Jenseits von Materie. Prof. Dr. Oliver Lazar
href="#u2d761f90-c488-5e4b-a6bc-be1ab5d40a3f"> 7 Gibt es eine Evidenz für eine geistige Welt?
7.1 EREAMS-Studie zur Wirksamkeit und Authentizität von Botschaften aus der geistigen Welt
7.1.1 Der aktuelle wissenschaftliche Stand zu Jenseitskontakten
7.1.2 Wie arbeitet ein seriöses Medium?
7.1.8 Bewertung und Diskussion
Einleitung
Wie fängt man an, ein Buch zu schreiben, das die Wissenschaft und Spiritualität in Koexistenz miteinander vereint? In unserer aufgeklärten, hoch technologischen und fortschrittlichen Gesellschaft herrscht ganz selbstverständlich das materialistisch geprägte Weltbild vor, das besagt, dass alles, was existiert, ob lebendig oder nicht, durch materielle Strukturen und Prozesse zu erklären sei. Die darauf basierenden Naturwissenschaften sind die Grundpfeiler unseres Wohlstands und des Fortschritts. Ohne die wissenschaftlichen Erfolge in der Medizin, Industrie und Informationstechnik würden wir unsere Vorstellung von einer funktionierenden, geordneten und lebenswerten Welt nicht länger aufrechterhalten können. Doch dieses Weltbild beginnt nach vielen Jahrzehnten der naturwissenschaftlich materiellen Dominanz zu wanken. Es scheint sich ein gesellschaftliches Umdenken anzubahnen. In Kapitel 2: Wissenschaft und Spiritualität (➛Seite 48) werde ich diesen Wandel detailliert beschreiben. Nichtsdestotrotz: Wer es in unserer westlich orientierten Welt wagt, die beiden Begriffe Wissenschaft und Spiritualität in einem Atemzug zu nennen, begibt sich auf dünnes Eis. Von den Esoterikern wird man als Materialist beschimpft, der alles Geistige à priori infrage stellt, und von den Naturwissenschaftlern als gottesfürchtiger Kreationist*, der dogmatisch seiner Glaubensideologie folgt. Seit vielen Jahrzehnten klafft ein unüberwindbarer großer Graben zwischen der spirituellen und der naturwissenschaftlichen Welt, und wer die Diskussionen in der Literatur, auf Kongressen und in den sozialen Netzwerken verfolgt, findet unversöhnlich verfeindete Lager, die sich auf höchst emotionale Weise äußerst unsachlich anfeinden. Ich schlage mich in diesem Buch nicht von vornherein auf jemandes Seite, ich folge einfach dem sachlichen Weg der besten Argumente, Beweise und größten Wahrscheinlichkeiten, so wie es ein Wissenschaftler immer tun sollte. Ich beschreite diesen spannenden Weg in völliger Freiheit, wohin er mich auch immer führen mag. Ich werde dabei kein Blatt vor den Mund nehmen, insbesondere wenn ich alteingesessene Strukturen und Ansichten kritisch hinterfrage. Ich sehe es als meine Pflicht als Wissenschaftler an, meine Erkenntnisse zu veröffentlichen, ganz gleich, welche Weltbilder ich damit zum Wanken bringe oder welche Gemüter ich erhitze. Meine Erkenntnisse sind wahrhaft und ehrlich, ich folge keiner Religion oder Ideologie, und unsere eigene Studie zu Jenseitskontakten wurde mit der üblichen wissenschaftlichen Seriosität und Methodik durchgeführt. Doch schreibe ich dieses Buch nicht, um zu missionieren oder andere Wissenschaftler von einer Geistigen Welt zu überzeugen, wenngleich ich mich über ihre Offenheit zu diesem Thema freuen würde. Ich schreibe dieses Buch aus dem Bedürfnis heraus, meine Erlebnisse, Erfahrungen und wissenschaftlichen Erkenntnisse mitzuteilen, in der Hoffnung, damit denen zu helfen, die bereit sind, diese Hilfe anzunehmen. Insbesondere hoffe ich, Menschen in tiefster Trauer mit meinem Buch Trost und Hoffnung spenden zu können.
