Fire&Ice 13 - Alex Altera. Allie Kinsley

Fire&Ice 13 - Alex Altera - Allie Kinsley


Скачать книгу
du hattest es doch fest vor", antwortete Alex mit gerunzelter Stirn.

      Cat lachte auf, aber hinter dem Lachen lag keinerlei Freude. "Kleinmädchen-Träume, Alex, mehr nicht."

      Die Art, wie sie das sagte, behagte ihm gar nicht. All die Begeisterung, die sie damals für alles Mögliche empfunden hatte, schien wie weggeblasen.

      "Ein rosa Pony ist ein Kleinmädchen-Traum. Diese Reise war mehr als das, Kätzchen. Es war ein Herzenswunsch."

      "Nenn mich nicht so!" Ihre Augen waren kalt wie Eis und ihr Tonfall schneidend.

      Müde rieb er sich über das Gesicht.

      "Hör mal … du hast recht. Wir müssen das hier irgendwie hinter uns lassen. Es ist lange her und vergessen."

      Vergessen sollte es zumindest sein, aber allein der Gedanke daran, was sie getan hatte, ließ Übelkeit ihn ihm aufsteigen.

      "Woher kommt dieser Sinneswandel?"

      Alex zuckte die Schultern. "Ich habe mit Ryan gesprochen. Ich will unsere Freundschaft nicht aufs Spiel setzen."

      Zögerlich nickte sie, doch ehe sie antworten konnte, kam der Kellner und servierte ihr Frühstück.

      Er hatte absolut keine Ahnung, wo er anfangen sollte, leider machte auch Cat keine Anstalten, das Wort zu ergreifen.

      Gleich mit der Tür ins Haus zu fallen und sie mit ihrem Verrat zu konfrontieren, schien ihm keine gute Idee zu sein. Er wollte, dass dieses Gespräch funktionierte.

      "Was hast du in den letzten Jahren gemacht, wenn du nicht in Neuseeland warst?", fragte er schließlich, nachdem Cat sich nur eingehend mit ihrem Kaffee beschäftigte.

      Sie sah auf und musterte ihn neugierig. "Ich habe mein eigenes Hotel geleitet."

      "Du warst sehr jung für so ein riesiges Projekt, findest du nicht?" Nach allem, was er mitbekommen hatte, war Cat erst 19 oder 20 gewesen, als Ryan das Hotel für sie gekauft hatte.

      Cat zuckte mit den Schultern. "Ryan meinte, ich brauche etwas zu tun. Ich denke, er hatte wieder einmal recht behalten."

      "Läuft es denn gut?", hakte er nach, um weiter auf ungefährlichem Terrain zu bleiben.

      "Ich kann mich nicht beklagen. Es ist natürlich viel zu tun, aber die Arbeit macht mir Spaß und füllt mich aus." Sie hörte sich an, als würde sie ein Interview geben.

      Aus irgendeinem Grund machte ihn das nahezu rasend. Er wollte diese Maske nicht sehen, wollte wissen, was wirklich in diesem hübschen Köpfchen vor sich ging.

      "Und bei dir? Ich höre, du hast ein eigenes Architekturbüro?" Small Talk, höfliche Konversation, mehr nicht.

      "Ja, der China-Auftrag war mein beruflicher Durchbruch. Ich hatte von Anfang an sehr viele, sehr gute Aufträge."

      Cat widmete sich dem Obstsalat. "Was war das für ein China-Auftrag?"

      Alex' gesamter Körper verkrampfte sich. Sie steuerten schneller auf die heiklen Themen zu, als er gedacht hatte.

      "Eine Luxusvilla, ein ziemliches Hauruckprojekt … vor sieben Jahren."

      Er beobachtete, wie ihre Gabel einem Moment über der Schüssel verharrte, und dann ziellos darin herum rührte.

      Sie machte keine Anstalten zu antworten, und doch hing das Unausgesprochene zwischen ihnen in der Luft. "Der Auftrag, wegen dem ich damals direkt nach meiner Rückkehr nach Deutschland wieder meine Koffer packen musste. Erinnerst du dich?"

      Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah sie ihn an. "Woher sollte ich davon wissen?"

      Alex musterte sie einen Moment lang. Wusste sie es wirklich nicht oder stellte sie sich nur dumm?

      "Ich hatte dir noch in derselben Nacht auf die Mailbox gesprochen und Ryan wusste ebenfalls Bescheid."

      Cat schüttelte den Kopf. "Ich habe noch nie eine Mailbox besessen, oder zumindest war sie nie aktiv. Ich hasse diese Dinger."

