Magisches Kompendium - Magie - Theorie und Praxis. Frater LYSIR
man also weiß, WIE man selbst funktioniert, wenn man das WIE verstanden hat, dass sich auf einen Fokus bezieht, den man sich selbst geben kann, wenn man verstanden hat, WIE das Selbstbewusstsein und die eigenen, natürlichen Gaben und Fähigkeiten einzusetzen sind, wird man sein Ziel erreichen können. Hierbei muss man sich natürlich auch die Frage nachdem WIE beantworten, welche sich auf den Weg zum Ziel bezieht. Man muss seinen Weg und sein Ziel erkennen und reflektieren können, sodass man fragen kann, WIE man sich selbst seine Möglichkeiten aussuchen muss, die den Erfolg bringen werden.
Man muss reflektieren, was man ist, was man vermag, und was es energetisch für Wellen schlagen wird. Erst dann sollte man sich dazu bereit erklären, seine Energien gezielt und bewusst einzusetzen, denn nur so wird man sein Ziel erreichen. Ein weiteres WIE bezieht sich natürlich auch auf die Werkzeuge, die man verwenden kann. Als Werkzeuge sind hier alle divinatorischen Möglichkeiten zu nennen. Alles, was man für eine divinatorische Arbeit einsetzen kann, ist ein geeignetes Werkzeug, ein Werkzeug, das auf bestehende Systeme zugreift, hierbei aber die deduktive Ratio umgehen kann. Ferner sind alle astralen Arbeiten und alle energetischen Unternehmungen als Werkzeuge zu klassifizieren. Hierbei sei aber immer berücksichtigt, dass das Verheerende an der Magie nicht ist, OB sie funktioniert, sondern, dass sie funktioniert! Oder anderes gesprochen: „Bedenke, was du dir wünscht! Du bekommst es auch!“
Dies ist das Gute, aber auch die größte Gefahr. Man erhält, was man sich wünscht, egal was es ist und egal, welche Wege beschritten werden. Die Komponente Zeit spielt hierbei jedoch keine Rolle, sodass man vom Ego nicht darauf warten soll, dass der Lottogewinn sofort umgesetzt wird, sobald der Wunsch ausformuliert ist – hierbei sollte man auch darauf achten, dass der Wunsch so formuliert ist, dass man mehr als ein paar Euros gewinnt und man ggf. auch berücksichtigt, wie viel Energie die Millionen von anderen Spielern aufbringen, damit sie gewinnen. Das Schöne an der Magie ist die Tatsache, dass die empirischen Wissenschaften stets etwas finden wird, dass ihnen Halt, Sicherheit und die Gewissheit geben werden. Halt, Sicherheit und Gewissheit, dass die Anderen, die magischen Menschen, eigentlich nur die „Spinner“ sind.
Hierdurch erhält das eigene Weltbild den Blickwinkel, dass es stets das Richtige ist – ohne Zweifel und ohne eine Verrückung zuzulassen. Wenn man sich etwas mit dem magischen Denken aus der Sicht der Psychologie befasst, wird man schnell auf Formulierungen stoßen, die dem magischen Menschen eine selbstbestimmte und auch selbstständige Handlung absprechen – dies ist recht spannend, da es kaum weiter von der magischen Realität entfernt sein kann. So wird die Magie bzw. der Glaube an Magie oder auch das „magische Denken“ in der Psychologie mit einer kindlichen Sichtweise assoziiert.
Dass dies im Grunde ein Kompliment ist, da man noch keine Indoktrination erfahren hat, wird leider übersehen. Es wird angenommen, dass Menschen, die an Magie glauben, schlichtweg in ihrer geistigen Entwicklung beim „Kindlichsein“ stehen geblieben sind, da sie annehmen, dass Gedanken, Worte, Gesten, Imaginationen oder Handlungen einen direkten Einfluss auf Dinge oder Umstände haben, die definitiv NICHT „ursächlich verbunden“ sind, d. h., zu denen es keine Kausalkette gibt. So, so, es gibt keine Kausalketten – was schon sehr spannend ist, da man Kausalketten auch deduktiv nachvollziehen kann. Gut, im Notfall kann die Psychologie die Karte des „Zufalls“ spielen – egal, wie oft. Dass irgendwann alles Zufall ist, wird dann auch zufällig übersehen. In Bezug auf die Magie wird manchmal sogar ein Kindesalter angegeben, welches das magische Denken auf eine Vorstufe des rationalen Denkens schleudert. Die Menschen, die magisch denken, befinden sich auf der der Stufe des „präoperationalen Denkens eines Kleinkindes“, welche ein Alter zwischen zwei und fünf Jahren besitzt – so zumindest die Psychologie. Ein Alter zwischen zwei und fünf Jahren – perfekt, denn hier finden die familiären Prägungen statt, d. h., hier werden die Muster gestempelt, die Schablonen gegossen, die Programme geschrieben.
