Magisches Kompendium - Die Macht der Malachim-Symbole. Frater LYSIR
subjektiv sein. Doch mit der Zeit können subjektive Veränderungen Verknüpfungen zur „Objektivität der Gegenseite“ schaffen. Das bedeutet, dass der eigene Wille beginnt, die subjektive Wahrnehmung des Menschen, der einem gegenübersteht, zu verändern. Dies ist ganz klar ein Akt der Magie!
Wenn man jetzt zum Beispiel besondere Buchstaben oder Sigillen in die Chakren oder in die Energiekörper eines anderen Menschen setzt, sich selbst darauf codiert hat, dass diese eine Wirkung haben, wird das eigene energetisch-morphogenetische Feld, Energien imitieren, die direkt auf das subjektive Empfinden des Gegenübers wirken. Im Klartext und überspitzt gesprochen bedeutet das, wenn ich mir subjektiv vorstelle, dass mein Gegenüber Schmerzen im Herz-Chakra hat, wird meine Energie seine subjektive Wahrnehmung so verändern, dass die Schmerzen im Herz-Chakra für ihn real werden. So kann man sagen, dass man für sich selbst Buchstaben, Symbole, Zeichen, Sigillen oder komplexe Siegel individuell codieren und definieren kann, sodass diese durch individuelle Bahnen, universell wirken. Daher wird jeder Mensch die Magie individuell erfahren, obwohl es universelle Wirkungen zu beobachten gibt. Je mehr man über den Menschen kennt, je klarer man sich mit diesem Menschen subjektiv verbinden kann, desto deutlicher werden individuelle Energiebahnen entstehen, durch welche die eigene Subjektivität die Subjektivität des Gegenübers verändert. Wenn man dann noch gezielt sein Wissen über die Chakren und die Energiekörper nutzt, hierdurch auf universelle archetypische Muster zugreift, diese dann individuell fokussiert, wird man gleichzeitig eine individuelle und exorbitante Wirkung auf sein Umfeld haben können, sodass man erneut durch seine Subjektivität auf die Subjektivität anderer zugreift.
Daher kann man ohne Weiteres sagen, dass die Verwendungsmöglichkeiten von der eigenen Subjektivität – in Bezug auf spezielle Buchstaben, Symbole oder Sigillen – absolut gigantisch sind, da man hierdurch seine eigene Subjektivität verändern kann, welche auch die Subjektivität des Gegenübers beeinflussen wird. Diese Erkenntnis ist Machtquelle und Gefahrenquelle zu gleichen Teilen! Natürlich ist es ein Instrument der Macht, doch man sollte darauf achten, dass man die Magie und die Selbstprogrammierung nicht leichtfertig einsetzt. Gleichzeitig ist es aber auch so, dass man sich für alle Bereiche des Seins Werkzeuge erschaffen sollte, mit denen man frei und selbstständig agieren kann. Und genau hier beginnt die Arbeit mit dem Malachim Alphabet. Das Malachim Alphabet stammt im Grunde aus der Feder von Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim, dem berühmten Universalgelehrter und Magier der (14.09.1486 - 18.02.1535) einen großen Einfluss auf die magisch-literarische Welt des europäischen Mittelalters hatte. Wenn man es sich anschaut und hier und da ein paar Quellen liest, findet man schnell die Aussage, dass es vom hebräischen Alphabet abgeleitet wurde.
Sehr ähnliche Alphabete, die aus der gleichen Zeit stammen, könnten ohne Weiteres Erweiterungen des Malachim Alphabets sein. Es ist einmal das sogenannte Celestial-Alphabet („himmlisches Alphabet“), welches auch manchmal als „Angelic Script“ („Engels Schrift“) bezeichnet wird und einmal das Transitus-Fluvii-Alphabet. Es bedeutet in der lateinischen Übersetzung so viel wie „Überqueren des Flusses“ und soll die Bezeichnung erhalten haben, da es Venedig das erste Mal gedruckt wurde. Eine andere Erklärung ist die, dass hiermit die Flussüberquerung des Euphrat gemeint ist, welchen die Hebräer bei ihrer Rückkehr aus Babylon überqueren mussten. Ob mit dem „Überqueren des Flusses“ wirklich die Überquerung des Flusses Euphrat durch die Juden gemeint ist, die bei ihrer Rückkehr aus Babylon den Euphrat überqueren mussten, um dann wieder ihre Tempel aufzubauen - so zumindest die freimaurerische Meinung – oder ob dieser Fluss eigentlich eine himmlische Grenze ist oder vielleicht auch einen Fluss der Unterwelt (Acheron / Styx, Phlegethon, Kokytos, Eridanus, Lethe) symbolisiert, bleibt fraglich. Daher ist die Idee, dass der Namen dadurch entstanden ist, dass der Druck das erste Mal in Venedig stattfand, im Grunde der glaubwürdigste. Genauso fraglich ist es, dass es manchmal heißt, dass diese Schrift dem Stammvater Abraham anvertraut wurde (sowie die hebräische Schrift Mose und die henochischen Schrift Enoch; was im Falle Enoch definitiv nicht stimmt, da man aus historischen Unterlagen ganz klar erkennen kann das John Dee und Edward Kelly diese Schrift erhielten). Doch auch wenn diese drei sehr ähnlichen Schriftarten offensichtlich aus der Feder eines Magiers des Mittelalters stammen, tauchen sie dennoch in Schriften auf, die etwas älter sind als Agrippa von Nettesheim. Zu nennen ist hier das „Sepher Raziel“ bzw. „Sepher Raziel HaMalach“ ($almh layzr rps). Dieses mysteriöse Buch „soll“ Noah überhaupt erst befähigt haben die Arche zu bauen, da im „Sepher Raziel“ bzw. „Sepher Raziel HaMalach“ ($almh layzr rps), ein technisches Verständnis gelehrt wurde, sodass der Bau der Arche gelingen konnte. Doch dies muss sehr stark angezweifelt werden, da man davon ausgeht, dass es sich beim „Sepher Raziel“ bzw. „Sepher Raziel HaMalach“ ($almh layzr rps) um eine Grimorie aus dem 13. Jahrhundert handelt. Zwar gibt es auch wieder Vermutungen, dass hier ein Channeling des Erzengels Raziel abgedruckt ist, doch bekommt man arge Zweifel, wenn man sich die Texte ansieht. Indizien weisen darauf hin, dass es letztlich in Spanien erstellt wurde und eine Zusammenstellung verschiedener Schriften ist. Heutzutage gibt es einige Visionen von dem Sepher Raziel HaMalach (welches in der wortwörtlichen Übersetzung übrigens „Buch Gottes Geheimnis/Rätsel der/des Engels“ lauten würde), was dazu führt, dass man ein wenig Wirrwarr erschuf.