      "Ich habe die Nummer genommen, die du mir damals gegeben hast."

      Warum er sich dazu genötigt fühlte, sich zu rechtfertigen, wusste er nicht.

      "Wie auch immer. Ich freue mich, dass es geklappt hat", gab sie mit einem Fake-Lächeln zurück.

      Alex lehnte sich in seinem Stuhl zurück und trank einen Schluck von seinem schwarzen Kaffee.

      "Wenn das dein Problem ist, Cat, sollten wir das vielleicht ausdiskutieren."

      Sie schüttelte den Kopf. "Lass es gut sein, Alex. Im Endeffekt ist das alles längst vorbei und dieser angebliche Anruf nur ein Tropfen auf einem heißen Stein."

      "Allein die Tatsache, dass du angeblich sagst, zeigt doch schon, dass es noch lange nicht vorbei ist. Wir wollten unsere Probleme regeln, also versuch jetzt keine Ausflüchte zu suchen."

      Ein wenig zu energisch knallte sie ihre Gabel zurück auf den Tisch und funkelte ihn wütend an.

      "Selbst wenn es diesen Anruf gegeben hat, Alex, ein Anruf in sieben Jahren ändert überhaupt nichts."

      "Nachdem du mich so schnell ersetzt hattest, bin ich nicht davon ausgegangen, dass du auf weitere Anrufe scharf bist", knurrte er.

      "Es reicht." Cat stand auf und wollte schon wieder vor ihm davonlaufen, aber diesmal würde er sie nirgendwo hingehen lassen.

      Er sprang ebenfalls auf, packte sie am Oberarm und zog sie zu sich. "Oh nein, du rennst nicht schon wieder weg, wenn es schwierig wird!"

      Wie wild geworden, zerrte sie an seinem Arm, kämpfte gegen seinen Griff. "Lass mich los, Alex. Ich habe genug davon, mich ständig von dir beleidigen zu lassen!"

      Ihre Stimme klang so zerbrechlich, dass er stutzte. Er griff nach ihrem Kinn und drehte ihr Gesicht zu sich. In ihren Augen stand ein tiefer, alter Schmerz und sie schimmerten feucht.

      Alex zog sie an sich, ignorierte ihre Gegenwehr und presste sie fest an seine Brust.

      "Es tut mir leid, Kätzchen", flüsterte er und hielt sie fest, obwohl sie sich gegen ihn stemmte.

      "Es tut mir leid, okay? Ich wollte das nicht."

      Langsam erlahmte ihr Kampf.

      "Schsch … komm schon. Ich wollte dir nicht wehtun", flüsterte er, schob eine Hand in ihren Nacken und massierte leicht die verspannten Muskeln.

      "Du kannst mir nicht mehr wehtun", gab sie leise zurück, aber es war gelogen. Er hatte den Schmerz gesehen und spürte das kaum merkliche Zittern ihres Körpers an seinem.

      Sie fühlte sich so verdammt gut in seinen Armen an. Genauso gut wie vor sieben Jahren. Sie passte zu ihm, als wäre sie nur für ihn gemacht.

      Ihr Körper wurde weicher und für einen kurzen Moment ließ sie sich in die Umarmung fallen, ehe sie sich wieder versteifte, als wäre ihr eingefallen, an wen sie sich lehnte.

      Alex' Kiefer verspannte sich automatisch und er lockerte widerwillig seinen Griff.

      "Du kannst mich jetzt wieder loslassen", sagte sie schließlich, hob aber nicht ihren Blick, sondern starrte stur auf seine Brust.

      "Ich weiß nicht, ich bin mir nicht sicher, ob du nicht gleich wieder wegläufst", sagte er nur halb im Scherz.

      Dass er sie einfach gern noch einen Moment bei sich haben wollte, sagte er nicht. Er verbot sich sogar, das auch nur zu denken.

      Mit dem Verlangen, sie berühren zu müssen, hatte alles begonnen und hatte schließlich in unendlichem Schmerz geendet.

      Für sie beide, das wurde Alex langsam klar.

      Als sie sich weiter von ihm wegschob, ließ er es zu, wartete, bis sie sich gesetzt hatte, und ließ sich schließlich ebenfalls zurück auf seinen Platz sinken.

      Cat ließ er für keine Sekunde aus den Augen, beobachtete sie dabei, wie sie mit minimal zitternder Hand nach ihrem Cappuccino griff und alles daran


Скачать книгу