Kontrastive Pragmatik in Forschung und Vermittlung. Группа авторов

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Eu prometi-lhe que, quando regressasse de férias, já teria renovado a casa toda.

      (Hundertmark-Santos Martins 1982: 212)

      (15) Ele teria feito 100 anos ontem.

      (16) Ela teria desejado ver o museu.

      (17) Segundo o jornal O Público, o incêndio teria começado por volta da meia noite.

      (Beispiele (15)-(17) aus: Vilela 1999: 174-175)

      (18) Eles teriam ido embora?

      (Gärtner 1998: 29)

      Im gesprochenen Portugiesisch ist die Verwendung des Konditionals – besonders der synthetischen Form – stark rückgängig, wie Brauer-Figueiredo (1999: 410-411) zeigt. In Kontexten, wo der analytische Konditional eine temporale Lesart veranlasst, wird er häufig durch das analytische Plusquamperfekt ersetzt. Dies funktioniert jedoch nicht für eine modale Lesart, da Tempus diese nicht versprachlichen kann (vgl. Oliveira 2013: 533). Für eine diastratische Variation im Gebrauch spricht die Tatsache, dass vor allem Schülerinnen und Schüler sowie Studentinnen und Studenten die Form gebrauchen, da sie durch die zahlreiche Lektüre und die Bestrebungen seitens der Lehrkräfte, ein gehobenes Register in den Lernenden auszubilden, mit dieser vertraut sind. Und betrachtet man die Beispielsätze in dem von Brauer-Figueiredo (1999) untersuchten Korpus, so erscheinen die Okkurrenzen diastratisch und diaphasisch sehr hoch markiert, wie die Tempusselektion, die Wortwahl und die Verwendung der Mesoklise in (19) bestätigen.

      (19) [...] se o poeta vivesse no nosso século pensa que ele optaria por escrever um [sic!] epopeia ou decidir-se-ia pela poesia satírica?

      (Brauer-Figueiredo 1999: 413)

      Später nimmt auch bei dieser Gruppe die Häufigkeit der Verwendung ab (Brauer-Figueiredo 1999: 411). Umgangssprachlich wird der synthetische Konditional meist durch das Imperfekt ersetzt, wie bereits Hundertmark-Santos Martins (1982, 208-209) festhält, und der analytische Konditional durch das analytische Plusquamperfekt (20).

      (20) Noutro tempo ela teria sido/ tinha sido uma mulher feliz.

      (Hundertmark-Santos Martins 1982: 214)

      Der Konditional in seiner temporalen Lesart wird im europäischen (Oliveira 2013: 527) und im brasilianischen Portugiesisch (Bagno 2016: 556-557) sowohl in der geschriebenen als auch in der gesprochenen Sprache äußerst selten gebraucht. Im europäischen Portugiesisch wird der Konditional auch in seiner modalen Lesart durch den Imperfekt Indikativ ersetzt, worin sich die Varietät vom brasilianischen Portugiesisch deutlich unterscheidet. Selbst in der gesprochenen Sprache wird dort bei Konditionalsätzen mit Konjunktiv in der Protasis der Konditional und nicht das Imperfekt wie im europäischen Portugiesisch verwendet. Dies belegen die folgenden Beispiele (21-22) aus S. Paulo und Rio de Janeiro aus dem Corpus NURC-Brasil.

      (21) [...] se fosse passar um filme para crianças que tipo de filme a senhora acha que deveria ser passado?

      (NURC/SP/234 apud Bagno 2016: 557)

      (22) [...] se eu ganhasse assim na loteria e tal eu nunca jogaria em mercado de capitais, nada disso, eu sempre ficaria em imóveis, mesmo porque agora eu tenho uma terceira condição importante, que é a questão da família [...]

      (NURC/RJ/355 apud Bagno 2016: 557)

      Für das brasilianische Portugiesisch hat Bagno (2016) die 15 Aufnahmen aus dem Corpus NURC-Brasil (jeweils drei pro am Projekt beteiligter Stadt) und die Okkurrenzen von Konditionalformen ausgewertet. Am häufigsten sind bei den insgesamt 224 Okkurrenzen die Verben ser (66), poder (38), gostar (22), dever (11) und dizer (11) im Konditional belegt (Bagno 2016: 557-558). Interessant ist, dass von den 224 Verwendungen des Konditionals lediglich 10 und somit 4,5% eine temporale Lesart versprachlichen (Bagno 2016: 559).