Man geht primär davon aus, dass es ein Buch aus der Übersetzungsakademie in Toledo (Spanien) ist, welche von König Alfons dem 10ten (Alfons der Weise) gegründet wurde und eine Arbeitsstätte für Juden, Moslems und Christen darstellte, in welcher jüdische und arabische Texte ins lateinische und ins Spanische übersetzt wurden.
Spanien war damals sehr tolerant, da letztlich das Land im Jahr 750 fast komplett von den Moslems erobert wurde, welche dann jedoch Stück für Stück bis 1492, zurückgedrängt wurden. Dies bedeutet aber, dass der muslimische Einfluss zur Entstehungszeit des Sepher Raziel HaMalach definitiv vorhanden war. Dadurch, dass die Spanier eine hohe Toleranz zeigten, wurde das Land letztlich zu einer philosophisch-wissenschaftlich-magischen Denkfabrik, was nicht nur zur Niederschrift der Kabbalah führte, sondern auch zu der des Sepher Raziel HaMalach.
Das Sepher Raziel HaMalach gibt Auskunft über die sieben Planeten (Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus und Saturn) und die jeweilige Zuordnung der Erzengel. Ferner geht es darum, dass Raziel Adam unterrichtete, denn „... es reute Gott, dass er Adam und Eva aus dem Paradies verbannt hatte ...“! Schon allein dieser erste Satz aus dem Buch zeigt wohl sehr deutlich, dass bei diesem (angeblichen) Channeling sehr stark die menschlichen Filter aktiv waren! Gott empfindet Reue und schickt das „Geheimnis Gottes“ aus, um sich bei Adam und Eva zu entschuldigen und den beiden doch etwas Sinniges mit zu geben! Ja, nee! Is klar! Nebenbei soll Adam noch eine Kiste für das Sepher Raziel HaMalach bauen, denn immerhin steht in diesem Buch, dass es im Himmel einen Krieg gab, da Gott seinen ersten Engel – Erzengel Asasel (lazaz[) verbannte und „...ich will Feinschaft setzen zwischen meinen und deinen Engelsscharen...“! Dies führte dazu, dass die 9 Himmel mal eben auf 7 Himmel reduziert wurden, da die beiden Erzengel Asasel (lazaz[) und Erzengel Samael (lams) gegen Gott kämpften. Zwar wird nicht erwähnt, dass Erzengel Samael (lams) auch gegen Gott ist, doch da es nur noch 7 Himmel gibt und dem Planeten Mars im Sepher Raziel HaMalach der Erzengel Haniel zugeordnet wurde, welcher ja Hanael (lanh) = Vergnügen Gottes / Genuss Gottes heißt, muss Samael vertrieben worden sein! Na ja! Letztlich kann ich nur sagen, dass das Sepher Raziel HaMalach ein typisches magisches Kabbalahbuch ist, welches Planeten- und Engelszuordnungen besitzt, gepaart mit ein paar Symbolen (z. B. das Hexagramm und Teile vom Sephiroth) und Sigillen!
Gut, gleichzeitig kann man aber auch – mit einem schelmischen Grinsen – Stühle, Hühner, Dodos und Tannenbäume (was auch wieder ein Sephiroth bzw. Lebensbaum sein kann) finden. Na ja, es soll keine Lästerung sein. Auf der linken Seite bzw. im rechten Teil der beiden „Vögel“ steht z. B. (ywnm) was man mit „Teilnehmer“ übersetzen kann. Da es aber keine ganz klare Abbildung ist, kann es auch sein, dass das Wort „Snvi“ (ywns) bedeutet und dann wären wir bei einem der Engel, der Lilith jagen sollte.
Die Engel Snvi, Snsnvi und Smnglof sind hier zu nennen und diese Buchstaben kann man auch