Jenseits von Materie. Prof. Dr. Oliver Lazar

Jenseits von Materie - Prof. Dr. Oliver Lazar


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Wissenschaft nicht zu erklären sind. Tief in mir kannte ich die Wahrheit längst, aber mein Verstand kämpfte immer wieder dagegen an. Ich tat, was ich schon immer im Leben in solchen Situationen getan habe: Ich folgte meiner Intuition und meinem Herzen. Mit dieser Einstellung konnte ich mich abfinden, und zur Aufregung gesellte sich plötzlich ein Gefühl von strahlender Freude.

      Von meinem Termin zum Aura-Reading erhoffte ich mir, in einem direkten Gespräch etwas mehr über mich und meine unglaublichen Erlebnisse erfahren zu können. Als ich in Ninas Praxis saß, ahnte ich noch nicht, dass dieser Termin mein Leben nochmals auf unglaubliche Art verändern würde. Sie begann damit, meine Aura zu erkunden, und erwähnte einige für mich eher unbedeutende Dinge zu meiner elterlichen Familie, die mich zugegebenermaßen nicht sonderlich vom Hocker rissen. Ich hatte in den ersten Minuten das Gefühl, dass dieses Gespräch nichts bringen würde und dass es ein Fehler war, sie zu konsultieren. Aber dann passierte etwas Ungewöhnliches. Nach etwa fünf Minuten sagte Nina plötzlich, dass es ihr leidtue, aber sie würde nichts mehr sehen, und sie könne mir nichts mehr sagen. Im ersten Moment war ich sehr enttäuscht und verwundert, andererseits dachte ich mir, dass es eine sehr ehrliche Auskunft sei. Sie hätte mir 60 Minuten lang irgendein belangloses Zeug erzählen können, doch das tat sie nicht. Damit war mir klar, dass hier kein Hokuspokus gemacht wurde, sondern dass ich mich auf ihre Aussagen verlassen konnte. Es war eigenartig, aber irgendwie habe ich mich darüber gefreut, dass das Aura-Reading nicht geklappt hat, denn mein Herz verlangte nach etwas Anderem. Ich wusste nur noch nicht, was es genau war. Die Antwort darauf bekam ich dann von Nina. Sie öffnete sich für die Geistige Welt und sagte, dass sie in einer absoluten Klarheit ein Mädchen auf der anderen Seite spüre, das bei einem Unfall mit einem Fahrrad gestorben sei und ob ich damit etwas anfangen könnte. Ich hätte nie damit gerechnet, dass sich dieser Termin so plötzlich in einen Jenseitskontakt verwandeln würde. Ich war doch schließlich für Joma ein fremder Mann und hatte nicht das Gefühl, dass ausgerechnet mir ein Jenseitskontakt zustehen würde. Aber es fühlte sich unglaublich toll an.

      »Oh ja, das kann ich sehr gut«, antwortete ich ihr erwartungsvoll und erklärte, dass das Mädchen eine mir eigentlich unbekannte Klassenkameradin meiner Tochter war. Nina meinte, dass sich das Mädchen sehr über diesen Kontakt freue. Mein Herz begann zu strahlen, und mir wurde in diesem einmaligen Moment unmissverständlich klar, dass ich wohl genau dafür gekommen war. Joma bewies sich, so gut sie konnte, ich wusste ja nicht viel von ihr. Sie erzählte von ihren langen blonden Haaren und vom Reiten. Nina sah sie auf einem Pferd. Damit konnte ich etwas anfangen, ich wusste, dass sie eine leidenschaftliche Reiterin war. Dann sagte Nina, dass Joma ihr eine Eins und noch eine Eins zeigen würde, das sagte mir jedoch nichts. Sie machte unmissverständlich klar, dass es keine Elf war, sondern definitiv zwei einzelne Einsen. Doch zwei einzelne Einsen ergaben für mich überhaupt keinen Sinn. Ich vermutete zunächst ein Datum und ging alle Haus- und Telefonnummern durch, die eine Rolle hätten spielen können. Aber ich konnte die Zahlen nicht zuordnen. In dem Moment konnten also weder das Medium noch ich etwas mit dieser Information anfangen. Nina meinte, dass sich solche Dinge meist im Nachhinein auflösen würden. Einige Wochen später habe ich dann in einem Gespräch mit Jomas Mutter das Rätsel um die beiden Einsen tatsächlich auflösen können. Ich kann gar nicht beschreiben, wie wundervoll es sich anfühlt, wenn sich solche Dinge plötzlich stimmig zusammenfügen. Die Mutter erzählte mir, dass Joma kurz vor ihrem Unfall zwei Mal den ersten Platz bei einem Reitturnier belegt hatte. Jetzt ergab alles einen Sinn. Nina hatte mir erzählt, dass sie Joma reiten gesehen habe, und direkt danach kamen die beiden Einsen. Ich konnte es also gar nicht wissen, und es sollte sich erst in meinem Gespräch mit der Mutter auflösen.

      Dann erhielt ich durch das Medium eine Botschaft, die mir regelrecht den Atem nahm. Sie blickte wie durch mich hindurch und sagte: »Ein Vater? Es ist unglaublich, aber es überrascht mich nicht. Die geistige Welt bestätigt, dass du ein Vater bist.« Joma teilte durch das Medium mit, dass ich in einem früheren Leben einmal ihr Vater gewesen sei, und auch ich hätte sie in jenem Leben verloren und ihren Tod erleben müssen. Ich war total überrascht und überwältigt. Diese Nachricht berührte mein Herz auf wundervolle Weise. In diesem Moment habe ich nicht darüber nachgedacht oder die Information hinterfragt, ich habe nur gefühlt. Einerseits war ich irgendwie total erleichtert und glücklich darüber, denn endlich ergaben meine Gefühle einen Sinn. Andererseits wagte ich kaum, es zu glauben. Aber mein Verstand befand sich in diesem Moment im Stand-by-Modus, sodass die kritische Auseinandersetzung damit erst noch ein wenig warten musste. So viele unglaubliche Informationen prasselten auf mich ein, und ich war einfach nur sehr gerührt. Dass ich in einem früheren Leben dasselbe Schicksal erleiden musste wie Jomas Eltern, ließ mich eine noch größere Verbundenheit empfinden. In diesem Moment gab es für mich keinerlei Zweifel, ich stellte wie selbstverständlich nichts von dem, was das Medium mir sagte, infrage. Der Zweifler und kritische Naturwissenschaftler in mir kamen erst später wieder zum Vorschein. Die Zeit bei der Sitzung verging wie im Flug, und als wir schon 20 Minuten überzogen hatten, sagte das Medium, dass Sie Joma nun wegschicken müsse, denn bald kämen neue Klienten. Als sich die Sitzung somit dem Ende zuneigte, erhielt ich noch eine abschließende Botschaft. Joma ließ mich wissen, dass ich doch eine Rückführung machen sollte, wenn ich mehr erfahren wollte. Für die kritischen Leser, die jetzt vielleicht vermuten, dass mir das Medium doch nur eine Rückführung verkaufen wollte und dass sich hinter der Aussage nur ein Geschäftsmodell verberge, sei gesagt, dass Nina gar keine Rückführungen anbietet und auch nicht mit anderen Medien kooperiert, die solche Angebote machen.

      Auch nach all diesen Ereignissen bin ich tatsächlich


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