Camerarius Polyhistor. Группа авторов
Leipzig 1877, 67–119.
Ritschl, Friedrich: Veit Werler als Leipziger Docent und die Leipziger Plautusstudien im Anfang des sechzehnten Jahrhunderts, in: Ders.: Opuscula philologica, Bd. 5, Leipzig 1879, 40–92.
Rudersdorf, Manfred: Die strukturbildende Kraft des patriarchalischen Fürstenstaates im 16. Jahrhundert. Zum allgemeinhistorischen Hintergrund des Wirkens von Joachim Camerarius an der Leipziger Universität, in: Rainer Kößling/Günther Wartenberg (Hgg.): Joachim Camerarius, Tübingen 2003 (Leipziger Studien zur klassischen Philologie 1), 21–42.
Rudersdorf, Manfred: Konkurrenz- und Modellanstalt. Caspar Borner und Joachim Camerarius als Akteure des Wandels im albertinischen Leipzig (1539/41), in: Matthias Asche/Heiner Lück/Manfred Rudersdorf (Hgg.): Die Leucorea zur Zeit des späten Melanchthon. Institutionen und Formen gelehrter Bildung um 1550, Leipzig 2015 (Leucorea-Studien zur Geschichte der Reformation und der Lutherischen Orthodoxie 26), 209–231.
Schäfer, Eckart: Bukolik und Bauernkrieg. Joachim Camerarius als Dichter, in: Frank Baron (Hg.): Joachim Camerarius (1500–1574). Beiträge zur Geschichte des Humanismus im Zeitalter der Reformation, München 1978 (Humanistische Bibliothek, Abhandlungen 24), 121–151.
Schäfer, Eckart: Camerarius – Anonymität und Engagement, in: Kößling, Rainer/Wartenberg, Günther (Hgg.): Joachim Camerarius, Tübingen 2003 (Leipziger Studien zur klassischen Philologie 1), 133–174.
Schäfer, Eckart: Plautus-Philologie im Zeichen des Camerarius, in: Rolf Hartkamp/Florian Hurka (Hgg.): Studien zu Plautus’ Cistellaria, Tübingen 2004 (ScriptOralia, Reihe A, Altertumswissenschaftliche Reihe 35), 437–475.
Scheible, Heinz: Überlieferung und Editionen der Briefe Melanchthons, Heidelberger Jahrbücher 12, 1968, 135–161.
Schmitt, Gisela: Alte und Neue Welt. Die Beziehungen des Joachim Camerarius zum Konquistador Philipp von Hutten, in: Rainer Kößling/Günther Wartenberg (Hgg.): Joachim Camerarius, Tübingen 2003 (Leipziger Studien zur klassischen Philologie 1), 303–336.
Sier, Kurt: Camerarius als Interpret Homers, in: Rainer Kößling/Günther Wartenberg (Hgg.): Joachim Camerarius, Tübingen 2003 (Leipziger Studien zur klassischen Philologie 1), 207–233.
Stählin, Friedrich: Camerarius d.Ä., Joachim, NDB 3, 1957, 104–105.
Stärk, Ekkehard: Camerarius’ Plautus, in: Rainer Kößling/Günther Wartenberg (Hgg.): Joachim Camerarius, Tübingen 2003 (Leipziger Studien zur klassischen Philologie 1), 235–248.
Staswick, Carol Annette: Joachim Camerarius and the Republic of Letters in the Age of the Reformation, Diss. Ann Arbor 1992 [Mikrofiche 1998].
Summer, Georg (Hg.): Catalogus continens enumerationem omnium librorum et scriptorum tam editorum quam edendorum […] Joachimi Camerarii, Danzig 1646.
Verzeichnis der im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucke des XVI. Jahrhunderts. 3 Abt. in 25 Bde.n, Stuttgart 1983–2000. Erweitert online unter http://www.vd16.de.
Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 17. Jahrhunderts. Online unter http://www.vd17.de.
Wartenberg, Günther: Joachim Camerarius – Mitgestalter der Kultur- und Bildungslandschaft Mitteldeutschlands, in: Rainer Kößling/Günther Wartenberg (Hgg.): Joachim Camerarius, Tübingen 2003 (Leipziger Studien zur klassischen Philologie 1), 9–20.
Wels, Volkhard: Der Begriff der Dichtung in der Frühen Neuzeit, Berlin/New York 2009 (Historia hermeneutica 8).
Wendorf, Hermann: Joachim Camerarius (1500–1574), Herbergen der Christenheit 1, 1957, 34–87.
Weng, Gerhard: Camerarius’ griechische Gestaltung des 133. Psalms – nur eine Paraphrase?, in: Rainer Kößling/Günther Wartenberg (Hgg.): Joachim Camerarius, Tübingen 2003 (Leipziger Studien zur klassischen Philologie 1), 175–206.
Wiegand, Hermann: Hodoeporica. Studien zur neulateinischen Reisedichtung des deutschen Kulturraums im 16. Jahrhundert. Mit einer Bio-Bibliographie der Autoren und Drucke, Baden-Baden 1984 (Saecvla spiritalia 12).
