Das Friedrich-Lied - 2. Buch. Henning Isenberg

Das Friedrich-Lied - 2. Buch - Henning Isenberg


Скачать книгу
Es war ein großes Spektakel.“

      „

      Wie sah er aus, dein Onkel? Hat er Eindruck gemacht?“

      Verbittert und voller Trotz dachte Sophie: An diesem Tag wird ihn wohl kein anderer an Glanz übertroffen haben. Damit lag sie richtig.

      „

      Und ob“, antwortete Friedrich, „er stellte alles in den Schatten. Er war mit solchem Ornat und Gepränge behängt, dass alle Anwesenden – außer dem König natürlich, denn der versteht es, sich mit noch größerem Aufwand zu präsentieren – sich Engelbert an Ruhm, Ehre und Schaffenskraft unterlegen fühlen mussten. Dem König gefiel es. Und darauf kam es Engelbert an.“

      Über Sophies Antlitz huschte ein trauriger Schatten. Doch sie versuchte, jegliche Regung gegenüber Friedrich und seiner Mutter zu verbergen. Doch zu sehr waren die beiden in das Gespräch vertieft, als dass sie Sophies Trauer hätten bemerken können.

      „

      Du denkst nicht gut von deinem Onkel. Doch mit ihm wird zu rechnen sein, Friedrich.“

      „

      Ja, da hast du recht, Mutter. Der König gab ihm vor allen Edlen und Geistlichen im Reich auf, für Ruhe und Ordnung im Cöllner Sprengel zu sorgen.

      „

      Zuerst wird er die Schulden im Erzbistum abtragen müssen, der Arme.“

      „

      Ordnung und Tilgung werden Hand in Hand gehen und zwar zu Lasten von uns Vögten, Mutter.“

      „

      Aber du wirst dir unsere Vogteien und kirchlichen Lehen von deinem Onkel Engelbert bestätigen lassen.“

      „

      Die Verliehenen werde ich der Kirche übergeben und als Vogt wieder empfangen. Aber die erblichen Lehen brauche ich mir nicht bestätigen zu lassen. Sie gehören uns.“

      „

      Es wäre ein Zeichen, Friedrich. Gerade in dieser Zeit machen es alle Herrschaften so.“

      „

      Doch dann hängt unser Besitz vom Gutdünken Engelberts ab, Mutter.“

      „

      Das höchste Glück, Friedrich, liegt in einem gottgefälligen und kirchentreuen Leben.“

      „

      Nein, Mutter, es tut mir leid. Der Weg zum Glück ist nicht durch die Kirchenmoral begründbar. Glück liegt in jedermanns Ansehen. Sollten mir irgendwelche Dogmen der Kirche den Weg, das Richtige für unser Land und mein Volk zu tun, verstellen, werde ich nach meinem Gewissen urteilen. Denn die Apostelgeschichte lehrt: Gott ist in uns und wir sind Gott.“

      Mathilde starrte ihren Sohn an und rief entsetzt: „Du überhöhst dich, mein Sohn.“

      Sie bekreuzigte sich ob Friedrichs Worten und sprach ein Stoßgebet: „Gebenedeit seiest du, heilige Mutter voller Gnaden. Vergib diesem armen Sünder und lass ihn nicht im Fegefeuer verglühen.“

      Dann hielt sie den Blick zu Boden gesenkt, gefolgt von einem beredten Schweigen, bis sich der Raum mit einer erstickenden Spannung gefüllt hatte.

      Friedrich wurde es zu eng. Er kochte. Wutentbrannt und mit gequältem Gewissen verließ er das mütterliche Gemach. Die Selbstferne wird überwunden, wenn der Mensch durch sein Tun mit seinem Sein eins ist. Ich hänge mein Schicksal nicht an diesen Wolf im Schafspelz.

      Sophie schaute sich verdutzt um. Zögerlich erhob sie sich, mit dem kleinen Theo auf dem Arm, und folgte ihrem Mann.

