Voodoo, Hoodoo & Santería – Band 5 Zombies, Voodoo-, Hoodoo- und Santería-Exorzismen und Kurzrituale. Frater LYSIR

Voodoo, Hoodoo & Santería – Band 5 Zombies, Voodoo-, Hoodoo- und Santería-Exorzismen und Kurzrituale - Frater LYSIR


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Stoffe wirken, und welche Möglichkeiten die komplette Flora des jeweiligen Landes hat, egal ob es jetzt Haiti, Benin, Togo, Ghana oder Nigeria ist. Mutter Natur gibt alles, Vater Himmel, oder auch der Geist des Menschen, verknüpft alles, sodass hier die entsprechenden Möglichkeiten angenommen, eruiert, transformiert und angewendet werden.

      Und was ist jetzt mit den Zombies? Nun, Zombies gibt es! Sie entstehen u. a. durch verschiedene Gifte, doch nicht alle Bestandteile „dieses Zombiegiftes“ sind rein biochemisch nötig! Wenn man sich die aktuelle Welt anschaut, dann existieren ausreichend Zombies, die nicht mit TTX und DMT vergiftet und gefügig gemacht wurden. Nein, hier reicht der Konsumterror, das TV-Programm, die Nachrichten und der Wille, so viel wie nur irgend möglich zu erhalten, gleichzeitig aber so wenig wie irgendwie nur möglich dafür zu tun! Jeder will alles, am besten aber für nichts. Und diese Zombiefizierung läuft unter anderem auch energetisch ab. Doch dies ist ein ganz anderes Thema, denn die Zombiefizierungen im Voodoo beziehen sich darauf, dass Menschen hier einen besonderen Dienst verrichten sollen. In diesem Kontext wird auch immer eine gewisse Dramaturgie „erwartet“, sodass es in diesem Kontext eigentlich normal ist, dass hier Leichenteile verwendet werden, genauso wie Graberde, oder andere „schaurige Bestandteile“. Nun, dies alles ist vollkommen überflüssig, egal, ob es jetzt um die biologischen, pharmazeutischen, chemischen oder energetischen Komponenten geht. Irgendwelche geriebenen Knochen haben überhaupt keinen Effekt. Gut, wenn hier spitze Knochensplitter sind, könnte man sich daran verletzen, dies ist aber auch wirklich alles. Alles andere fällt wieder in den Bereich der Sympathiemagie, sodass man sich hier eben vorstellt, dass man die Essenz eines Menschen verwendet, um einen anderen Menschen zu versklaven.

