussehen?
Carter ist nicht einmal mein Typ – das ist er wirklich nicht, und ein pochendes Gefühl hat sich bereits in meiner unteren Region ausgebreitet. Es ist frustrierend.
"Ich glaube, ich ziehe mich an", sagt er.
Ich höre wohl nicht richtig. "Was?"
Er zuckt mit den Achseln und grinst. "Ich habe meine Meinung geändert. Ich werde doch noch losziehen." Das Grinsen wird breiter. "Sieht so aus, als wären deine Pläne für heute Abend geplatzt. Hast du Lust, mitzukommen?"
Diesmal überlege ich es mir nicht einmal. Ich schnappe mir die TV-Fernbedienung vom Couchtisch und schleudere sie an seinen Kopf.
Ohne den Blickkontakt zu unterbrechen, fängt er den glatten, schwarzen Controller mit einer Hand. "Ich nehme an, das ist ein Nein?"
Ich knurre vor Frustration, als er die Fernbedienung auf den Sessel fallen lässt und sich in sein Schlafzimmer zurückzieht.
Verdammt noch mal!
Ich wusste, dass er absichtlich hier geblieben war. Er war nicht müde und wollte nicht einen Abend zu Hause verbringen, um sich zu entspannen. Er lag auf der Lauer, wartete auf meine Rückkehr, bereit, zuzuschlagen. Und ich bin ihm direkt in die Falle gegangen.
Ich schüttle den Kopf und vergrabe mein Gesicht in den Händen.
Tief einatmen, sage ich mir. Ich muss tief durchatmen, oder ich werde ein Verbrechen begehen und wegen Mordes im Gefängnis landen.
Ich lebe seit weniger als einem Monat in dieser Wohngemeinschaft, und weiß schon jetzt, dass es ein langes Jahr werden wird.
2
Carter
Die Brinmore University – oder BU, wie sie liebevoll genannt wird – ist vor allem für drei Dinge bekannt.
Das erste ist Football. Die BU lässt die Universität von Alabama ziemlich schwach aussehen, allein wenn es um die Anzahl der Conference Championships und der Spieler geht, die jährlich den Sprung in die NFL schaffen. Wenn du nicht spielst, dann solltest du besser ein Fan sein, denn du wirst mit Football rund um die Uhr konfrontiert. Selbst wenn gerade keine Spielsaison ist, spricht jeder über die Aussichten für das nächste Jahr, welche High-School-Spieler rekrutiert werden, wer Profi wird, wer auf der Verletzungsliste steht und wer zurückkommt.
Neben den sportlichen Erfolgen ist die BU aber auch für ihre Akademiker bekannt. Die BU ist eine erstklassige Universität. Eine der besten des Landes. Wenn du an dieser Uni einen Abschluss machst, liegt eine vielversprechende Zukunft vor dir. Es ist eine bekannte Tatsache, dass ehemalige BU-Absolventen sich um die nachfolgenden Jahrgänge kümmern.
Dann die Partys. Die BU zählt zu den fünf besten Party-Unis des Landes mit riesigen Studentenverbindungen. Glaub mir, die Studentenschaft nimmt diese Auszeichnung ernst. Hier ist immer was los. Wenn du jede verdammte Nacht in der Woche ausgehen möchtest, kannst du das tun. Aber ich würde dringend davon abraten. Denn das wird garantiert dazu führen, dass du von der Uni rausgekickt wirst.
Es ist also nicht verwunderlich, dass die Studenten auch für ihre sekundäre Ausbildung hierher strömen. Die BU konzentriert sich auf die wichtigsten Schwerpunkte: Akademiker, Football und Partys.
Und nicht unbedingt in dieser Reihenfolge.
Obwohl ich Angebote von einigen der besten Universitäten der Vereinigten Staaten bekam, war es eine Selbstverständlichkeit, dass ich auf die BU gehen würde. Sie liegt quasi in meinem Vorgarten, nur 45 Autominuten von zu Hause entfernt. Und das war ein wichtiger Faktor. Ich verdränge diesen Gedanken schnell wieder aus dem Kopf. Das Letzte, woran ich jetzt denken möchte, ist an zu Hause. Es gibt keinen Grund, meine Stimmung an einem perfekten Freitagabend zu ruinieren.