      Den Nachmittag verbrachte sie allein mit Theo in ihren Gemächern. Als Friedrich nach ihr schaute, sagte sie, es ginge ihr nicht gut. Doch in Wirklichkeit war die alte Trauer wieder aufgebrochen. Der alte Schmerz, die alte Wut, die in der Zeit nach Engelbert in ihr entstanden war.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCA7sCWADASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwCivWpg M1EFwakBr5m59LYXZmgx4pwqU80riaIFBzU6EigIKXgUXKSJM4pwYEGoS9IHouFhJE3GofLqfeKZ uouFiJo8VEy1aOMVC4p3FYiC04DFKOmacvNILDlp7E4p0aZFTmE46UgsZ7ZJoXNWHjwaYFxQFiJs 0AZqXZmjy8CgdhqJmnuMCkHHenNTQyAk05QalCA1IkYHWncBi1KMGmvhRUIk5qQLYFPKVHE2RzVn jbQNFWQdKjzUkhySMVDtINA7koFO4FNwaY70rBceSDTHwaj3nNJuJNFiZChcGpMkCheakMfFFiCB vmNPWOgrg1PFgik0UIsZxUqxnNSIBTxhRzW9NEydkULk7FJrlNZvd4KA966DV7pY4mwex71wV5cF 7g5PH1r0aUTgqyKNzAT81U0OxzWvJIhQrxWRMpDnFd0Dhky0HDL1pqxjf1qrGWB71J52Oaq4kyxI Qo61Slm5pJJ93/66qs3PWqRLYOA5zR0FRl+aeTkCgh7kyS4p7YaoEpytg0FIfHD89bVjMIMZrJVw CDUxmA6H9aB3NS9vFkU81iXEuaZJMzHv+dNI3KKBMi3cU0tTnUgYFQsaCAJoU008ClUcZqWA+Fcv Xa+GLM+crY9K5C1X5xn1r0Pw7NFAiFiOgrmrJtHRS0Z2cDCOFARWhBJlhWG9/FgBXHHvWlYTLI2N 1ePVpu56lFmwz7ovwqkybs1YkYBMA1XEgzj+tcvs2dikrETDZSxsGei5KnuKpG4EZPzD861jSZMp o1fPEfeoJ7kyKVrMe877v1qIXYJzu/Wt1SZCmgmYqWNQi4LDFQXF2C+M9ferVpAJE3AZolTsWmi9 Yf60E1ry4ZeKyQpjbirkcpKYNcs4lRYgh3MaeLYg1NAMmrJxnpREloZbw7WBrWSXagFUo8ccVbVQ R1qiGiNk8zk1mXwEY/OtUsFrG1Ukqce9CYRMea5BJGapYaSQHFNZWMpHNacduAmf6VadzQntpxEg z2qSSbzjWc4YvgZq3ChVOTWqAjeAsc4pUTaRmr42lDxVGUMJOB3qZASmAtyKFj7mrsC5hB71WlO0 4FYsBrNjAFPjemqhcUmCpxUNlo1IvWpWuNq49ar2zZXmm3JxVNiYk7gjNVDcEjFBcniniEBM/wBK hslFV+Tn1qnP8vSrcx2sRVVhvNEWMpMC56VYhU5HFWY7cDqP0qYQAEEfyq7gOhjzVgMQ3FNjHpVu O3JXJFNMBVb5aaz4607bhhVW9YqOKfMIrzKGfio3iwKIcu2c1ZdCV6Um7iSK9vkGuisxiME1iwxY 5q79p2rsBxj3qWWi/OAzcU+MhY8VRhnLnnn8aneUDikSySaTeKpGMk1ZQhu9SBBSCJnPC3pSJGQa 0mVah2A9qBlZs7aicFlqzInbFNEeBzQBQMJphjNX2AqMpSSHcrpGadJkVZVMUyaPNNoCunJqRY/m pFG004mpSAsxSbRikLZbNVlJNSqc8GrSETmTApnnCo3UkcVASQatCZac7lOKzriM4rRjwU5NQzhc YpMpGQq7TVpW+WmPHikGRUlCuM0LwafjIp6QMf8A9VNCZIkuBVG9fPSrjrsXpVKRWkbpmtYkNGU0 zK4wKuwSM69Ksppu85K/pU4tViIGAPwpk2KbwM46U06azDODWwka4qwdgjPApMpIybS18vipZ7Yl TgVKHXzevSri7XiJqUEkcuttiUZq+1mGh49KbdIYnzin29xuGP61VybFWK3KMRWhEuBQyDO6lBwK QWGTcA1mysQxrQlbdVKROfWgLEfmE0w81MI+OlNKUBYjUVYjWoB1qZDigBzrTORUhOaciBqljREC TUkac1IYtv8A+qkxilAGyTYCKtRP5S5FVYgz1YnwkJJ4wK6oRMahz/iDVNquMjvXC3NyLiTmtjxB MXkcA9zXNhDnNehSVjz6gjfIaVcGpmi3DpUO0oTXUjCxKBxTSOaA3HWoy9UMeRgU5HAqItkcUwZz 1qWF2aHmArVObnNOEmBUTNuPFNA5FYjDUx+tWGjJqCQEGrRm3ccOlKpxTQflpR9aTYRJ0LGp0B71 BGeelXY0YjpWbdjanEYRSMlWDC2On6UjIw/hqOc0cCmyU0Rk1

Скачать книгу