      Doch man kann die schönsten, schaurigsten, gruseligsten und interessantesten Bestandteile für sein Voodoopulver verwenden, die jeweiligen Gifte, egal ob es jetzt das Tetrodotoxin ist, oder auch die verschiedenen Substanzen die die Aga-Kröte produziert, dies alles hat eine reale, biochemische Wirkung, und selbst wenn man nicht daran glaubt, selbst wenn man der Meinung ist, dass Zombiepulver eine Albernheit einer rückständigen Religion ist, wird der aufgeklärte, westliche, europäische Verstand zugrunde gehen, wenn hier das TTX seine tödliche Wirkung entfaltet. Wenn das DMT seine Wirkung entfaltet, wird der aufgeklärte, westliche, europäische Verstand vielleicht nicht zugrunde gehen, vielleicht wird er in diesem Kontext nur andere Welten betreten, und überrascht sein, was es noch alles gibt. Doch selbst wenn hier ganz bewusst keine tödlichen Gifte verwendet werden würden, sodass das Opfer „nur“ betäubt, unter Drogen gesetzt oder narkotisiert wird, ist der Effekt natürlich nicht von der Hand zu weisen. Man muss sich vorstellen, dass das Opfer betäubt oder auch paralysiert wird, sodass es dann von den jeweiligen Helfern des Bokor/Bocor/Bòkò/Azeto, oder der Caplata, vollkommen bewusst, dramaturgisch gezielt, magisch ausgeführt, beerdigt wird. Es wird darauf geachtet, dass das jeweilige Opfer wirklich in einen Sarg gelegt wird, beerdigt wird, und dort auch zurückgelassen wird. Es wird davon berichtet, dass das Opfer in etwa 2-3 Tage begraben sein soll, wobei man sich dann hier selbst ausrechnen kann, was so etwas mit der Psyche eines Menschen macht. Wenn hier auch noch ein gewisser Sauerstoffmangel hinzukommt, ist es auch wieder möglich, dass hier Schädigungen auftauchen, die irreparabel sind. In diesem Kontext spricht man von einer hypotoxischen Hirnschädigung, sodass hier das Gehirn eine Unterversorgung erleidet, wodurch eben dann schwerste Störungen der jeweiligen Hirnfunktionen auftreten können. Im medizinischen Normalfall kann dies natürlich auch auftauchen, gerade dann, wenn die Menschen reanimiert werden müssen, sodass sie hier zu lange ohne Atmung sind. Im Voodoo wird dies jedoch bewusst gemacht, sodass auch hier ein Sauerstoffmangel herbei geführt wird. Es geht hierbei nicht immer darum, dass der Mensch klinisch tot ist, und wiederbelebt wird. Nein, eine hypotoxische Hirnschädigung kann auch durch ganz andere Thematiken erreicht werden. Im Allgemeinen sind hier eigentlich Vergiftungen, Hirnblutungen, Herzstillstand, Unfälle aller Art und auch schwere allergische Reaktionen zu nennen. Nun, dass hier nicht ein Begraben eines lebendigen, atmenden Menschen aufgeführt wird, sollte klar sein. Da hier bewusst eine schwere Schädigung in Kauf genommen wird, sind hier primär Orientierungs- und Gedächtnisstörungen vorhanden, die sich jedoch auch auf motorische Störungen erweitern können. Man kann davon ausgehen, dass die bewusste Beerdigung eines lebenden Menschen auch in Haiti, genauso wie in den verschiedenen afrikanischen Ländern, von den Behörden nicht gern gesehen wird. Doch Voodoo ist Voodoo! Und man kann sich sicher sein, dass der Bokor/Bocor/Bòkò/Azeto oder die Caplata, zusammen mit ihren Helfern, darauf achten werden, dass auf der einen Seite das Opfer massiv bestraft wird, eben durch das lebendige Beerdigen, gleichzeitig aber nicht an dem irgendwann auftretenden Sauerstoffmangel stirbt. Dennoch wird hier eine Schädigung des Gehirns bewusst in Kauf genommen.