      Betrachtet man die Verteilung der Okkurrenzen und die Produktivität der Form, so wäre es eigentlich adäquat, den Konditional im Fall des Portugiesischen den Modi und nicht den Tempora zuzurechnen – entgegen der Tendenz in den Grammatiken und einem breiten Teil der Forschungsliteratur.

      3.2. Der Konditional im Spanischen

      Aus morphologischer Sicht ist der Konditional im Spanischen identisch zum Futur des Indikativs, nur mit den Endungen -ía, -ías, -ía, -íamos, -íais, -ían, die bei regelmäßigen Verben an den Infinitivstamm angehängt werden. Graphematisch unterscheidet sich der Konditional vom Portugiesischen lediglich durch den Akzent auf dem <i>, den im Portugiesischen nur die erste und zweite Person Plural aufweisen, wobei Letztere jedoch mit <e> und nicht mit <a> gebildet wird: -íeis (vgl. de Bruyne 2002: 376 und Cunha/ Cintra 1999: 391). Auch das Spanische kennt neben dem synthetischen Konditional einen analytischen Konditional II, gebildet aus dem condicional von haber1 und dem Perfektpartizip des Hauptverbs (habría cantado) (vgl. de Bruyne 2002: 380). Semantisch gesehen verortet der Konditional wie auch das Futur ein Ereignis aus temporaler Sicht in der Nachzeitigkeit, nur dass es Bedingungen gibt, die die Erfüllung des Verbalereignisses erschweren, bedingen, konditionieren (RAE 2010: 449).

      Im Spanischen hat der Konditional ebenso wie im Portugiesischen eine temporale und eine modale Semantik. In seiner temporalen Bedeutung (futuro del pasado) verortet er Ereignisse nach einer Referenzzeit, aber vorzeitig zur Sprechzeit (23) und stellt diese als abgeschlossen dar (vgl. Alcina/ Blecua 1994: 805).

      (23) Dijo que asistiría a la reunión.

      (RAE 1991: 472)

      Semantisch gesehen ähnelt der Konditional dem Futur in seiner Vagheit und seinem gewissermaßen hypothetischen bzw. ungewissen Charakter (RAE 1991: 472). Aus diesem Grund und analog zum Futur und wie im Portugiesischen kann der Konditional in seiner modalen Lesart Möglichkeiten, Wahrscheinlichkeiten oder Vermutungen ausdrücken (24 & 25) und wird in Bedingungssätzen gebraucht, in denen in der Protasis das Verbalereignis im Imperfekt des Subjunktiv steht (26). Auch im Deutschen wird in diesem Fall ein Konditional verwendet. In der Protasis selbst von Konditionalsätzen kann der Konditional im Spanischen wie im Portugiesischen nicht vorkommen (vgl. RAE 2010: 449).2

      (24) Serían las dos cuando me acosté.

      (25) Tendría mucha educación, pero no lo demostraba.

      (Porto Dapena 1989: 58)

      (26) Si tuviese dinero, compraría esta casa.

      (de Bruyner 2002: 438)

      In (24) spricht man auch von einem Wahrscheinlichkeitskonditional oder einem konjekturalen Konditional. Er ist durch das Imperfekt ersetzbar. Der konjekturale Konditional kann in Adversativsätzen mit konzessiver Bedeutung verwendet (27) mit Wahrscheinlichkeitsadverbien verbunden (28) oder durch ein Vermutungsverb regiert werden (29) (RAE 2010: 450).

      (27) Muy bondoso sería, pero bien podía ser absolutamente imaginário.

      (Collyer, Pájaros)

      (28) Seguramente estaría cansado.

      (29) Me imaginé que tendría las manos con un cigarillo del que no tragaría el humo.

      (Marías, J., Corazón)

      (Beispiele 27-29 aus/ RAE 2010: 450)

      Wie im Deutschen und im Portugiesischen dient der Konditional im Spanischen auch dazu, Bescheidenheit (30) oder Höflichkeit (31) auszudrücken (RAE 1991: 474; RAE 2010: 450-451). Allerdings wird dafür im europäischen Portugiesisch fast ausschließlich das Imperfekt und im brasilianischen Portugiesisch – in der gesprochenen Sprache – meistens das Präsens mit por favor ‘bitte’ verwendet.

      (30) Me atrevería a asegurar que lo vi ayer.

      (Dapena


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