Papa werden. Anna Machin
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Zum Buch
Papa werden – Die Entstehung des modernen Vaters überwindet die alten Stereotype der Vaterschaft in einer unterhaltenden und informativen Reise durch die historischen Rollen des Vaters und hilft Ihnen zu entscheiden, was für ein Vater Sie sein wollen.
Dies ist ein Buch für alle – für die, die gerade erst Vater werden, und für die, die es schon lange sind.
Die evolutionäre Anthropologin Anna Machin erzählt die Geschichte der Vaterschaft von ihren evolutionären Anfängen vor einer halben Million Jahren bis heute und erkundet anhand von neuesten Studien aus der Neurowissenschaft, Genetik, Biologie, Soziologie und Psychologie, was es bedeutet, Vater zu sein, und welche besondere Rolle Väter im Leben ihrer Kinder spielen. Welche Auswirkungen hat die Kenntnis, Vater zu werden, auf den Mann, wie beeinflussen unsere Gene und unsere Erziehung das Verhalten als Vater, wie unterschiedlich ist die Rolle des Vaters in den Gesellschaften der Welt definiert?
Dieses erkenntnisreiche und unterhaltsame Buch stellt den Vater in ein völlig neues Licht. Ein unverzichtbares Buch für Väter und Mütter, für die, die ihre Beziehung zu ihrem Vater reflektieren wollen, für angehende Anthropologen und Soziologen, die über diese wichtige Rolle nachdenken, für eine Gesellschaft, in der sich das Vaterbild rasant verändert. Väter sind essenziell und dieses Buch erzählt Ihnen, warum.
Über die Autorin
Dr. Anna Machin ist evolutionäre Anthropologin am Institut für experimentelle Psychologie der Universität Oxford, wo sie seit über zehn Jahren die Rolle von Vätern in unserer Gesellschaft untersucht. Sie lebt mit ihrem Mann, ihren zwei Töchtern, drei Hunden, zwei Hasen und zwei Meerschweinchen in Buckinghamshire, England.
Anna Machin
PAPA WERDEN
Die Entstehung des modernen Vaters
Aus dem Englischen von
Ursel Schäfer und Enrico Heinemann
Verlag Antje Kunstmann
Für Julian
INHALT
KAPITEL EINS. Papa 1.0. Die Entwicklung der menschlichen Vaterschaft
Teil zwei. Empfängnis und Schwangerschaft
KAPITEL ZWEI. Babys im Sinn. Schwangerschaft, Identität und den Mutterleib umarmen
KAPITEL DREI. Warum Vatersein so wichtig ist. Es geht nicht nur um Biologie
KAPITEL VIER. Ein Vater wird geboren. Papas, Geburt, Gesundheit und Wohlergehen
KAPITEL FÜNF. Viele unterschiedliche Väter. Papas, Flexibilität und das Überleben des Kindes
KAPITEL SECHS. Wer ist der Papa? Gene, Psychologie und Hormone
KAPITEL SIEBEN. Ich lieb’ dich, Baby! Spielen, lachen und die Bindung aufbauen
KAPITEL ACHT. Und aus zwei werden drei (oder vier oder fünf …). Rollen und Beziehungen von Eltern
Teil fünf. Und jetzt fängt der Spaß an …
KAPITEL NEUN. Die Schule von Papa. Was Papas Kindern beibringen
KAPITEL ZEHN. Zum Kleinkindalter und darüber hinaus. Papas Rolle in der kindlichen Entwicklung
KAPITEL ELF. Papa 24345.0. Die Zukunft der Vaterschaft
Adressen für Hilfe und Unterstützung
VORWORT
Oft werde ich gefragt, warum eine Frau über Väter forschen und schreiben will. Nun, die kurze Antwort lautet, dass ich mit einem verheiratet bin. Vor zehn Jahren brachte ich mein erstes Kind zur Welt und drei Jahre später mein zweites. Es stellte sich heraus, dass Gebären nicht zu meinen Stärken zählte, und vor allem die erste Geburt wurde ein langwieriges Drama, an dessen Ende es eine sehr kranke Mutter und ein sehr krankes Baby gab. Nach dieser Geburtserfahrung bot man mir Beratung und Unterstützung bei der Verarbeitung des erlebten Traumas an, aber um meinen Ehemann – der alles miterlebt hatte, während ich besinnungslos in einem Meer aus Morphium schwamm – kümmerte sich niemand.
Nun, das muss ich hier klarstellen, weil ich sonst in ernste Schwierigkeiten geraten würde: Mein Mann erwartete gar keine Unterstützung, denn er fand, mein Baby und ich sollten zu Recht im Mittelpunkt stehen. Aber nach einem Jahr, als ich wieder arbeitete und mein Mann immer noch nicht über die Geburt unserer Tochter sprechen konnte, ohne deutliche Zeichen von seelischem Stress zu zeigen, wurde ich wütend. Wütend darüber, dass mein Mann, der andere Elternteil meines Kindes, ein Trauma erlebt hatte ähnlich dem, mitansehen zu müssen, wie ein geliebter Mensch in einen schrecklichen Autounfall verwickelt wird, und dass niemand ihn fragte, ob er in Ordnung sei oder Hilfe brauche. Da ich Wissenschaftlerin bin, tat ich, was Wissenschaftler am besten können: Ich schaute mir die Forschungsliteratur an, um herauszufinden, was meine Wissenschaftlerkollegen über Väter und ihr Erleben wussten.
Die Antwort lautet: sehr wenig. Es existierte zwar reichlich Literatur darüber, welche Auswirkungen es auf die Kinder hat, wenn der Vater nutzlos oder abwesend ist, aber zu hingebungsvollen, aktiv beteiligten Vätern, die die Windeln wechseln, beim Fußball an der Seitenlinie stehen, einen französischen Zopf flechten können und nächtliche Monster vertreiben, schwieg die Literatur. Ohne Zweifel gibt es eine kleine Minderheit von Vätern – genau wie von Müttern –, die sich durch ihre Abwesenheit definieren, und ihr negativer Einfluss auf die Entwicklung ihrer Kinder ist real und problematisch. Aber es gibt sehr viel mehr Väter, die da sind und ihr Bestes geben, und sie verdienen ebenfalls, dass man sie wahrnimmt und versteht. Und so habe ich es zu meiner Aufgabe gemacht, zu erforschen, was die Väter erleben, die im Leben ihrer Kinder präsent sind, und ihre Geschichte aus einem positiven und nicht aus einem negativen Blickwinkel zu erzählen.
Seit meinem reichlich bewegten Eintritt ins Elternleben vor zehn Jahren habe ich meine berufliche Tätigkeit der Aufgabe gewidmet, unmittelbar