Woitkowitz, Torsten: Die Freundschaft von Melanchthon und Joachim Camerarius im Spiegel von dessen Korrespondenz mit Christoph von Karlowitz, in: Matthias Dall’Asta/Heidi Hein/Christine Mundhenk (Hgg.): Philipp Melanchthon in der Briefkultur des 16. Jahrhunderts, Heidelberg 2015 (Akademiekonferenzen/Heidelberger Akademie der Wissenschaften 19), 163–179.
Camerarius als Pädagoge
Die Capita pietatis et religionis Christianae versibus Graecis comprehensa ad institutionem puerilem des Joachim Camerarius (1545) und ihre kürzere Erstfassung in Melanchthons Institutio puerilis literarum Graecarum (1525)*
Jochen Walter (Mainz)
Von den Früchten der althumanistischen Schul- und Geistesbildung ist keine so tief im Preise gesunken, als die Kunst, in den Sprachen und den Versmassen der Alten zierliche Gedichte zu schaffen. Wo würde sie auf deutschen Gymnasien überhaupt noch gepflegt! Wie selten, dass ein Gelehrter sich noch mit einem lateinischen Carmen oder einem griechischen Epigramme in die Öffentlichkeit wagt! Und wenn es geschieht, selbst wenn es mit unverkennbarem Geschick geschieht, – was ist der Lohn und der Dank, der solchem Beginnen gezollt wird? Vielleicht dass der eine die Leistung lobt und bewundert, ein anderer sie sogar liest und sich daran erfreut; aber im grossen und ganzen steht unsere Zeit der alten ars versificandi teilnahmslos, meist sogar ablehnend und geringschätzend gegenüber.1Koldewey, Friedrich
Mit diesen Worten hat Friedrich KoldeweyKoldewey, Friedrich vor über 100 Jahren in der Einleitung zu seiner Ausgabe einer Auswahl von Jugendgedichten des Camerarius-Schülers Johannes Caselius bereits die damalige Distanz zur ars versificandi zum Ausdruck gebracht, und diese Distanz dürfte sich seitdem kaum verringert haben. Umso reizvoller erscheint die Auseinandersetzung mit den Capita pietatisCamerarius d.Ä., JoachimCapita pietatis et religionis Christianae versibus Graecis comprehensa ad institutionem puerilem et religionis Christianae versibus Graecis comprehensa ad institutionem puerilem (im Folgenden: CPERCCamerarius d.Ä., JoachimCapita pietatis et religionis Christianae versibus Graecis comprehensa ad institutionem puerilem), die, wie der Titel schon andeutet, katechetische Inhalte in neualtgriechischen2 Hexametern abhandeln3 und in zahlreichen Auflagen erschienen sind.4
Im Laufe der Arbeit an diesem Beitrag hat sich herausgestellt, dass – von der bisherigen Forschung unbemerkt5Camerarius d.Ä., JoachimCapita pietatis et religionis Christianae versibus Graecis comprehensa ad institutionem puerilem – mit den Capita sacrosanctae fidei (im Folgenden: CSF) aus dem Jahre 1525 ein deutlich kürzeres, bisher Philipp MelanchthonMelanchthon, Philipp zugeschriebenes Gedicht vorliegt,6 dessen Wortlaut über weite Strecken mit dem der CPERCCamerarius d.Ä., JoachimCapita pietatis et religionis Christianae versibus Graecis comprehensa ad institutionem puerilem identisch ist. Das Verhältnis zwischen beiden Texten ist daher zunächst zu erörtern. Es folgt eine kurze Verortung dieses Gedichtes in Zeit und Raum und ein kurzer Blick auf den unmittelbaren Publikationszusammenhang im VD16 C 355 sowie auf die lateinische Übersetzung der CPERCCamerarius d.Ä., JoachimCapita pietatis et religionis Christianae versibus Graecis comprehensa ad institutionem puerilem in der ein Jahr später von Camerarius publizierten griechisch-lateinischen Ausgabe (VD16 C 356). Nach einer Gliederung des Textes und Übersicht über seinen Gehalt werden – ausgehend vom Proöm (1–13) – die sprachliche Gestaltung des Gedichtes und intertextuelle Bezüge, die es eröffnet, behandelt. Des Weiteren werden Aspekte literarischer Gestaltung und die Frage nach dem Ausmaß konfessioneller Prägung erörtert. Am Schluss werden Überlegungen zu der möglichen Verwendung der CPERCCamerarius d.Ä., JoachimCapita pietatis et religionis Christianae versibus Graecis comprehensa ad institutionem puerilem im Unterricht angestellt. Als Anhang ist diesem Beitrag außerdem ein synoptischer Lesetext von CSF und CPERCCamerarius d.Ä., JoachimCapita pietatis et religionis Christianae versibus Graecis comprehensa ad institutionem puerilem beigefügt.7Camerarius d.Ä., JoachimCapita pietatis et religionis