Wenn mir jemand vor drei Jahren gesagt hätte, dass ich einmal ein Buch über den Tod, die Seelenliebe, die Entstehung von Bewusstsein und des Lebens schreiben und dass ich Jenseitskontakte erforschen würde, so hätte ich mich wahrscheinlich köstlich darüber amüsiert, denn all diese Themen spielten in meinem Leben als Familienvater und Informatikprofessor überhaupt keine Rolle. Dennoch sitze ich nun hier und schreibe dieses Buch, das das Resultat einer grundlegenden Veränderung meines Lebens ist. Was für ein Ereignis konnte mich auf so prägnante Art und Weise verändern, meine Seele auf so unglaubliche Art berühren und mein Leben komplett neu ausrichten, obwohl ich das gar nicht geplant hatte? Ich denke, es ist wichtig, dass du mich zunächst ein wenig besser kennenlernst, damit du meine Argumentationen und Erlebnisse richtig einzuschätzen weißt. Keine Angst, ich verzichte hier auf eine ausführliche Lebensgeschichte und Selbstdarstellung und fasse mich kurz. Ich erzähle im ersten Kapitel von meinem persönlichen familiären und beruflich-wissenschaftlichen Werdegang und wie ich durch den tragischen Unfalltod eines mir scheinbar fremden Kindes völlig unerwartet mein spirituelles Erwachen erlebte. Danach nehme ich dich mit auf eine Entdeckungsreise durch die Wissenschaft und Spiritualität, von den ältesten Lehren und Philosophien bis hin zur aktuellen Forschung, um die Frage ein Stück weit zu beantworten, wer wir im Innersten wirklich sind.
Natürlich wirst du gewisse Erwartungen an mich und mein Buch haben. Womöglich erhoffst du dir Antworten auf spirituelle Fragen über das Leben, die Liebe und den Tod, oder du bist einfach nur neugierig, ob man diese geistigen Themen tatsächlich mit empirischer Forschung erfassen und belegen kann. Ganz egal, mit welchen Erwartungen du dieses Buch liest, ich bitte dich, nicht in deinem Weltbild oder Glauben dogmatisch zu verharren, sondern dich der sachlichen Argumentation auf jeder Ebene zu öffnen.
Bevor es nun losgeht, gibt es hier noch ein paar formale Erläuterungen zum Buch. Wie du vielleicht schon bemerkt hast, spreche ich dich mit Du an. Wir begeben uns in diesem Buch auf eine gemeinsame Reise, und ich lasse dich an meinen Gefühlen aufrichtig teilhaben. Wir werden uns ganz nah sein, und da ist es leichter, wenn man sich duzt. Ich verwende des besseren Leseflusses wegen immer die männliche Schreibweise (also Wissenschaftler, Autor, Student etc.), gemeint sind dabei selbstverständlich alle weiblichen und männlichen Personen. Ich bitte meine lieben Leserinnen um Verzeihung. Da dies ein wissenschaftliches Buch ist, findest du im Text viele Verweise auf Endnoten, die Details zur jeweiligen Quelle enthalten. Falls erforderlich, werden in den Endnoten noch Seitenzahlen oder bei Videos Zeitangaben (TS = Timestamp) angeführt. Zusätzlich findest du alle Quellenangaben in alphabetischer Reihenfolge nach Autoren geordnet im Quellenverzeichnis.
1 * Mensch, der an eine wortwörtliche Auslegung der biblischen Schöpfungsgeschichte zur Entstehung des Universums und des Lebens glaubt.
1 Und plötzlich war alles anders
Heimat
Wir haben eine Heimat,die wir gänzlich nie verlassen.Der Vorhang des Vergessenslässt Erinnerung verblassen.Mit seidig zarten Fädendem Schicksal stets Geleitsind wir tief verbundenund lernen durch