Fire&Ice 11 - Matthew Fox. Allie Kinsley
Als wäre irgendetwas an ihrem Outfit nicht komplett durchdacht.
"Die rote würde zur Unterwäsche passen", sprach er seinen Gedanken aus, ehe er seine Zunge unter Kontrolle bringen konnte.
Noch ein Zoey-Lächeln. Er wünschte sich, er würde nur noch diesen Gesichtsausdruck bei ihr sehen.
"Stimmt, aber das weiß ja keiner."
Nur sie und er. Diese Tatsache plus ihr verführerischer Körper in seinen Armen sorgten dafür, dass sein Schwanz sich zu regen begann.
"Okay … dann mal los", sagte er und trug sie aus dem Zimmer.
Er musste schleunigst auf andere Gedanken kommen, ehe er mit einer Beule in der Hose durch die Lobby gehen musste!
ZOEY
Vier Stunden später waren sie zurück im Hotel. Mat hatte darauf bestanden, ihr unterwegs noch Turnschuhe zu besorgen.
In ihren acht Zentimeter Highheels war sie fast genauso groß wie Mat, in den Turnschuhen kam sie sich neben ihm beinahe klein vor, was bei einer Frau ihrer Größe wirklich selten vorkam.
Er hielt ihr die Tür zum Hotel auf, damit sie auf Krücken und einem Bein hineinhumpeln konnte.
Er war zu nett zu ihr. Seine Hilfe, seine freundliche Art und vor allem seine ständigen Berührungen waren nicht gut für sie.
Sie hatte das Gefühl, sehenden Auges in eine Katastrophe epischen Ausmaßes zu laufen. Sie wusste, dass dieser Mann ihr viel zu nahe ging. Dass er ihr das Herz brechen könnte, wenn sie es zuließ.
In diesem Moment entdeckte sie John. Er stand von einem der Sofas in der Lobby auf und klemmte sich die gefaltete Zeitschrift unter den Oberarm.
Er kam zu ihr. Der braune, maßgeschneiderte Anzug saß perfekt wie immer.
Nur die leichte Schwellung an seiner Augenbraue passte nicht ins Bild.
"Mat." John nickte ihm zu, dann wandte er seinen Blick auf sie. "Zoey. Ich habe deine Absage erhalten und habe mich schon gewundert, wo du steckst."
Der Muskel an seinem Kiefer zuckte, als sein Blick auf ihre Füße fiel.
Früher hätte sie gedacht, dass er besorgt wäre oder etwas in der Art.
Heute wusste sie, dass er überlegte, wie er sie so mit auf eine dieser Dinnerpartys schleppen konnte.
"Ich habe uns einen Tisch reserviert. Wir müssen uns unterhalten."
Zoey nickte. Da war sie ganz seiner Meinung. Sie lächelte erst John, dann Mat an. "Danke für alles, Mat."
Sie bemerkte sofort, wie sich sein ganzer Körper anspannte.
"Geht nur vor. Ich muss auch etwas essen, werde aber erst nach Cat suchen. Vielleicht leistet sie mir Gesellschaft." Die Drohung in seinem Blick würde John nicht wahrnehmen. Dafür war er viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt.
Wie sich herausstellte, hatte John bereits für sie bestellt. Wasser, für ihn ein Steak mit Gemüse und für sie Salat ohne Dressing.
Innerlich lächelte Zoey bei dem Gedanken an die Donuts, die Mat ihnen unterwegs besorgt hatte.
Sie waren köstlich. Es war Jahre her, dass sie sich so eine süße Leckerei genehmigt hatte.
"Du warst also beim Arzt?", begann John das Gespräch, als wäre der gestrige Abend gar nicht vorgefallen.
Sie war wütend. Stinksauer, wenn man es genau nahm. Zumindest eine Entschuldigung hätte sie von John schon erwartet.
In diesem Moment setzten sich Cat und Mat an den Tisch hinter John. Nahe genug, um ihrer Unterhaltung folgen zu können.
Es störte und freute sie zugleich. Sie wollte nicht, dass jemand mitbekam, wie John sein konnte. Andererseits fühlte sie sich besser … selbstsicherer, wenn Mat in der Nähe war.
