Bitter Love - Saron. Alexa Kim

Bitter Love - Saron - Alexa Kim


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nennt der das? Ich beiße mir auf die Lippen, um mir eine bissige Bemerkung zu verkneifen. Immerhin – sein Blick ist konzentriert. Fast kommt es mir vor, als würde er gar nicht wahrnehmen, dass ich nackt bin. Meine Brüste und meine Scham interessieren ihn nicht. Wobei das auch kein Wunder ist – mein malträtierter Körper wirkt nicht gerade anziehend. Ich wage, mir die Zeit zu nehmen, ihn genauer zu betrachten. Ja, er hat auf jeden Fall asiatische Vorfahren. Wahrscheinlich nur ein Elternteil, da die Züge nicht allzu deutlich ausgeprägt sind. Aber es muss ähnlich sein, wie bei mir. Die Vorfahren meiner Mutter kamen aus den alten Ländern im hohen Norden, wo die Menschen blond und blauäugig waren. Diese Gene haben sich bei mir durchgesetzt.

      Plötzlich treffen sich unsere Blicke. Ich will schnell wegsehen, aber es gelingt mir nicht …

      Und dann sind seine Berührungen auf einmal nicht mehr so konzentriert und zurückhaltend. Sarons Hand streicht über meine Wange … ganz leicht, wie ein Windhauch. Oh, Gott, wird er nun doch nicht warten? Dieser Augenblick ist so unerträglich, dass ich meinen Kopf zur Seite drehe.

      Sofort zieht er seine Hand zurück. „Schlaf einfach etwas … heute Abend können wir reden.“

      Reden? Für wen hält er sich denn? Aber meinetwegen ... Ich spiele sein Spielchen mit, bis ich eine Gelegenheit finde, abzuhauen.

      Langsam schließe ich die Augen und tue so, als wäre ich müde. Meine Anspannung lässt erst nach, als Saron den Raum verlässt und die Tür hinter sich schließt.

      2. Vergeltung

      Am Abend hat er mir tatsächlich ein Bad eingelassen. In heißem Wasser! Ich gebe zu, dass ich das Bad genossen habe. Sogar mein Haar sieht nun wieder einigermaßen annehmlich aus. Lang und blond fällt es mir über den Rücken. Ich habe bemerkt, wie Saron es ansieht. Offenbar gefällt ihm seine Beute.

      Immerhin hat er mir Thermowaxkleidung besorgt – woher auch immer. Sie passt fast perfekt und muss von einer Frau sein. Als ich sauber und angezogen auf dem Sofa sitze und misstrauisch beobachte, wie Saron mit zwei Tellern hantiert, fühle ich mich zumindest halbwegs wieder als Mensch. Und ich habe Hunger. Was immer dort auf den Tellern ist – es riecht gut. Aber natürlich würde ich mir lieber die Zunge abbeißen, als ihm das zu zeigen.

      Doch als Saron den Teller vor mir abstellt, werfe ich alle guten Vorsätze über Bord und beginne zu stopfen. Ich hasse mich dafür, aber es schmeckt einfach gut; und ich bin so furchtbar ausgehungert.

      Saron sitzt mir gegenüber auf dem Boden, die Beine über Kreuz. Natürlich schlingt er nicht, sondern isst langsam und kultiviert. Aber er ist zumindest höflich genug, mich nicht anzustarren, während ich mich vollstopfe.

      „Schmeckt gut“, lasse ich mich herab, zwischen zwei Bissen zu sagen. Er lächelt nur stumm.

      Irgendwie macht mich das wütend. Seine aufgeblasen gönnerische Art ist noch schlimmer, als die Selbstgefälligkeit von Ash.

      „Sagst du mir jetzt, was dir passiert ist?“, fragt Saron mich nach dem Essen.

      Ich will nicht darüber reden. Schon gar nicht mit ihm. „Das ist doch offensichtlich, oder? Mehr musst du nicht wissen.“

      „Ich weiß es längst alles ...“, antwortet er leise, ohne mich anzusehen. „Cor und die anderen … das sind Schweine. Jeder weiß das. Hat dich denn keiner im Tenfathers vor denen gewarnt?“

      Ich schlinge die Arme um meinen Körper, weil ich mich unbehaglich fühle. Natürlich weiß er es längst! Durch den Hämopholaustausch. Er konnte in meinen Gefühlen lesen. Seltsam nur, dass ich seine Gefühle im Gegenzug nicht spüren konnte. Aber wahrscheinlich hat er gar keine. Genau so wird es sein. Er ist ein gefühlloses Arschloch, das die Geschichte noch mal aus erster Hand hören will, bevor er sich selbst bedient!“

      „Wenn du es weißt, brauche ich es dir erst recht nicht mehr zu erzählen.“ Meine Stimme klingt schärfer, als ich es beabsichtigt hatte. Immerhin will ich ihn ja nicht gegen mich aufbringen.