Stattdessen bewege ich mich durch die Menge und suche nach Noah. Die Leute klopfen mir auf den Rücken und grüßen mich im Vorbeigehen.
"Siehst gut aus beim Training, Prescott!"
"Ich kann das erste Heimspiel kaum erwarten!"
"Wir werden diese Saison Alabama in den Arsch treten!"
Weibliche Hände strecken sich nach mir aus und berühren meine Arme in offener Einladung. Sexy, verführerisches Lächeln begleitet meinen Weg. So ist es schon solange ich mich erinnern kann. Sobald ich als Student des Erstsemesters in die Auswahlmannschaft kam, zeigten die Mädchen der Oberstufe Interesse. Unsere Schule gewann in diesem Jahr die Meisterschaft, und plötzlich schauten alle zu uns auf. Danach konnte ich nirgendwo mehr hingehen, ohne erkannt zu werden. Es wurden mir Angebote zur Auswahl von Sommercamps unterbreitet und meine Aussichten, College Football in der Division I zu spielen, explodierten.
Obwohl so viel Bewunderung schön ist, ist es nichts Neues für mich. Nur einer der vielen Vorteile, ein Spitzensportler an dieser Uni zu sein. Und da ich nicht lügen will: Es ist ein Vorteil, den ich schätze. Einer, den ich im Laufe der Jahre regelmäßig genutzt habe. Wenn Mädchen bereit sind, ihre Beine für mich zu spreizen, wer wäre ich dann, wenn ich sie ablehnen würde?
Unter normalen Umständen wäre ich damit beschäftigt, das Mädchen ausfindig zu machen, das mir die Gewissheit gibt, diese Nacht flachgelegt zu werden.
Mindestens einmal.
Noch wahrscheinlicher, zweimal.
Aber ich glaube nicht, dass das heute Abend der Fall sein wird. Ich habe ein bestimmtes Mädchen im Kopf. Eine, die dort von vornherein keinen Platz einnehmen sollte. Wenn ich klar denken könnte, würde ich eines der Mädchen nehmen, die nur zu scharf darauf sind, mit mir im Bett zu landen und alles über meine Mitbewohnerin vergessen.
Ich kann auf diesem Campus jede haben, die ich will.
Und, glaub mir, ich hatte bereits jede.
Bis auf eine.
Daisy Thompson ist absolut tabu. Und das ist eine Tatsache. Ich werde nicht einmal versuchen, etwas daran zu ändern.
"Hey, warum hast du so lange gebraucht?" Als der gute Freund, der er ist, bietet mir Noah eine gekühlte Flasche Bier an. "Ich dachte, du wolltest schon vor einer Stunde losfahren? Tasha und Ava haben nach dir gesucht." Er lächelt mich an, weil jeder weiß, dass diese beiden Mädchen im Doppelpack zu haben sind.
Ich kenne die beiden und habe es mit ihnen getrieben.
Mehr als ein paar Mal.
Normalerweise würde diese Art von Information mein Interesse wecken. Aber nicht heute Abend. Da ist nicht einmal ein Zucken südlich der Grenze, was meine bisherigen Gedanken nur bestätigt.
Ich öffne das Bier und nehme einen Schluck, um mir etwas Zeit zu verschaffen. "Da war etwas, um das ich mich kümmern musste."
Wenn er meine Antwort als ausweichend empfindet, kommentiert er sie nicht.
Ich kann Noah nicht erzählen, dass ich mit seiner Cousine rumgemacht habe. Im übertragenen Sinne, nicht wörtlich. Wenn ich es im wörtlichen Sinne auch nur versuchen würde, bekäme ich Prügel von Noah. Und zwar richtig.
Ich hatte den leisen Verdacht, dass Daisy sich mit diesem Clown treffen wollte und ich hatte recht. Sobald sie aus ihrem Zimmer trat, in einem kurzen Rock und einer Bluse, die ihre Kurven betonte, ihre Haare wellig und perfekt geschminkt, wusste ich, was los war.
Ich zucke zusammen.
Ja, das wird garantiert nicht passieren.
Und dafür habe ich verdammt nochmal gesorgt.
Sie weiß es vielleicht nicht zu schätzen, dass ich ihr einen Gefallen getan habe, indem ich diesen Loser losgeworden bin, aber das ist Pech.
Ich wusste genau, was dem Kerl durch den Kopf ging. Es geht