Das war absurd, weil er von ihr eine noch schlechtere Meinung hatte als John, aber dennoch empfand sie so.
"Ja. Ich musste, weil ich mir wegen dir das Außenband angerissen habe."
Die spitze Bemerkung brachte ihr nur eine erhobene Augenbraue ein.
"Ein unglücklicher Unfall infolge meines Ausrutschers. Es tut mir leid, Zoey. Es versteht sich von selbst, dass das nicht mehr vorkommen wird."
Sie glaubte ihm seine Entschuldigung nicht und leider war sie sich ganz und gar nicht sicher, dass das nicht mehr vorkommen würde.
"Unser Flieger geht in knapp drei Stunden. Möchtest du dich noch ein wenig hinlegen?"
So schnell war das Thema für ihn vom Tisch. Zoey war froh, eine Ausrede zu haben, warum sie nicht mit ihm reisen konnte.
"Ich kann dich nicht begleiten, John."
Er starrte sie grimmig an. "Ich habe mich entschuldigt. Was denn noch, Zoey?"
"Ich darf die nächsten sechs Wochen wegen der erhöhten Thrombosegefahr keine Flüge nehmen, die weiter als 5000 Flugkilometer sind." Sie war froh darüber, das eigentliche Thema so noch eine Weile umgehen zu können.
"Wie soll das gehen? Du musst in drei Wochen zur Mailänder Fashion Week!"
Zoey verzog das Gesicht. "John, ich habe mir das Außenband angerissen. Ich werde unter keinen Umständen in drei Wochen eine Modenschau laufen können."
"Hast du deinen Agenten schon angerufen?"
Sie war froh, dass in diesem Moment ihr Essen kam, sonst hätte sie ihm an die Gurgel springen müssen.
Die Unterbrechung gab ihr die Zeit, noch einmal tief durchzuatmen.
"Ich komme gerade erst aus dem Krankenhaus. Es wird das nächste sein, sobald wir hier fertig sind."
Sie aß ihren Salat ohne Dressing und hörte sich dabei Johns Ausführungen an, was ihm ihr Missgeschick jetzt alles für Probleme einbrachte.
Von Wort zu Wort wurde sie wütender. Mat ebenfalls, wenn sie seine zusammengebissenen Zähne über Johns Schulter hinweg richtig deutete.
"Bis zu dem Investorentreffen in Dubai bist du aber wieder fit, oder? Da kann ich nun wirklich nicht ohne dich hinfahren."
Sie legte ihre Gabel beiseite und richtete sich auf. "Nein, John. Ich werde dich nicht nach Dubai begleiten."
"So lange kann das doch nicht dauern und …"
"Genau genommen werde ich dich überhaupt nirgendwohin mehr begleiten", unterbrach sie ihn.
"Zoey!", mahnte er mit dieser leisen, unterdrückten Wut in der Stimme.
"Ich kann und will nicht mehr. Es funktioniert einfach nicht, John."
"Na gut." Er faltete seine Serviette zusammen und legte sie neben seinen Teller. "Du bist verwirrt, ich verstehe das. Die Schmerzen setzen dir bestimmt zu. Wir werden einfach in zwei oder drei Wochen nochmal in Ruhe darüber sprechen."
Sie spürte, wie ihre Schultern sich ganz automatisch verkrampften. "Es gibt nichts weiter zu besprechen, John."
Er nickte, als würde er ihr zustimmen, aber sie sah die Ignoranz in seinem Blick.
"Bis dahin hattest du Gelegenheit zur Ruhe zu kommen. Vielleicht rufst du deine Mutter an, sie wird dir helfen, deine Gedanken zu sortieren."
Zoey biss bei dieser unterschwelligen Drohung die Zähne zusammen.
John stand auf, kam zu ihr herüber und küsste sie auf die Wange, als hätte sie sich nicht eben von ihm getrennt. Ihr war übel. Dieses Gespräch hatte ihr alles abverlangt.
Als sie aufsah, begegnete sie Mats Blick und lächelte ihn so gut es ging an.
"Lass das!", rief er ihr über Cats Schulter hinweg zu.
Sie verdrehte die Augen.
Wie konnte