      „Nein ...“, stimmt er mir zu. Dann herrscht wieder Schweigen.

      Er ist ein komischer Typ für einen Mutanten. Seltsam verschlossen und still. Nicht so laut und aufgeblasen wie Seth, Cor und die anderen aus dem Tenfathers. Aber natürlich ist er trotzdem ein Mutant.

      „Was hast du jetzt vor? Wenn Cor mitbekommt, dass du noch lebst, wird er dich töten.“

      Ich zucke mit den Schultern. Was will er von mir hören? Dass ich ihm einen Blutvertrag anbiete und um seinen Schutz bettele? Das kann er vergessen. Ich habe meine Lektion gelernt.

      „Du kannst erstmal hierbleiben. Dann sehen wir weiter.“ Er sieht mich an, und ich suche nach Verschlagenheit in seinem Blick. Seltsamerweise kann ich sie nicht finden. Aber ich muss mich selbst ermahnen, dass das nichts bedeutet. Cors Grausamkeit konnte ich auch nicht erkennen … bis zu diesem Abend.

      Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Saron mir hier viel zu nah ist – in diesem Raum und in diesem Gespräch. Ich stehe auf – eigentlich springe ich eher auf – und dabei stoße ich mit dem Knie den kleinen Sofatisch an, und mein Teller fällt herunter.

      Im Bruchteil einer Sekunde habe ich den Teller aufgefangen. Was war denn das? Seit wann habe ich so gute Reaktionen? Ungläubig starre ich meine Hand an.

      „Das ist ein Nebeneffekt des Hämopholaustausches. Du brauchtest sehr viel. Und bei Überdosen kommt es manchmal vor, dass sich einige Fähigkeiten des Spenders übertragen.“

      Ich starre ihn an. „Und das bleibt so?“

      Saron nickt und lächelt wieder. „Ja, höchstwahrscheinlich.“

      Seine Blicke verwirren mich. Warum sind sie nicht grausam, kalt und herzlos? Warum sieht er mich so an, wie …? Ich weiß gar nicht, wie er mich ansieht … so, als würde er mich kennen! Aber er kennt mich nicht! Wie kann er sich einbilden, mich zu kennen? Obwohl es eigentlich keinen Grund dafür gibt, bin ich sauer.

      „Ich bin müde“, raunze ich ihn an, und gehe so schnell es geht die Treppe hinauf, um mich in meinem Zimmer zu verkriechen. Nur weg von ihm und seinen Blicken! Saron hält mich nicht auf.

      Es ist ein beängstigender Traum, der mich in dieser Nacht quält. Ich höre, wie sich die Tür meines Zimmers öffnet und Saron hereinkommt.

      Harsch will ich ihm sagen, dass er gehen soll. Doch meine Lippen sind wie versiegelt. Stattdessen sehe ich zu, wie Saron sich neben mich auf das Bett setzt. Er sieht mich an … und mein Herz schlägt schneller. Ich weiß, warum er gekommen ist. Er zieht die Decke zur Seite und betrachtet ausgiebig meinen Körper. Dann beugt er sich über mich und nimmt einen meiner Nippel zwischen seine Lippen. Doch anstatt es schrecklich zu finden, gefällt mir, was er tut. Zunächst saugt er nur sanft. Dann wird er fordernder, umspielt meinen harten Nippel mit seiner Zunge. Mein Unterleib zieht sich zusammen – er schmerzt überhaupt nicht mehr. Es ist, als wäre alles verschwunden, was Cor mir angetan hat. Eigentlich wäre es ein schöner Traum, wenn er nicht so absurd wäre. Doch in Träumen darf man alles sein und tun, was man will. Also beschließe ich, mich diesem Traum hinzugeben.

      Ich lege meine Hände auf Sarons schwarzes Haar und gebe ihm zu verstehen, dass ich mehr will. Er sieht mich mit dem gleichen seltsamen Blick an, wie heute Abend. Langsam streichen seine Hände über meine Brüste. Sein Gesicht liegt im Schatten seiner langen Haare verborgen. Was er mit ihnen anstellt, reicht, um mich feucht werden zu lassen. Ich seufze vor Genuss.

      Während seine Zunge weiter meine Nippel verwöhnt, wandert seine Hand hinunter zu meiner Scham … langsam und suchend. Sein Finger taucht zwischen meine Schamlippen und findet mühelos meine Klitoris. Scharf ziehe ich die Luft ein, als er mit der Fingerkuppe meinen Kitzler streichelt.

      Oh Gott, ist das schön! Ich bin noch nie so berührt worden. Ich kenne nur die Brutalität Cors und seiner Freunde. Auch die zwei Beziehungen zu Männern, die ich vorher hatte, waren ganz anders als das. Die waren mehr auf ihre eigene Befriedigung bedacht, als auf meine.

      Ich winde


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