Das Leben des Giacomo Casanova und seine frivolen erotischen Abenteuer - Teil 1. Giacomo Casanova
entfernte sich schließlich; ohne Zweifel tat ihm sein Vorgehen sehr leid, denn jetzt verdiente ich wirklich die Exkommunikation für meine äußerst kokette Haartracht.
Als mein böser Pate fort war, nahm ich kein Blatt vor den Mund; ich erklärte Herrn von Malipiero rund heraus, ich würde mir eine andere Kirche suchen, denn ich wollte mit einem so jähzornigen und zu solchen Exzessen neigenden Menschen nichts mehr zu tun haben. Der weise, alte Herr sagte mir, ich hätte recht; das war das Mittel, um mich zu allem zu bringen, was er wünschte. Am Abend überhäufte die Gesellschaft, die die ganze Geschichte kannte, mich mit Komplimenten; man versicherte mir, ich sähe ganz entzückend hübsch aus. Ich war wie im Taumel, und meine freudige Stimmung hielt an, als seit dem Vorfall schon etwa vierzehn Tage vergangen waren und Herr von Malipiero immer noch kein Wort davon gesagt hatte, ich solle wieder in meine Kirche gehen. Nur meine Großmutter sagte mir unaufhörlich, ich müsste wieder hingehen. Aber dies war nur eine Ruhe vor dem Sturm, denn in einem Augenblick, wo ich ganz unbesorgt war, versetzte Herr von Malipiero mich in hohes Erstaunen, indem er mir sagte, es biete sich die Gelegenheit, wieder zu meiner Kirche zurückzukehren und zugleich vom Pfarrer eine glänzende Genugtuung zu erlangen.
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