Der Wüstensklave. J. D. Möckli
Ratlos hebt Jamon die Schultern an. »Ich weiß es nicht. Als meine Erinnerung zurückgekehrt ist, habe ich mir nichts mehr gewünscht, als frei zu sein und die Möglichkeit zu haben, meine Schwester wiederzusehen. Nun jedoch wünsche ich mich zurück zu meinem Sharik. Ich bin mit dem ganzen Prunk hier überfordert. Er stößt mich ab und dann muss ich auch noch die Tatsache akzeptieren, dass ich einen eigenen Sklaven habe.« Seine Finger krampfen sich um das Geländer, als sein Körper erbebt. »Ich will schreien und toben, dem Jungen da draußen sagen, dass er mich nicht bedienen soll, Hadrian an den Kopf werfen, dass Sklaverei abartig ist! Ich will ihm klar machen, dass es falsch ist, wie das einfache Volk behandelt wird!«
Schweigend hört Seimon zu, während er über die Stadt blickt. »Ihr wart schon immer anders in Euren Ansichten. Vermutlich, weil Ihr einen Großteil Eurer Kindheit von einer ehemaligen Sklavin erzogen worden seid. Ich habe das nie als Nachteil angesehen. Im Gegenteil, Ihr hattet immer einen sehr klaren Blick auf Euer Volk«, sagt er schließlich mit der ihm eigenen ruhigen Art. »Jedoch müsst Ihr aufpassen, dass Ihr die anderen Herrscher und die Mitglieder der regierenden Klassen mit Euren Worten nicht vor den Kopf stoßt. Ihr braucht sie, um den Thron wieder zu besteigen und Eure Herrschaft zu festigen.« Lange schweigt er, als aber Jamon nichts darauf erwidert atmet er tief durch. »Es ist normal, dass Ihr wieder zurück zu Eurem Liebsten wollt und Euch wie zerrissen fühlt, vielleicht sogar schuldig. Das Gefühl wird vergehen, sobald Ihr wieder Euren gewohnten Platz eingenommen habt.«
Jamon senkt den Blick. Er glaubt nicht daran. Dafür ist ihm das alles hier zu sehr zuwider. »Wie Ihr meint, Hohepriester«, sagt er nur und strafft sich. Ruckartig dreht er sich um und verlässt den Pavillon. Mit weit ausgreifenden Schritten geht er durch den Garten zurück zum Palast.
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