Geheimauftrag für SAX (4): SPECTATOR II. Hymer Georgy
wohl auch nicht. Sie plante eigentlich, dann zu ihren Eltern in den Elsass zu fahren, die sie schon wieder viel zu lange nicht mehr gesehen hatte. Cathleen Conquête legte gedankenverloren das Telefon beiseite. Dann setzte sie sich über die seitliche Kante der Liege zum Fenster hin auf, ließ das Badetuch, mit dem sie sich eben noch bedeckt hatte, neben sich fallen, und glitt die wenigen Zentimeter herunter auf den steingefliesten Heizboden des Massageraumes.
Mit ein paar kurzen, leichten Schritten ihrer wohlgeformten kleinen Füße erreichte sie splitterfasernackt den Garderobenständer, über dem der geliehene Frotteebademantel in Institutsfarbe hing, welchen sie vor der angenehmen Behandlung dort ausgezogen hatte. Sie bekleidete sich schnell damit, ohne ihn vorne herum besonders fest zu schließen, und hielt dann längere Zeit nachdenklich inne.
Der Blick ihrer blaugesprenkelten Augen fiel durch die hellen Untergardinen vor der geschlossenen Doppelverglasung hinunter auf die stark befahrene Straße, deren Lärm nicht bis hier hereinzudringen vermochte. Aus dem zweiten Stock heraus wirkten die vorbeieilenden Menschen klein, arglos und geschäftig.
Ein als heiliger Nikolaus verkleideter falschbärtiger Mann ging inmitten des Trubels gerade auf der anderen Straßenseite den Bürgersteig entlang und schwang dabei seine große goldene Glocke, was bereits ein paar Kinder angezogen hatte, die ihm nun eiligen Schrittes auf seinem Weg folgten. Mit der linken Hand zog er einen kleinen Bollerwagen hinter sich her. Auf diesem befanden sich buntverschnürte glitzernde Geschenkpäckchen sowie die offensive Reklame eines nationalen Mobiltelefon-Netzbetreibers, welcher die absolute Sicherheit der darin geführten Verbindungen werbewirksam hervorhob.
Schöne neue Welt!
Niemand von denjenigen dort unten ahnte auch nur etwas von der internationalen Krise, die sich möglicherweise einmal mehr anbahnte, und die wieder ganz im Verborgenen ihren Lauf nehmen würde. Erst, wenn alles vorbei war, konnte der normale Bürger dann aus den Artikeln der Gazetten und den Nachrichtensendungen des Fernsehens die Hintergründe erahnen.
Oftmals war es dann nicht einmal ansatzweise die Wahrheit.
Was für ein Job, den sie da ausübte!
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