Wenn man also im psychologischen Sinne im Alter zwischen zwei und fünf Jahren feststeckt, hierbei aber einen gewissen Intellekt entwickelt hat, der in seinen Bahnen erkannt hat, dass die Gesellschaft sehr manipulativ ist, kann man sich in dieser Phase selbst vollkommen neu gestalten. Man kann sich selbst vollkommen neu programmieren, man kann eigene Muster erschaffen, man kann eigene Schablonen gießen, sodass man sein Leben nicht im Würdegriff des Mainstreams und der Gesellschaft verbringen muss. Psychologisch wird erklärt, dass magisch arbeitende Menschen alle herkömmlichen Regeln von Ursache und Wirkung vollkommen ignorieren – gut, dies ist einfacher, als die Möglichkeit von Zufällen, die ZU-Fälle sind, zu erklären.
Dass hier ggf. eine erweiterte Sichtweise von einer Kausalität getroffen wird (Chaostheorie – der Flügelschlag eines Schmetterlings (Psyche) kann einen Wirbelsturm auslösen etc.) bzw. auch andere Vokabeln verwendet werden (wie z. B. in der Astrologie, dass Planeten den Menschen beeinflussen, da sie als Archetypen bzw. als archetypische Muster verstanden und angenommen werden), wird hier leider missachtet.
Doch diese Psychologie versteht zum Glück, dass der Glaube an Magie bzw. das magische Denken ein kulturübergreifendes Phänomen ist, dass man in allen Religionen findet – das ist doch schon mal etwas, oder? Nun, ich würde diese Aussage noch um den Passus „… und in allen Kulturen“ ergänzen, denn magisches Denken war schon immer ein fester Bestandteil der Menschheit – ob es nun der Psychologie gefällt oder nicht. Magie ist! Dies war vor 1000 Jahren so, genauso wie es heute noch der Fall ist, nur mit dem Unterschied, dass andere Vokabeln verwendet werden. Es ist aber beruhigend zu wissen, dass die Psychologie das magische Denken NICHT als eine Art der „Psychopathologisierung“ sieht, d. h., es wird nicht davon ausgegangen, dass „magisches Denken“ eine Geisteskrankheit bzw. eine psychische Erkrankung ist. Puh! Glück gehabt! Auch wenn man zugeben muss, dass es in der spirituellen Szene viele Menschen und Charaktere gibt, die in den Bereich, der Geisteskrankheit passen würden. Die klassische Psychologie klassifiziert das magische Denken als ein „vorrationales Denken“, was bedeutet, dass man den Menschen, die magisch Arbeiten bzw. daran glauben, dass eine magische oder energetische Arbeit etwas bewirkt, eine gewisse Ratio abspricht.
Hier werden gerne Stammeskulturen als Beispiel herangezogen, was unpassender nicht sein kann, denn wenn man in die Voodoo-Religion eintaucht, gibt es mannigfache und authentische Augenzeugenberichte – auch von Wissenschaftlern – die Dinge erlebt haben, bei denen deren Ratio kapituliert. Es wurden Beobachtungen gemacht, die unerklärlich sind. Menschen waren in Trance, verletzten sich bewusst mit Hieb- und Stichwaffen, hatten aber nach der Trance bzw. der Besessenheit weder bewusste Erinnerungen noch effektive Schäden.
So kann man die Aussage, dass magische Menschen ein „vorrationales Denken“ besitzen, zum Glück bejahen, da es darum geht, dass man selbst seine Ratio kontrollieren und ggf. auch „Mundtot“ machen kann, sodass der innere Zensor nur noch in der Lage ist, zu akzeptieren, dass das, was gerade rational geschaut wurde, rational nicht erklärbar ist. Eine solche Kontrolle ist viel Wert, gerade wenn man in die magischen Ebenen dringt, in denen Dinge und Prozesse existieren, die die Ratio nicht verstehen kann.
Und nun? Was ist jetzt mit Magie, Psychologie, Gaoma und Schulwissenschaft? Nun, man kann jetzt wieder selbst reflektieren, ob die magische Psychologie bzw. das Gaoma das eigene Ich positiv oder negativ beeinflussen kann. Fakt ist, dass wir immer und überall manipuliert werden, wir werden gesteuert, verfälscht und teilweise auch gehandhabt – im profanen, aber auch im energetisch-magischen Bereich. Dies ist nicht neu, doch in der Magie sollte man darauf achten, dass man sich selbst – also sein Ego und manchmal auch seine Ratio – steuert, beherrscht und zielgerichtet einsetzen kann.
Wenn man sich in und mit der Magie auskennt, wenn man die Magie als Maxime verstanden hat, wenn man sich nicht dran stört, dass andere Menschen diese Maxime verhöhnen, kann man seinen Weg gehen. Wenn man weiter es akzeptieren kann, dass man sich durch die Magie selbst verändern kann, wenn man seine Muster und Schablonen erkennen und verwandeln kann, wenn man somit sein altes Ich transformieren bzw. umformen kann, hat man schon viel gewonnen. Dass hierbei das magische Denken so klassifiziert wird, dass man auf dem Niveau eines Kindes zwischen zwei und fünf Jahren ist, ist irrelevant. Kinder sind in diesem Fall ein passendes Beispiel, wie man sich seine Welt gestalten kann.
Wenn man wirklich noch Fantasiereiche erschaffen kann, wenn man noch Freude an den kleinen Dingen des Alltags hat und sich zum Teil einen Glauben bewahrt hat, ist das