Die Pferdelords 05 - Die Korsaren von Umbriel. Michael Schenk
Du wirst sehen.«
»Nein, dumm ist er nicht.« Dorkemunt knurrte grimmig. »Aber er hat
einen falschen Stolz. Ich sage dir, Nedeam, sobald wir einen Feind sichten,
wird der Hohe Herr blindlings auf ihn losstürmen. Ganz im Vertrauen auf
seinen starken Arm und sein scharfes Schwert.«
»Auch du vertraust deinem Arm und deiner Axt.«
Dorkemunt stutzte und lachte dann auf. »Ja, das stimmt allerdings.«
Nedeam legte seinem Freund die Hand auf die Schulter. »Glaube mir, es
ist richtig, dass Garwin auf diesem Begleitritt den Wimpel führt. Bewährt er
sich, wird Garodem von Stolz erfüllt sein. Versagt er, sind wir und die
Männer zur Stelle, um einzuschreiten. Niemand sonst würde es erfahren, und
Garwin hätte sein Gesicht gewahrt, denn der Beritt würde schweigen. Das
könnte ihm die Kraft geben, ein Unrecht einzusehen und sich zu ändern.«
Dorkemunt erwiderte Nedeams Blick. »Diese Weisheit hätte ich bei dir
nicht vermutet, mein Freund.« Er nickte zögernd. »Tradition und Ehre gelten
viel in unserem Volk, das stimmt.«
»Wenn unserem Hohen Lord Garodem etwas geschähe, müsste Garwin das
Banner unverzüglich aufnehmen. So verlangt es die Tradition. Larwyn kann
es nicht führen, und Tasmund wäre nicht dazu berechtigt, da Garodem einen
Erben hat, der in waffenfähigem Alter ist. Je eher Garwin lernt, die Männer
zu führen, desto wohler ist mir, Dorkemunt, mein Freund.«
»Hm. Du bist in Sorge um Garodem?«
»Ich bin es gewöhnt, in der Schlacht Garodems Banner zu folgen und den
Ersten Schwertmann Tasmund an der Seite unseres Pferdefürsten zu sehen.
Mich erschreckt die Vorstellung, dass ich an Tasmunds Stelle treten soll.«
»Scheust du dich vor der Verantwortung?« Dorkemunt lächelte. »Jeder
Pferdelord würde dir bereitwillig folgen.«
»Würde das auch für Garwin gelten?«
Der kleinwüchsige Pferdelord zögerte kurz. »So verlangt es die Tradition
des Pferdevolkes. Ja, sie würden ihm folgen.«
»Dann lass uns ihn behutsam lehren, wie er sie zu führen hat«, sagte
Nedeam eindringlich. »Denn irgendwann wird Garwin Pferdefürst sein, und
wir müssen dann seinem Banner auf Gedeih und Verderb folgen.«
Dorkemunt trank aus seiner Wasserflasche, verschloss sie wieder und sah
Nedeam forschend an. Schließlich nickte er zögernd. »Habe ich dir schon
gesagt, Nedeam, mein Freund, dass mir diese Reise immer weniger gefällt?«
»Ich glaube, das erwähntest du schon.«
»Schön«, brummte sein Freund. »Dann lass uns endlich die Streife
aufstellen, damit mir wenigstens für ein paar Augenblicke der Wind der
Freiheit um die Nase weht.«
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