      Da das menschliche Gehirn bei einer hypotoxischen Situation bereits nach einigen Minuten mit dem Absterben von Nervenzellen reagiert, kann man sich auch hier vorstellen, was es bedeutet, dass das jeweilige Opfer 2-3 Tage lang beerdigt bleibt. Gleichzeitig muss man sich aber auch vorstellen, dass hier der Mensch nicht sofort erstickt. Der normale Mensch nutzt bei einem normalen Atemzug nur einen geringen Teil seiner Lungenkapazität. Man kann erst einmal davon ausgehen, dass die erwachsene Lunge etwa ein Gesamtfassungsvermögen von ca. 5,5-6 Litern besitzt. Der Wert schwankt natürlich stark, da die biologische Bauweise von Frauen und Männern unterschiedlich ist, genauso wie es auf die Größe der Person ankommt. Daher sind diese 5,5-6 Liter eher eine Art Richtwert. Doch der Atemzug eines Menschen nimmt in etwa nur 0,5 Liter auf. Hinzu kommt, dass der Sauerstoffgehalt in der Luft bei ca. 21 % liegt (20,95 Vol.-%), hierbei aber die gesamten 21 % bei weitem nicht verwendet werden. Nein, die ausgestoßene Luft des Menschen beinhaltet in etwa immer noch 16 % Sauerstoff, sodass man hier grob sagen kann, dass der Mensch für einen Atemzug ca. 5 % Sauerstoff seiner Umgebung benötigt. Würde der Mensch die ganzen 21 % aufnehmen, wäre jede Mund-zu-Mund-Beatmung tödlich, da hier die Person, die Hilfe benötigt, keinen Sauerstoff erhalten würde. Gut, der Mensch verbraucht also 5 % Sauerstoff. Jetzt kann man weiter davon ausgehen, dass der Mensch, der sich einen Zombiefluch aufgeladen hat, der also hier von der Gemeinschaft gerichtet werden soll, in einem Sarg liegt, der in etwa 2 Meter lang, 90 cm breit und 80 cm hoch ist. Dies würde in etwa ein Volumen von 1,44 m3 Luft bedeuten, was dann 1440 Liter Luft sind. Wenn man jetzt davon ausgeht, dass man im Schlaf in etwa 14 Atemzüge macht, man ca. 0,5 Liter Luft pro Atemzug aufnimmt, dann wird man mit dem Volumen von 1440 Liter ca. 800 Minuten Sauerstoff haben. Wenn man den Sauerstoffgehalt zu 100% aufnehmen würde, also die 21 % Sauerstoff der Luft, dann würden die 1440 Liter bei 14 Atemzügen pro Minute, also 7 Liter, „nur“ etwas über 200 Minuten überleben. Da man aber nur 5 % verwendet, wird man also über 800 Minuten kommen – zumindest in der Theorie. Tja, 800 Minuten sind etwas mehr als 13 Stunden. Etwas weit weg von 2-3 Tagen. Gut, in Haiti und auch in den afrikanischen Ländern werden nun keine Eichensärge verwendet. Es können hier einfache „Holzkisten“ sein, es kann auch nur ein Tuch sein. Ein Tuch wäre gut, wenn man nicht zu tief begraben wird. Hier würden die Lufteinschlüsse in der aufgelockerten Erde mehr Luft zur Verfügung stellen, als ein hermetisch abgeriegelter Sarg. Aber auch eine Holzkiste ist nicht so schlimm, denn auch hier werden große Spaltmaße existieren, sodass hier Luft eindringt. Außerdem soll das Begrabenwerden eine Strafe sein, sodass man sich auch hier vorstellen kann, dass ein Luftrohr existiert, sodass hier etwas Luft das Opfer erreicht. Eine andere Möglichkeit ist aber der Gedanke, dass dann Helfer oder der Bokor/Bocor/Bòkò/Azeto oder die Caplata selbst, das Opfer nach Erfahrungswerten „ausgraben“, sodass hier eine „eigene Zeit“ existiert, wann das Opfer ausgegraben wird. Dies kann nach 10 Stunden sein, nach 24 Stunden oder auch länger.

      Ein anderer Punkt, der aber manchmal gerne vergessen wird, und den Hersteller des Zombiegiftes betrifft, ist der eigene Schutz. Man hantiert hier mit immens tödlichen Giften, die eben auch über die Haut aufgenommen werden, was bedeutet, dass man sich hier auch selbst schützen muss, bevor man eben ein Opfer seiner eigenen Unvorsichtigkeit wird.

      Doch was ist, wenn hier eigentlich doch keine konzentrierten Gifte verwendet werden, sondern nur berauschende Drogen, und man sich auf der einen Seite auf den Glauben der jeweiligen Menschen stürzt, und auf der anderen Seite auf die Einfältigkeit und auf die Ängstlichkeit? Was wäre, wenn man sich einen Menschen aussucht, der in den Augen der Gemeinschaft eine Schuld auf sich geladen hat, eine Schuld, die nicht gesühnt werden kann, die eine Todesstrafe beinhalten soll, und diesen nur betäubt, bzw. unter einem Drogeneinfluss setzt, diesen theatralisch beerdigt, ihm


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